Politik | SVP

„Ein fatales Signal“

Der Club der ehemaligen Mandatarinnen und Mandatare in der SVP geht mit der Meraner SVP hart ins Gericht. Man opfere die Grundsätze und die Glaubwürdigkeit.
Hosp, Bruno
Foto: Youtube
Bruno Hosp ist ein Mann, der klaren Worte. „Die Haltung der Meraner SVP-Führung ist ein fatales Signal, das bedenkliche politische Folgen für die gesamte SVP haben könnte und ihre Glaubwürdigkeit in der Südtiroler Bevölkerung in Zweifel zieht“, schriebt der langjährige Kulturlandesrat und ehemalige SVP-Landessekretär in einer Presseaussendung.
Hosp meldet sich dabei als Vorsitzendes des Clubs der ehemaligen Mandatarinnen und Mandatare in der SVP zu Wort. Die Position des Altmandatare ist dabei eindeutig: Die Meraner SVP arbeite dem italienischen Rechtskandidaten Dario Dal Medico bei der BM-Stichwahl am kommenden Sonntag in die Hände und opfere damit politische Grundsätze. Ihre Neutralität sei nur ein Scheinmanöver.
Unter dem Einfluss kapitalkräftiger Kreise gebe die SVP „grundlegende ethnisch-kulturelle und sozialpolitische Interessen“ preis, weil auf diese Weise ein ausgewogen-moderater deutscher Kandidat zugunsten eines italienischen Rechtskandidaten keine Chance mehr habe. Die Besetzung des Bürgermeisteramtes mit einem Vertreter der deutschen Volksgruppe sei seinerzeit durch die konsequenten Bemühungen des damaligen SVP-Stadtkomitee-Obmannes Siegfried Unterberger erreicht worden, stellt Vorsitzender Hosp weiter fest. Nun liefere man die Stadt „wirtschaftspolitischen Sonderinteressen und einem italienischen Rechtsruck“ aus.  Einzelne SVP-Vertreter würden in Internetbotschaften ganz offen nur Wirtschaftsinteressen betonen und sich auf die Seite des italienischen Rechtskandidaten stellen. 
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kurt duschek Mi., 30.09.2020 - 13:28

....man könnte diesen "privaten Ausrutscher" des Fraktionssprechers der SVP Merans auch als "englisches Syndrom" bezeichnen. Der englische Premier Johnson hat durch sein Verhalten im Brexit auch die politische Glaubwürdigkeit verloren. Die Glaubwürdigkeit bei zukünftigen Koalitionsverhandlungen zur Bildung eines Ausschusses der SVP von Meran ist vermutlich auch durch diese private Aktion u.U. auch politisch angekratzt worden.

Mi., 30.09.2020 - 13:28 Permalink
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△rtim post Mi., 30.09.2020 - 14:05

Was wäre mittlerweile hierzulande ein Wahlkampf ohne Wahlkrampf, mittlerweile sogar innerhalb der SVP - Südtiroler Volkspartei in Meran?
Dass Einzelne und gar Karl Freund als Fraktionssprecher sich "privat" derart für Dal Medico ins Zeug legen, geht so gar nicht. Da hat Hosp vollkommen recht.
Was ist die SVP - Südtiroler Volkspartei ohne Zusammenhalt um gemeinsam Demokratie, Heimat die Tiroler Minderheiten in Italien zu schützen?
In Meran wurde ja von der SVP ausdrücklich beschlossen keine BM-Wahlempfehlung nach der klaren Ansage von Rösch auf Salto abzugeben, wonach er das SVP Team weder für eine Koalition noch für die Regierungsmehrheit im Gemeinderat braucht. Ein starkes Stück allemal, insbesondere demokratiepolitisch. Immerhin hat die SVP, trotz Verluste, den größten Zuspruch bei den Meraner Wähler-innen.
Dennoch kann es nicht angegehen, dass Mitglieder der SVP - Südtiroler Volkspartei in Meran sich befetzen anstatt den Wählerauftrag ernst zu nehmen und das Ansehen der SVP als Ganzes nicht zu beschädigen.
https://www.rainews.it/tgr/tagesschau/articoli/2020/09/tag-meran-gemein…

