Schnüffelnd gegen das Virus
In Dubai und Finnland werden sie erfolgreich an Flughäfen eingesetzt. Nun erhält auch Südtirol seine ersten Corona-Spürhunde. Schnell und vor allem zuverlässig sollen sie herausfinden, ob eine Person mit dem Coronavirus infiziert ist.
Die Tiere schnüffeln dabei an einem Abstrich einer Schweißprobe von Hals, Kehle sowie Handgelenken der Testperson. Denn das Coronavirus verändert die chemischen Substanzen des Schweißes – ebenso wie jene des Speichels. Signalisiert der Hund, dass die Probe positiv ist, wird die Testperson einem PCR-Test unterzogen. Laut Angaben der Forscher der Universität Helsinki liegen die eigens ausgebildeten Hunde in 94 Prozent der Fälle richtig und können eine Corona-Infektion feststellen bevor Symptome auftreten und bei einer deutlich geringeren Viruslast als technische Geräte.
Insgesamt dauert der Schnüffel-Test nicht länger als eine Minute und könne daher auf breiter Ebene rasch bei potentiell infizierten Personen durchgeführt werden. So steht es in dem Beschluss, den der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes Florian Zerzer am Dienstag (1. Dezember) unterzeichnet hat. Damit wird ein Auftrag für “Dressur und Einsatz von Spürhunden für die Ermittlung von Covid-19-positiven Personen” an die Molecolar Dog Italy srls – ein Unternehmen mit Sitz in Terlan – bewilligt. Nach zweiwöchiger Ausbildung sollen die Hunde vor Schulen, Gesundheitseinrichtungen, Bahn- und Busbahnhöfen zum Einsatz kommen. Zunächst für zwei Monate. Wo und wann genau, steht noch nicht fest – anders als die Summe, die der Sanitätsbetrieb dafür ausgeben wird: 150.000 Euro plus MwSt. hat die Molecolar Dog Italy srls in einem Angebot vom 16. November verlangt – für die Durchführung von 600 Einsätzen –, 50 Prozent davon sollen als Akontozahlung geleistet werden, um die Anfangsinvestitionen zu decken.
Beim Sanitätsbetrieb scheint man gewillt, das Angebot anzunehmen. Der Auftrag soll ohne vorherige Bekanntmachung vergeben, zum Verhandlungsverfahren nur die Gesellschaft Molecolar Dog Italy srls eingeladen werden. Maximal 150.000 Euro plus MwSt. soll dafür ausgegeben werden. So hat es die Sabes-Spitze am 1. Dezember beschlossen.
Die Firma Molecolar Dog Italy srls wurde erst am 12. November gegründet, eigens für den Zweck, Corona-Spürhunde zu dressieren. Einer der drei Gesellschafter ist Christian Romen, der eine Hundeschule in Eppan führt und bereits seit Oktober mit der Ausbildung von Corona-Spürhunden betraut ist. Laut Sabes-Beschluss wird er mit anderen Trainern, unter anderem für Lawinensuchhunde, “Hunde ausdrücklich für die Ermittlung von Covid-19-positiven Personen dressieren”. Dafür wurde auch eine eigens hergestellte Geruchsmaschine angekauft, das “Detection-Dog Training-System – DDTS” der deutschen Firma Kynoscience.
Das wäre doch eine perfekte
Das wäre doch eine perfekte Lösung besonders für Grundschulen und Kindergärten. :) Der Hund geht einmal durch die Klasse durch, alle Kinder ergehen sich in Schwärmereien und Streicheleinheiten, und am Ende der Sitzung weiß man, ob es Infektionen gibt.
Antwort auf Das wäre doch eine perfekte von Daniel Kofler
So einfach scheint es auch
So einfach scheint es auch nicht zu sein. Haben Sie den folgenden Satz überlesen? "Die Tiere schnüffeln dabei an einem Abstrich einer Schweißprobe von Hals, Kehle sowie Handgelenken der Testperson." Daraus ergeben sich mir die Fragen: Wer macht diese Abstriche? und Muss die Person in diesem Moment schwitzen?
Aber ganz nebenbei hätte ich
Aber ganz nebenbei hätte ich auch noch gerne gewusst, für wie viele Hunde man 150.000 Euro bezahlt - habe ich die Info überlesen, habt ihr sie vergessen, oder gibt der Sanitätsbetrieb sie nicht raus?^^
Aber günstiger als der Schelltest-Exzess, der wenig gebracht hat (was man sich auch vorher hätte denken können), ist es allemal, selbst nur für einen einzelnen Hund.