Wirtschaft | Tourismus

Qualitätszeichen Sexismus

Die Südtiroler Genossenschaft für Wellnesshotels Belavita hat sich mit einer Werbekampagne jetzt ordentlich vergriffen. Update.
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Foto: Facebook
Plakate sollen auffallen. Das ist eines der Grundprinzipen dieses Mediums.
Es ist auch ein Pfeiler des Geschäftsmodells von Südtirols größtem Werbeflächen-Anbieters „First Avenue“. Seit kurzem hängt an Südtirol Bushaltestellen und öffentlichen Plätzen ein Plakat, das der Suche nach Personal im Tourismus dienen soll, in Wirklichkeit aber ein ordentlicher Ausrutscher ins Swimmingpool des Sexismus ist.
Belvita Leading Wellnesshotels Südtirol“ ist ein Zusammenschluss von 29 Südtiroler Wellnesshotels, die sich in Sachen Marketing und mehr in der „Belvita Alpenwellness Genossenschaft“ zusammengeschlossen haben. Neben einem Internetportal mit einem Buchungssystem und gemeinsamen Werbeauftritten betreibt Belavita auch eine Jobbörse.
 
 
Für diese wirbt man jetzt mit Plakaten, dessen Sujet bewusst auf ganz andere Reize setzt. „Dein Sprung in die Arbeitswelt“ ist eine Stück Sexismus pur.
Groß auf den Plakaten prangt dabei das offizielle Qualitätszeichen Südtirol. Anscheinend gehört auch diese Art von Werbung zur amtlichen Südtiroler Qualität.

Update: Am 16.10.2020 um 15 Uhr hat uns folgende Email der Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit Ulrike Oberhammer erreicht:
 
Sehr geehrter Herr Franceschini,
 

bezüglich des von Ihnen veröffentlichten Artikels, erlaube ich mir zu ergänzen, dass der Landesbeirat für Chancengleichheit gestern früh sofort diesbezüglich interveniert ist und an die Verantwortlichen der IDM und an die Geschäftsführung der Belvita Hotels das beiliegende Schreiben gesendet. Sowohl Herr Töchterle von der IDM, als auch Herr Michael Oberhofer, Geschäftsführer der Belvita Hotels haben sich umgehend gemeldet. Die Entfernung der Kampagne wurde gestern mündlich zugesichert und heute noch schriftlich bestätigt.Zudem habe ich mit Herrn Oberhofer ein Folgegespräch und auch eine Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über das Erkennung und die Vermeidung von sexistischer Werbung vereinbart.
Ich ersuche um entsprechende Ergänzung des veröffentlichten Artikels.

Beste Grüße
Ulrike Oberhammer

Die Stellungnahme

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