Mi., 30.09.2020 - 14:05 Permalink
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a richter Mi., 30.09.2020 - 14:14

Kann der Situation nur positives abgewinnen. Meran hat die Chance nicht ethnisch zu wählen sondern nach Richtung. Links-Rechts
Auch Hut ab vor den Freiheitliche die in Bozen den rechten Kandidat unterstützen.
Herr Hosp ist wohl beim berühmten Grundsatz von Anton Zelger stehengeblieben: desto mehr wir trennen desto besser ist es

Endlich was positives auf der ethnischen Front. Nur so weiter, glaube es ist gut

Mi., 30.09.2020 - 14:14 Permalink
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Johannes A. Mi., 30.09.2020 - 14:48

Antwort auf von a richter

Sie sehen es also positiv, wenn die SVP die Stadt Meran wirtschaftspolitischen Sonderinteressen und einem italienischen Rechtsruck aussetzt. Kann sein, dass Sie hier der eigentliche (interethnische) Ideologe sind?

Ich persönlich bevorzuge lieber eine sozialpolitische maßvolle SVP, die sich dem Schutz der deutschen Minderheit verpflichtet, statt einer interethnischen neoliberalen Wirtschaftspartei.

Mi., 30.09.2020 - 14:48 Permalink
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Max Carbone Mi., 30.09.2020 - 14:29

inoltre, trovo offensivo ripetere fino alla nausea "italiano-destra"; le posizioni estreme le conosciamo, non mi pare poter assegnare lo stesso paradigma alla Sacra Alleanza meranese; nessuno può rilasciare patenti di legittimità, neppure la lista Roesch/Verdi.

Mi., 30.09.2020 - 14:29 Permalink
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Martin Aufderklamm Mi., 30.09.2020 - 16:50

Antwort auf von Max Carbone

Triste dover constatare che si associ "italienischen Rechtskandidaten" come pars pro toto a tutti gli italiani e ci si senta offesi. L'articolo non dice questo.
Triste che nel 2020 in AltoAdige (o Sudtirolo/Südtirol) si debba ancora ragionare in termini tedeschi/italiani.
E' ampiamente sufficiente doversi battere politicamente fra sinistra, centro, destra.
Per quanto tempo ci vogliamo ancora complicare la vita qua?

Mi., 30.09.2020 - 16:50 Permalink
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Sebastian Felderer Mi., 30.09.2020 - 15:37

Hätte da ganz kurz eine Frage: Welche "GLAUBWÜRDIGKEIT" meint da der gute Hosp? Die war in der SVP spätestens zu seiner Zeit bereits vom Winde verweht. Von dieser scharfen Luft vom Rittner Horn herunter bis nach Bozen.

Mi., 30.09.2020 - 15:37 Permalink
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Oskar Egger Mi., 30.09.2020 - 16:07

Ich weiß nicht so recht, aber ich werde den Eindruck der galoppierenden Doppelmoral nicht los: ich kann mich nicht so genau erinnern, wie viele andere, aber ist nicht auch Rösch sein Amt zusammen mit italienisch -rechts angetreten, wobei von den Grünen eine Rechtfertigung "ö bb ä u...alles ok" folgte. Und, ich bin etwas orientierungslos, aber unterstützte die SVP nicht Berlusconi, Lega und so, je nach Zünglein an der Wage Notwendigkeit? Was soll also dieser Klein/Großkrieg von Altmandataren und CO und anderen, je nachdem Koalisierten. Die Altmandatare haben kassiert und kassieren noch und sollten besser einmal einfach schweigen, denn es ist doch oft so, dass wer selbst im Glashaus sitzt....Die grünen links alternativen Weltveränderer haben Meran auch nicht grad DER bürgerfreundlichen Oase gemacht und ohne Eigennutz gehandelt. Jeder kehre vor seiner Tür. Meran hat seit 25 Jahren einen deutschen Bürgermeister. Demokratie würde einen Wechsel anzeigen, so der italienische Kandidat fähig ist, es zu versuchen. Jetzt noch "ethnisch" zu argumentieren, im Sinne von "das geht gar nicht", finde ich in Südtirol einfach lächerlich.

