Gesellschaft | Der Landeshauptmann im Krankenhaus

Luis Durnwalder ist „ein richtiger Signore“

Der Zustand des Landeshauptmanns ist nach seinem Herzinfarkt am Dienstag in der Nacht stabil. Und das Personal am Bozner Krankenhaus begeistert über einen unkomplizierten und absolut offenen Patienten.

Patienten gibt es solche und andere. Die, die Vertrauen haben und solche, die wissen wollen, informiert werden möchten, bis ins Kleinste. Und darauf bestehen, vom ersten Mann, der ersten Frau der Abteilung, dem Primar eben, behandelt zu werden. Das eigene Leben nur in die scheinbar besten Hände legen möchten.
Landeshauptmann Luis Durnwalder, der Unverwüstliche, der gar bei einem Herzinfarkt um 2 Uhr morgens selbst den Notruf wählte, gehört zu den Ersten. Zu den Patienten, die sich dem Ärzteteam und dem Pflegpersonal blind anvertrauen. Keine Sonderrolle einfordern. Einer, der sich zufrieden gibt und weiß, dass gearbeitet wird, in den öffentlichen Krankenhäusern Südtirols.

Der Chef, der sich fallen lässt
„Er hat niemals das Handeln der Ärzte in Frage gestellt oder gar einen Primar verlangt“, heißt es aus den Kreisen im Bozner Krankenhaus, ein ganz normaler Patient.“ Kein „Ich-bin-der-Chef“, kein „Alles-tanzt nach meiner Pfeife“, nein, der Landeshauptmann hat sich „wie ein richtiger Signore verhalten.“

Doch die Todesangst, die mit einem Herzinfarkt unweigerlich einhergeht, wie hat sie der Landeshauptmann erlebt? Im September noch feierte der gebürtige Pfalzner seinen 72-jährigen Geburtstag. Welche Bilder zeigten sich Durnwalder als die Schmerzen in der Brust immer stärker wurden? Sah er sich im Kreis seiner Geschwister, bei der Arbeit am Feld, die politischen Karriereschritte von der Wahl zum Bürgermeister von Pfalzen, bis hin zur Kür als Landeshauptmann von Südtirol? Sah er seine erste, schon verstorbene Tochter, sah er sich im neuen Glück mit Angelika Pircher, im Spiel mit der kleinen Greta?

Der Chef, der zarte Saiten hat
Ein Bär, wie die Südtiroler Tageszeitung schreibt, hat auch zarte Saiten. Die Ermittlungen zum Sonderfonds hatten den Giganten einbrechen lassen. Hatten Durnwalders Schmerzen zu Tage treten lassen. Unterstellungen, Beschimpfungen oder Abwertungen konnten dem ersten Mann Südtirols scheinbar nie etwas anhaben. Immer souverän, immer selbstbewusst, immer gradlinig. Doch im Inneren wurden die Schmerzen größer, der Abschied, die Übergabe seines Amtes an Arno Kompatscher fiel sie dem Landehauptmann wirklich so leicht? Emotionen gab es schon bei der Landesversammlung in Meran. Wenn zurücktreten angesagt ist, müssen Leben neu ausgerichtet werden. Schmerzen lassen sich oft wegsperren, wegreden oder weglächeln. Manchmal aber explodieren sie einfach. Und Menschen steht ihnen gegenüber: ihren Schmerzen, und ihrer Angst.

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Ulrike . Mi., 11.12.2013 - 13:10

Es tut mir Leid, das so direkt sagen zu müssen, aber ich habe selten so einen Schwachsinn gelesen. Was lernen wir aus diesem Artikel? Unser ehemaliger Landeshauptmann ist eine Art Gottheit, lässt sich aber dennoch dazu herab, sich wie ein normaler Mensch zu verhalten?
Außerdem ist ein guter Patient scheinbar jemand, der nicht nachfragt und nicht aufgeklärt werden möchte...

Mi., 11.12.2013 - 13:10 Permalink
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kurt duschek Mi., 11.12.2013 - 15:57

Habe von Salto eine email erhalten, gemäß der mein Kommentar wegen Unbotmäßigkeit gelöscht wurde.
Habe niemals einen Kommentar zu diesem Artikel abgegeben, ja, auch ich wünsche dem Landeshauptmann eine baldige Genesung, Kurt Duschek

Mi., 11.12.2013 - 15:57 Permalink
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Johann Gruber Mi., 11.12.2013 - 18:27

... und erinnere daran (weil Südtirols "Journalisten" offensichtlich an Gedächtnisschwund leiden), dass der Herr Durnwalder noch vor 1-2 Jahren geprotzt hat, er sei - so wörtlich - "noch voll im Saft", und habe eine bessere körperliche Konstitution als so mancher 40-Jährige.
Damit es klar ist: Ich wünsche Herrn Durnwalder baldige und vollkommene Genesung, aber was bestimmte Südtiroler Medien in diesem Zusammenhang verzapfen, ist unter jedem Niveau.

Mi., 11.12.2013 - 18:27 Permalink