Enrico Letta
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Politik | Wird Letta PD-Chef ?

Alte Besen kehren gut

Kommt Enrico Letta aus Paris zurück, um erneut die Führung des Partito Democratico zu übernehmen ?

Mit dem denkwürdigen hashtag Enrico stai sereno wurde Regierungschef Enrico Letta vor sieben Jahren von seinem parteiinternen Rivalen Matteo Renzi aus dem Chigi-Palast gejagt. Nach dem denkwürdig eisigen scambio della campanella zwischen den beiden PD-Politikern im Regierungspalast kehrte Letta Italien den Rücken. Als Direktor des angesehenen Instituts für politische Studien sciences po widerstand er bisher allen Verlockungen, in den Sumpf der italienischen Politik zurückzukehren: "Sto bene, dove sto."

Nun aber dürfte der 54-jährige  - wenn nicht alle Zeichen trügen - seine Meinung ändern und dem Hilferuf Folge leisten, der aus seiner zerrissenen Partei bis Paris dringt: "Mi prendo una giornata per decidere in un senso o nell`altro, sono davvero incerto." Gut möglich also, dass am Sonntag nach dem überraschenden Rücktritt Zingarettis die assemblea nazionale des Partito Democratico über eine Kandidatur abstimmt, mit der niemand gerechnet hatte und die viele der Delegierten nun als Geschenk des Himmels betrachten. Für die Renziani in der Partei- vom langjährigen Fraktionsssprecher Andrea Marcucci bis hin zu Luca Lotti - ein bittere Pille.

Der interne Dauerstreit zwischen den correnti hat den Partito Democratico in der Wählergunst mittlerweile auf einen Tiefpunkt von 16 Prozent sinken lassen. - an vierter Stelle hinter Lega, M5S und Fratelli d'Italia. In der vom Gerangel der correnti geplagten Partei, in der sich Orlando und Franceschini nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen konnten, hatte man bereits an eine Rückkehr des altgedienten Piero Fassino gedacht oder an eine Doppelführung mit dem jungen sizilianischen Minister Giuseppe Provenzano und einer Seniorin wie Anna Finocchiaro. Nun herrscht Erleichterung über Lettas wahrscheinliches Ja. Das kann freilich nicht darüber hinwegtäuschen, dass er alles andere ist als ein neues Gesicht - kein Wunder in einer Partei, deren Schicksal seit Jahren in der Hand ergrauter notabili wie Dario Franceschini, Andrea Orlando, Graziano Del Rio oder Paola De Micheli liegt. Fest steht, dass eine Frau zur Stellvertreterin gekürt wird. Im Gespräch dafür ist Debora Serracchiani.

In diesem Sinne ist es durchaus symptomatisch, dass nun ein Urgestein aus dem Ausland wie Letta die zerstrittene Partei aus dem Sumpf ziehen soll. Ein zweiter Fall Draghi, der für Euphorie sorgt. Emiliens Präsident Stefano Bonaccini: "Con Letta segretario possiamo aprire una fase costituente del partito." Was sich ein Normalbürger darunter vorstellen kann, bleibt freilich offen.

 

 

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Heinrich Zanon Do., 11.03.2021 - 11:29

Enrico Letta und Debora Serracchiani sind Persönlichkeiten, die Gewicht auf die Waage bringen und bisher anständig über die Runden gekommen sind. Es wäre zu wünschen, dass sie dem PD wieder Schwung und Einfluß verschaffen können.
Leider scheinen die Halbwertszeiten an der Spitze der Partei zunehmend kurz zu werden.

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alfred frei Do., 11.03.2021 - 12:04

die erste Botschaft von E. Letta als neuer PD-Parteisekretär sollte an Renzi gerichtet sein: "stai sereno Matteo", ergänzt durch eine Mitteilung von Alessandro Huber an die Südtiroler Abgeordnete Boschi: "anche tu Maria Elena"

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