Gesellschaft | PANDEMIE Corona

der VIRUS – die DOLOMITEN – das IMPFEN

Die Tageszeitung Dolomiten verkündet die Frohbotschaft, dass die sofortige Impfung für alle und jeden das einzig Wahre und Richtige ist – alternativlos versteht sich.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
shot for all
Foto: gettyimages

der-die-das: SARS-CoV-2
DER VIRUS - DIE DOLOMITEN - DAS IMPFEN

Das bekannte Tagblatt der Südtiroler, die allseitig wertgeschätzte Dolomiten macht, -im befremdenden Gleichklang mit sämtlichen sogenannten Leitmedien-, offen und gezielt Werbung für die Impfung gegen das böse neuartige Corona Virus. Das schreckliche SARS-CoV2 und dessen noch böseren Mutanten mit den vielversprechenden Namen wie: B.1.1.7, B.1.351, etc. gilt es nun endlich mit martialischer Strategie zu bekämpfen. Diese Benennungen, die kurioserweise den provisorischen Bezeichnungen der Kometen sehr ähnlich klingen, helfen die Spirale der Verwirrung und Angst gezielt weiter zu drehen.

Ob und in welchem Ausmaß das wundersame Heilmittel auch gegen diese wirke, sei noch nicht endgültig geklärt. Alles andere ist bereits sonnenklar. Einzig die Impfung kann die Erlösung bringen.

Diese Propaganda geschieht nach bestem Wissen und Gewissen, versteht sich. Das offen erklärte Ziel ist es, die nun endlich eintreffende Errettung uns allen erstmal gedanklich einzuimpfen. Alternativlos versteht sich. Reichlich sonderbarer Journalismus. Ein kurzer Rückblick erklärt mein Statement.

Spätestens seitdem der Chef Redakteur der genannten Zeitung, der Dr. Toni Ebner in seinem Leitartikel vom 20. November 2020 die Teilnahme am Südtirol-Covid-Massentest nicht nur zur Bürgerpflicht erklärt, sondern zum „Gebot der christlichen Nächstenliebe“ hochstilisiert, spätestens seit dann warte ich darauf, dass dieselbe Argumentation auch für die anstehende Impfung aufgefahren wird. Nun, die Wartezeit war nicht allzu lange. Exakt 41 Tage.

NICHT NUR BÜRGERPFLICHT;
NEIN, ES IST
GEBOT DER CHRISTLICHEN NÄCHSTENLIEBE

Im Leitartikel auf der ersten Seite der Ausgabe vom Donnerstag 31. Dezember 2020/ 1. Jänner 2021, wird meine Erwartung erfüllt, ja übertroffen.!! Da outet sich der Chef vom Dienst gleich selbst. Er verkündet im LEITARTIKEL von der Ersten Seite seine Neujahresbotschaft. Dass es gleich die Panikmache Argumente des Dr. Gänsebauer sind, die den Dr. Toni überzeugt haben, spricht für sich! Und seine Überzeugung wird zum Maßstab für jeden Bürger der Verantwortung für die Gesellschaft trägt. Ich zitiere:

Die Pandemie ist nur in den Griff zu bekommen, wenn alle solidarisch sind und sich impfen lassen. Das ist der sicherste Weg die Herdenimmunität zu erreichen, die es braucht, um wieder in ein normales Leben zurückzukehren. Wir haben keine Alternative. Das Massensterben wie in Bergamo will niemand.

Diese Worte sind haarsträubend! Soviel Demagogie in so wenigen Worten, ich kenn kein Beispiel das Un- und Irrsinn besser bündelt. Propaganda in Reinform. Allein dieser Artikel ist für mich Grund genug dieses Medium nicht mehr zu kaufen. Auch nicht mehr zu lesen. Außer man sucht bewusst besonders gute Beispiele für Desinformation. Das ist grottenschlechter Journalismus. Fast schon das Schlechteste was man in der Propaganda Presse lesen kann.