Mi., 30.09.2020 - 16:07 Permalink
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Mart Pix Mi., 30.09.2020 - 16:25

Ich hab jetzt einmal über die Angelegenheit geschlafen und find das trotzdem ein bisschen problematischer als zu beginn gedacht. Ich mag den Rösch nicht so besonders, er tut der Meraner Wirtschaft einfach schlecht. Das hat mit dier Angelegenheit aber nix zu tun.

Trotzdem ist diese Posse nicht gut. Ich kenn den Karl Freud nicht aber er sollte vielleicht zurücktreten wenn er sich nicht an die Abmachungen halten will, oder mit DalMedico gehen.
Auf der svp liste waren alles neue leute, die tun mir echt leid jetzt.

Mi., 30.09.2020 - 16:25 Permalink
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Klemens Riegler Mi., 30.09.2020 - 21:25

Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Die Geschichte Karl Freund ist SVP-intern zu klären. Und dann ... nur weil ein Exponent (jeglicher Couleur) eine "private" Wahlempfehlung abgibt, muss ich noch lange nicht seiner Empfehlung folgen. Sonst bräuchte es keine Wahlen. Die Meranerinnen und Meraner dürften reif genug sein ihre persönliche Wahl zu treffen. Egal welcher Sprachgruppe sie angehören.

Mi., 30.09.2020 - 21:25 Permalink
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rotaderga Do., 01.10.2020 - 06:45

Niemand hat das moralische Recht einer Wahlempfehlung, ob Partei oder Einzelperson, gedankenlos zu folgen. Außer Mann / Frau ist Schaf.

Do., 01.10.2020 - 06:45 Permalink
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ueli wyler Do., 01.10.2020 - 08:37

es geht in Meran lediglich darum, sich für rechtskonservativ (für mich kein Schimpfwort) oder weltoffen zu entscheiden.
jede und jeder hat die freie Wahl und sollte sich nicht von der "S"üdtiroler "V"ollidio..." "P"artei beeinflussen lassen.

Do., 01.10.2020 - 08:37 Permalink
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Karl Trojer Do., 01.10.2020 - 11:42

Bei dieser Wahlentscheidung geht es nicht um deutsch oder italienisch, sondern um die Frage nach Zukunftsfähigkeit : Rösch als den Klimaschutz und die Partizipation fördernd, oder die Alternative des "immer mehr und immer schneller". Deshalb hoffe ich, dass die Meraner SVP klar den Rösch unterstützt.

Do., 01.10.2020 - 11:42 Permalink
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Profil für Benutzer Mart Pix
Mart Pix Do., 01.10.2020 - 12:07

Antwort auf von Karl Trojer

Herr Trojer, mit dem Satz "Rösch als den Klimaschutz und die Partizipation fördernd" irren sie gewaltig. Die Partizipation bei Rösch ist nur vorgegeben. Denn der Arch. Profanter und die Rohrer machen was sie wollen. Das ist bei mehreren Projekten so gewesen. Nach dem Motto: Sich offen geben, aber das Süpplein kochen wir insgeheim.

Do., 01.10.2020 - 12:07 Permalink
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Profil für Benutzer Oskar Egger
Oskar Egger Mi., 07.10.2020 - 22:50

Antwort auf von Mart Pix

Hab auch den Eindruck, dass es leider so zugeht. Die große Partezipation hat der Bürger jedenfalls nicht und vielleicht sollte man schon einmal in sich gehen, nach diesem Wahlergebnis und nicht nur behaupten es sei so, weil diesmal die Italiener gewählt haben.

Mi., 07.10.2020 - 22:50 Permalink