Wirtschaft | Versammlungsverbot?

Postämter Orte illegaler Versammlungen!

Unhaltbare Zustände vor der Post
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In Italien gilt aufgrund der CoVid-Bestimmungen ein strenges Versammlungsverbot. Offensichtlich gilt es aber nicht vor den Postämtern! Denn dort versammeln sich (an den wenigen Öffnungstagen bzw. –Stunden) oft sehr viele Menschen, die in der Kälte bibbernd auf den tröpfelnden Einlass ins Postamt warten.

Die Pose Italiane haben im Jahr 2018 einen Gewinn von 580.000.000 € (580 Millionen Euro!!) gemacht.

Sie üben mit ihren Diensten eine grundlegende Basisfunkltion zum Funktionieren des Staates aus: Einschreiben, Gerichtsakten, Zeitungen und letztlich auch normale Briefe, Rentenauszahlungen, Bankdienste sind essenzieller Teil unseres Wirtschaftslebens. Und wenn jemand mal nicht zuhause ist, muss er/sie sich dann in Postamt begeben, um Dinge, die dort lagern, abzuholen. Und das führt dann zu diesen großen Versammlungen im Freien, vor den Postämtern.

Die Beamtinnen erklären, sie seien zu wenige, sie müssten -zig verschiedene Dienste ausüben, es gäbe keine BewerberInnen für die Stellen bei der Post, (Wie ist denn dort das Lohnniveau, bei diesen großen Gewinnen?), neue MitarbeiterInnen aus Italien sind nicht zweisprachig und viele andere Gründe mehr.

Vor vielen Jahren wurde eine eigene Postdirektion für Südtirol geschaffen. Sie sollte den „italienischen Zuständen“ ein Ende bereiten. Mir kommt vor, dass dies in keinster Weise eingetreten ist.

Ich weiss, jetzt herrscht CoVid. Aber gerade jetzt, wo viele Dinge eben nicht mehr persönlich sondern per Lieferdienst zugestellt werden, ist die Post wieder wichtiger geworden. Wer in der Politik in Südtirol ist für diese Misere verantwortlich? (Von der Verantwortlichkeit in der italienischen Politik möchte ich erst gar nicht reden….)

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Irene Senfter So., 20.12.2020 - 08:55

Sigmund Kripp hat ganz Recht. Wie über andere Missstände hält Covid-19 auch über jene bei der Post grad das Vergrößerungsglas. Und wie in anderen Institutionen sind auch hier die einfachen Angestellten wie die Briefträger/innen oder die Menschen hinter den Schaltern diejenigen, die sich bemühen, damit der Dienst zumindest halbwegs funktioniert. Eine goldene Nase verdienen sie sich v.a. für Südtiroler Verhältnisse nicht, die genannten Gewinne landen anderswo. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass das Modell Post auf einem ehemaligen Staatsmonopol gründet und viel öffentliches Geld für den Aufbau der kapillaren Struktur verwendet wurde. Auch in Österreich läuft bei der Post nicht alles perfekt, aber sich am dortigen Qualitätsanspruch zu orientieren, würde tatsächlich helfen, das kann ich aus eigener Erfahrung (als Nutzerin) nur bestätigen.

So., 20.12.2020 - 08:55 Permalink
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Klemens Riegler So., 20.12.2020 - 10:39

Ich kann mich täuschen. Aber soweit ich mich erinnere schießt die Provinz Bozen der italienischen Post in Südtirol sehr viel Geld zu (speziell für die termingerechte Verteilung - Zustellung). Vielleicht müsste da auch nachgeschaut werden, ob die Vorgaben für diese Beiträge eingehalten werden.
Übrigens; die Schlangen vor den Postämtern werden auch nicht kürzer wenn die Postträger Einschreibebriefe nicht abgeben, sondern nur einen Zettel (mit Hinweis zur Abholung) in den Postkasten werfen ... während man zum "Tatzeitpunkt" ganz sicher zu Hause anwesend war.

So., 20.12.2020 - 10:39 Permalink