Propaganda in Reinform

Dass hingegen dieser wundersame Massentest vom 21. und 22. November nicht zur erhofften und versprochenen Wiederherstellung aller Freiheiten, der von uns allen erwünschten Normalität geführt hat, wird weder erwähnt, noch thematisiert. Aber gerade dies zu hinterfragen wäre die eigentliche Aufgabe eines aufgeklärten Journalismus. Wo bleibt das Berufsethos der Journalisten im Hause Dolomiten?

Der Massentest hat nur läppische 5 Millionen € gekostet; dessen Sinnhaftigkeit wird nie hinterfragt. Ebenso wenig das Ausbleiben der verkündeten Normalität. Dies zu hinterfragen wäre Futter für die Dummeköpfe wie mich und natürlich für die bösen Verschwörungstheoretiker oder gar Querdenker. Trotz einer leider enttäuschenden Infektionsrate -sprich positives Test Ergebnis- von ca. 0,9 %, ist das Gegenteil eingetroffen: Schulen zu, Wintersport ade, wir saßen eingesperrt unterm Christbaum und sitzen jetzt eingesperrt im x-ten Lockdown.

Wenn es jetzt nicht gelingt, die Bevölkerung, davon zu überzeugen, dass die Regeln weiterhin einzuhalten sind, die Impfung lebenswichtig für den Menschen, überlebenswichtig für das Wohl der Gesellschaft und das Fortbestehen der Wirtschaft ist, werden die Langzeitfolgen der Pandemie fatal sein. Nicht auszudenken, wenn wir noch Monate von einem Lockdown in den nächsten taumeln.

so der Chefredakteur weiter und abschließend im oben genannten Leitartikel Ausgabe Silvester - Neujahr 2020/2021, Titelseite Dolomiten.
Abgeklärte Worte einer schauderhaften Neujahresbotschaft mit prophetischem Gehalt.

Propaganda ist der Versuch der gezielten Beeinflussungdes Denkens, Handelns und Fühlens von Menschen

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung; https://www.bpb.de/

Die Langzeitfolgen jedoch sind leider schon fatal, werter Herr Dr. Toni Ebner.
Nach beinahe einem Jahr lockstep, shutdown und lockdown, wirren und irrsinnigen Bestimmungen in über 80 Verordnungen allein im Jahr 2020, mit unendlichen Listen an Maßnahmen mit Verzug in Gefahr, oder Gefahr in Verzug, sind vor allem die Folgen für die heranwachsenden Generationen fatal. Das Fortbestehen der Wirtschaft um das sich der Dr. Toni Ebner verständlicher Weise so große Sorgen macht, betrübt mich. Die Folgen der Maßnahmen -wohlgemerkt der Maßnahmen und nicht der sogenannten Pandemie- auf unsere Gesellschaft insbesondere auf die Kinder und die Jugendlichen besorgt mich zutiefst.

Die Auswirkungen auf die Kleinsten in unsere Gesellschaft sind zum Schreien! Mir zerreißt es das Herz, wenn ich an die Psyche der Kleinkinder denke, die ihre hinter Masken versteckten Mütter anstarren. Das fühlbarste Schreckensbild dieser trostlosen Zeit sind die Entbindungen der Mütter mit Maske. Ich bin ausnahmslos sprachlos. Was mir dazu einfällt: völlig verrückt, wahnwitzig, von allen guten Geistern verlassen.

Uns allen sollte bewusst sein, wie sehr die Kinder unter den Corona-Maßnahmen leiden. Überall maskierte Menschen, strenge Erziehung zu irren, weil selbstschädigenden Hygiene-Regeln in Kindergärten und Schulen, kaum soziale Kontakte mehr. Eine ganze Generation junger Menschen ist akut gefährdet!

