Wirtschaft | Kinderbetreuung
Beschämendes Spiel
Foto: upi
„Seit mehreren Jahren verfolgen wir das Thema der schlechten Bezahlung der Kleinkinderbetreuerinnen, konkret rührt sich kaum was, sagt die Präsidentin des Landesverband der Sozialberufe Marta von Wohlgemuth. Auch Christa Ladurner von der Allianz für Familie bläst ins selbe Horn: „Gerade jene, die sich täglich um die Kleinsten bemühen, befinden sich mit 1.100 bis 1.200 Euro Einkommen weiterhin am untersten Ende der Lohnskala, das ist beschämend.“
In einer gemeinsamen Aussendung heißt es unmissverständlich: „Wir wollen endlich Fakten, genug der Vertröstungen!“
Im Jahr 2019 hat es mehrere Treffen zwischen den Gewerkschaftsvertreter/innen und den Arbeitgeberverbänden gegeben, welche das Ziel hatten, ein territoriales Abkommen für die Anpassung der Gehälter der Kleinkindbetreuer/innen abzuschließen.
Unter anderem hat es im November 2019 ein Treffen gegeben, an dem der Landesverband der Sozialberufe mit Vertreter/innen der Berufsgruppe und die Genossenschaftsverbände teilgenommen hatten und den Parteien die Möglichkeit gegeben wurde die eigenen Forderungen und Argumente vorzubringen
Im Dezember 2019 hat die zuständige Landesrätin Waltraut Deeg, zu einem gemeinsamen Tisch eingeladen und wieder betont, dass das Ziel des Treffens die Weiterführung der Verhandlungen für die territoriale Anpassung der Gehälter für die Kleinkindebetreuer/innen sei, welche in den Kleinkindertagesstätten in Südtirols tätig sind. Das Ergebnis des Treffens im Dezember war, die gewerkschaftlichen Verhandlungen umgehend weiterzuführen, da es bereits zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen gekommen ist und sich die Genossenschaften und deren Mitarbeiter/innen umgehend eine Verbesserung erwarten.
„Inzwischen schreiben wir August 2020 und die Landesrätin hat hat den Ball kurzerhand den Sozialpartnerinnen zugespielt, die den Landeszusatzvertrag endlich verhandeln sollen“, so Christa Ladurner und Marta Wohlgemuth. Die Gewerkschaften wiederum hatte die heiße Kartoffel an die Arbeitergeber, die Genossenschaftsverbände weitergereicht. Jetzt liege der „ Schwarze Peter“ wieder bei den Genossenschaftsverbände. „Das Spiel geht damit in die nächste Runde“, ärgert sich von Wohlgemut, „etwas läuft hier gründlich schief“.
Marta von Wohlgemuth und Christa Ladunern wollen hier nicht mehr zuschauen. „Die Eltern wünschen sich für ihre Kinder stabile Bezugspersonen, die ein Auskommen mit ihrem Einkommen haben“, so Ladurner.
Alles andere sei ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.
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Tuat mir leid, aber das geld
Tuat mir leid, aber das geld muss an gierige landtagsabgeordnete, bauern und unternehmer verteilt werden, welche auch während des lockdown weiterarbeiten konnten und teilweise sogar nehr verdienten als in "normalen" jahren... kindererziehung ist halt nicht systemrelevant, auch wenn alle plötzlich entsetzt nach sommerbetreuung schrien... jetzt, wo alles wieder einigermaßen seinen normalen gang nimmt, ist kinderbetreuung wieder nichts wert...