Ethisches Investment in Öl und Gas
Nach der Corona Krise kommt die Klimakrise, ökologisch-sozial sensible Anleger des Laborfonds, einem Rentenfonds der Region Trentino Südtirol, wählen deshalb die ethisch-vorsichtige Investitionslinie. Doch auch diese investiert in Öl- und Gasunternehmen und ist laut Laborfonds im CO2-Fußabdruck lediglich 10% weniger „schmutzig“ als ein „Benchmark“. Zu wenig angesichts der Brisanz der Klimakrise. Die Finanzbranche muss stärker in den Fokus der Nachhaltigkeit rücken und es bedarf mehr Transparenz.
Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und ökologisch-soziale Verantwortung beim Laborfonds?
Für den einzelnen Anleger ist es schwierig detaillierte Informationen zu bekommen, auf Anfragen per Telefon und Mail gibt mir der Laborfonds keine Antwort. Auf eine Anfrage der Grünen Fraktion an die Region Trentino Südtirol antwortet diese, dass die Region praktisch keinerlei Aufsicht auf den Fonds ausüben kann, deshalb kann auch auf die gestellten Fragen nicht antwortet werden. Dabei kann man beim Laborfonds eigentlich ethisch investieren.
Die ethisch-vorsichtige Investitionslinie
Die ethisch-vorsichtige Investitionslinie des Laborfonds verfolgt laut dem letzten Geschäftsbericht zum 31.12.2019 „als herausragende Eigenschaft eine Anlagepolitik, die ökologische und soziale sowie Aspekte der guten Unternehmensführung besonders berücksichtigt (Environmental, Social and Governance – ESG). Die Anlage weist dabei in der Bewertung des ESG-Ratings eine über dem Durchschnitt liegende Bewertung auf. Der CO2-Fußabdruck des Portfolios aus den Anlagen in Aktien und Corporate-Anleihen lag 2019 etwa 10% unter seinem Benchmark. Die Aufnahme der Nachhaltigkeitskriterien erfolgt sowohl beim Auswahlverfahren der Wertpapiere als auch bei der Entscheidung über die Zusammensetzung des Portfolios durch eine vom Verwalter angewandten Methode.“
Was bedeutet eine "über dem Durchschnitt liegende ESG-Bewertung?"
10% "weniger schmutzig" klingt nicht nach einem wirklich ambitionierten Beitrag zum Klima.
Die Methode
Der Fonds- Verwalter Allianz Global Investors investiert mit der besagten „Methode“ im Geschäftsjahr 2019 immerhin fast 23 Mio. Euro. Im Portfolio finden sich allerdings auch Aktien bzw. Anleihen des Öl- und Gaskonzerns Total aus Frankreich, des niederländischen Gasnetzbetreibers und North-Stream Anteilseigners Gasunie oder des italienischen Gasnetzbetreibers Snam. Doch wer weiß das schon, wer studiert schon knapp 200 Seiten Geschäftsbericht?
Doch wer weiß das schon, wer studiert schon knapp 200 Seiten Geschäftsbericht?
Die Verantwortung
Welche gesellschaftliche Verantwortung gibt sich der Laborfonds selbst? Er schreibt: „Es besteht kein Zweifel, dass der epidemiologische, wirtschaftliche und soziale Notfall, in dem wir uns befinden, und mit dem wir noch lange zu kämpfen haben werden, die Verantwortlichkeiten des Fonds und seiner Organe noch weiter erhöhen.“
Es besteht wissenschaftlich allerdings auch kein Zweifel, dass wir uns bereits am Anfang eines irreversiblen ökologisch-sozialen Notfalls namens Klimakrise befinden. Südtirol will deshalb laut Klimaplan Energie-Südtirol-2050 „Verantwortung übernehmen im Klimaschutz“, Die Finanzbranche ist jedoch nicht Teil der Überlegungen des Klimaplans.
Die Chance
Anders ist das beim „Denkanstoß Covid-19 Zukunftsszenarien für ein nachhaltiges Südtirol 2030+“ der Eurac. Hier wird auf die „Chance“ verwiesen im Zeitraum 2025-2035 Ethische Pensionsfonds für Südtirol zu schaffen. „Es handelt sich bei diesen Chancen um Instrumente, Werkzeuge und Lösungsansätze, die für Südtirol Möglichkeiten eröffnen, die eigene Zukunft nachhaltiger zu gestalten und somit auch erprobt und umgesetzt werden könnten.“
Ethische Pensionsfonds: Eine Chance die eigene Zukunft nachhaltiger zu gestalten.
Die Vorbilder
Viele moderne, nachhaltige Anlagen gehen weg vom üblichen ESG Screening (Environment, Social, Governance Anlagekriterien) wo es nur darum geht ein wenig nachhaltiger als ein mittlerer Benchmark von alternativen Anlagen zu sein. Sie arbeiten etwa mit Ethik- Komitees, die das Portfolio nach klaren ökologisch-sozialen Kriterien und auf Grundlage der UN-Nachhaltigkeitsziele bewerten und klare Ausschlusskriterien für nicht nachhaltige Aktien und Anleihen definieren. Außerdem kann gezielt in ökologische oder soziale Projekte investiert werden, jeweils mit unterschiedlichem Risikoprofil. Beispiele für solche Anlageprodukte sind etwa der Ökoworld Ökovision, H&A Prime Values Income oder der RobecoSAM Smart Energy Equities.
Chi aveva detto che la storia
Chi aveva detto che la storia si ripete? All'inizio degli anni 1990 uno dei mantra principali del discorso economico-politico era che solo privatizzazioni, fondi, quote di emissione CO2 eccetera eccetera avrebbero salvato l'umanita' dalla crisi ecologica e quella climatica. Oggi e' piu' o meno tutto privatizzato e il commercio delle quote di emissione si e' rivelato una enorme truffa a vantaggio di investitori finanziari e societa' energetiche senza portare a nessuna riduzione effettiva e permanente dei gas climalteranti. Altro che fondi di investimento, qui i passi fondamentali sono tre. 1. Che la politica riprenda un ruolo decisionale attivo e di programmazione a lungo termine, 2. che la politica affidi posizioni di responsabilita' a persone competenti e motivate e dia loro possibilita' di azione e infine 3. che la popolazione capisca il problema: niente piu' vacanze alle Maldive ma sotto casa, in bici. Non lo vogliamo fare? Allora almeno piantiamola di cercare la soluzione magica che non esiste. E certamente non esiste nella forma di un fondo di investimento.
Gia' sentito parlare di Muhammad Yunus e di Grameen Bank? Yunus non ha aspettato Protocolli di Kyoto, Accordi di Parigi, Progetti ONU sull'inclusione delle donne nella societa' o certificazioni di questo e quello. Ha agito. Un esempio da imitare.