Diese „neue Normalität“ ist traumatisierend und erschafft eine Altersgruppe verletzter Seelen. Die Kinder von heute werden massive Probleme in ihrem sozialen Erwachsenenleben haben. Und ganz sicher: sie werden nie NEIN sagen. Bereits jetzt ist die Psychiatrie eine der wenigen Abteilungen mit Hochbetrieb. Alsbald wird man dort triagieren müssen. Ansonsten sind die Krankenhäuser leer.

Der Herr Primar emeritus Dr. Anton Wieser spricht im Interview im Tagblatt der Südtiroler, Ausgabe Freitag 29. Jänner 2021 klare, eindeutige Worte:

„Seit dem 9. März 2020 ist kein Stein mehr auf dem andern geblieben, (…). Die Zahl der Untersuchungen hat sich vernullt, wir sind daumendrehend in der Abteilung gestanden.“ 

Wir haben nicht nur unsere Wirtschaft, unser kulturelles Leben, unsere Schulen, sondern auch unsere überteure Gesundheits- oder präziser formuliert-, unsere Unfall- und Krankheitsversorgung an die Wand gefahren. Und dies im Namen der Gesundheit!  Schlimmer und dümmer geht’s nimmer!!

Und wer nicht schon krank ist, der wird und muss es unter diesen absurden, unmenschlichen, jeden letzten Funken von Hausverstand verspottenden Bedingungen unausweichlich wohl oder übel alsbald werden. Alles was unserer Gesundheit zuträglich ist, ist nämlich seit Monaten schlichtweg verboten: Schifahren, Tanzen, Singen, Musizieren, Freizeitsport, soziale Kontakte, Feiern, ja sogar das Lachen und die Sauna.
Die Sauna!! Schlichtweg der Innbegriff des Gesundens. Und die fehlt mir nun wirklich. Ebenso die Worte diesen Irrsinn zu beschreiben
.

Allein die Tatsache, dass nun aus, sage und schreibe epidemiologischen Gesundheitsgründen nationaler Tragweite das Lachen und das Singen verboten sind, ist so verrückt, dass man darüber lachen müsste, wäre es nicht so unendlich traurig. Unsere Politiker nennen dies Vernunft, und die Masse macht das mit. Tragen Masken, überall. Inzwischen sehe ich Menschen, die sich hinter Masken verstecken beim einsamen Spaziergang im Park und ebenso beobachte ich den Nachbar mit Maske allein im Garten. Freiwillige Knechte, unfähig den eigenen Verstand zu benutzen. Die Propaganda unserer Leitmedien hat exzellente Arbeit geleistet. Die Dolomiten haben Ihren wertvollen Beitrag dazu beigesteuert.

Fazit:
Gratuliere meine Herren vom Weinbergweg, Ihre Propaganda wirkt wunderbar. Ein Volltreffer.

Die Herren Chefredakteur Stellvertreter und Herr Chefredakteur der Redaktion Dolomiten Athesia Druck GmbH, ausgestattet mit göttlichen Sendungsauftrag, verkünden die Frohbotschaft, dass die sofortige Impfung für alle und jeden das einzig Wahre und Richtige ist – alternativlos versteht sich.

Sie erfüllen Ihren Auftrag ganz nach dem bewährten Leitspruch:

„Wir wissen nicht was wir tun, aber dafür machen wir es mit voller Überzeugung“

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Hartmuth Staffler Mo., 15.03.2021 - 08:51

Der Herr Johann Klaus Öttl kann ja denken was er will, und wenn es noch so absurd ist, aber persönliche Beleidigungen, wie hier gegen Prof. Gänsbacher durch Verhöhnung seines Namens sollte er unterlassen bzw. Salto sollte solche Gemeinheiten nicht zulassen. Die Propaganda Öttls im Sinne der Kreuz- und Querdenker ist so lächerlich, dass sie eigentlich keiner Erwiderung bedarf.

Mo., 15.03.2021 - 08:51 Permalink
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Franz Oberhofer Mo., 15.03.2021 - 18:17

Antwort auf von Elisabeth Garber

Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Viele Kritiker oder - wie Sie es nennen- "Querdenker" sind lediglich der Auffassung, dass die Erkenntnisse, die der sakrosankte Sarner Immunologe transportiert, die Krise sehr monodimensional darstellen.
Statistiken, Zahlen etc, sind nicht wirklich relevant, solange dieses Virus nicht den ganzen Planeten auslöscht.
Diese "coronazentristische" Perspektive erachte ich als falsch. Im Kern geht es um eine genuin ethische Debatte und dazu dürfen sich auch Nicht-Virologen, Nicht-Immunologen, etc, äußern

Mo., 15.03.2021 - 18:17 Permalink
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Peter Gasser Mo., 15.03.2021 - 18:28

Antwort auf von Franz Oberhofer

Hier steht:
„ Statistiken, Zahlen etc, sind nicht wirklich relevant, solange dieses Virus nicht den ganzen Planeten auslöscht“.
Krass...
Gleichsam: Statistiken, Zahlen etc, sind auch nicht wirklich relevant im Bauingenieurwesen, solange nicht alle Brücken und Häuser durch Zusammenbruch „ausgelöscht“ werden - oder: Statistiken, Zahlen etc, sind auch nicht wirklich relevant, solange Männer nicht alle Frauen ermorden, solange Einbrecher nicht alle Menschen berauben, solange Mörder nicht den ganzen Planeten ausrotten...
... man könnte diese - in meinen Augen - pervertierte Argumenattion unendlich so vergleichend weiterführen.

Mo., 15.03.2021 - 18:28 Permalink
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Meister Haus Mo., 15.03.2021 - 09:46

Sehr polemisch, aber ich wüsste nicht, welche falschen Informationen in dem Beitrag enthalten sind. Dass die Leitmedien beim Thema Corona in ihrer journalistischen Sorgfaltspflicht und ihrem Auftrag versagt haben und weiter versagen, scheint mir offensichtlich.

Mo., 15.03.2021 - 09:46 Permalink
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Florian Hitthaler Mo., 15.03.2021 - 09:47

Herr Öttl,
was Sie hier mit Ihrem Artikel betreiben, entspricht Polemik in Reinform und toppt dann die medialen Zustände, die Sie eigentlich kritisieren. Nach einem Jahr „Infowar“ und der sich daraus ergebenden Selbstschulung eines jeden in Bezug auf Covid-News ergibt sich mir ein Bild. Es mag nicht alles korrekt sein, was seitens der Entscheidungsträger, Hauptmedien usw. publiziert wird, und den richtigen Ton treffen ist eine Kunst. Die Kritiker inklusive Querdenker, NoVax, politisch nicht der politischen Mitte zuordenbare „Freiheitsbewegungen“, selbsternannte „besorgte Eltern“ usw. haben keine Linie, keine Idee, kein Programm, es fehlt Ihnen an grundlegendem wissenschaftlichem Verständnis sowie Vorgangsweise. Ein Ding eint sie: Dagegen! Und immer munter auf die anderen, wer immer das auch sein mag ... . Ich möchte nicht, dass solche Personen Entscheidungen treffen, die mein Leben oder das Gemeinwohl bestimmen. Zur Impfung gibt es keine Alternative. Punkt. Da reicht einfacher Menschenverstand. Hier auf Salto tauchen seit einem Jahr Eintagsfliegen auf, die den Müll aus Facebook- und Telegramgruppen importieren. Danke nein, bitte löschen.

Mo., 15.03.2021 - 09:47 Permalink
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Luis Spath Mo., 15.03.2021 - 17:01

Antwort auf von Florian Hitthaler

"Zur Impfung gibt es keine Alternative. Punkt. Da reicht einfacher Menschenverstand."
Zwei aufschlussreiche Sätze. Einfacher Menschenverstand mag zu dieser Einschätzung kommen. Sobald sich der Menschenverstand ein wenig anreichert, dürften sich auch Alternativen eröffnen.

Mo., 15.03.2021 - 17:01 Permalink
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Profil für Benutzer Florian Hitthaler
Florian Hitthaler Mo., 15.03.2021 - 20:30

Antwort auf von Luis Spath

@Luis Spath
Nachdem ich selbst so frei bin zuzugeben, daß ich nicht alles weiss und in letzter Zeit von in sozialen Netzwerken üblichen Sprüchen stark getriggert werde ...

- ich möchte nicht wissen, wie eine Welt aussieht, die dem Virus über Jahre mit allen Mutationen seinen freien Lauf lässt. Ausgang ungewiss.
- Abstands/Hygieneregeln alleine reichen anscheinend nicht, um das Ding unter Kontrolle zu halten, wir sind keine Insel und keine vielzitierten Asiaten
- wir möchten alle so schnell wie möglich zurück zu einem wirtschaftlich und sozial sorgenfreiem Leben
- jede Hypothese oder Berechnung ist schwierig, sie liegt ganz sicher nicht in meiner Hand

Was bleibt da über? Mumps, Masern, Tetanusimpfung, usw. hab ich überlebt ... ;) Ich habe auch keine Sorge, daß es diesmal anders ist.
Sollte es für manche eine Grippe sein, dann ist das nur eine Grippeimpfung.

Mo., 15.03.2021 - 20:30 Permalink
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rotaderga Mo., 15.03.2021 - 10:40

Es ist von viel Glauben, nix Wissen, Experimentieren uVm die Rede.
Übernimmt jemand für seine Behauptungen, auch wissenschaftlich und ideologisch sowie wirtschaftlich untermauert, die volle Verantwortung? NEIN!
Daher kann ich auch nicht Unterschiede zur Glaubwürdigkeit der sozialen Online-Medien oder etablierten Presse wirklich erkennen.

Mo., 15.03.2021 - 10:40 Permalink
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S. Bernhard Mo., 15.03.2021 - 12:35

Ich finde den Artikel sehr interessant und auch amüsant. Einigen Kommentaren hier zufolge, trifft die Aussage wohl zu:"Freiwillige Knechte, unfähig den eigenen Verstand zu benutzen".

Mo., 15.03.2021 - 12:35 Permalink
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Oliver Remus Mo., 15.03.2021 - 12:48

Sehr geehrter Herr Oettl,

ich kann ihnen in Sachen Demagogie der Südtiroler Presse nur zustimmen. Besonders jemandem wie mir, der Südtirol zu seiner Wahlheimat gemacht hat und von Jugend an das Glück hatte, zur Meinungsbildung auf von relativer Diversität gezeichnete Presseorgane zugreifen zu können, sträuben sich schlichtweg die Haare. Alleine die Tatsache, das sämtliche Dekrete der Landesregierung über die Onlineauftritte der Dolomiten herunterladbar sind ( und viele Bürger anscheinend gar nicht wissen, dass es dafür spezielle Seiten der Landesregierung gibt ) macht die Herrschaften aus dem Weinbergweg zur Kommunikationsinstanz der Landesregierung, nein, eigentlich stellen sie in der jetzigen Krise die Regierung selbst. Die Bürger werden gezielt eingeschüchtert unter anderem durch massiv gestreute Meldungen über das angeblich rigoros überzogene Verhalten der Ordnungskräfte bei der kleinsten Gesetzesübertretung ( wobei ich persönlich bis dato keiner Willkür oder fehlendem Hausverstand begegnet bin ), Denunziation wird zur Bürgerpflicht, da von der Presse aufgegriffen und als notwendig sowie wünschenswert dargestellt, angebliche Gesetzesübertretungen zeigende Handyvideos werden veröffentlicht und Posts, die von ihrer Aussage tief unter der Gürtellinie liegen, bleiben in der Regel ungefiltert im Netz ( und werden nicht, wie sonst bei Printmedien üblich, von der Redaktion entfernt). Als Alternative blieb einzig noch die Tageszeitung, leider hat sich Herr Oberhofer mit seinem gnadenlos schlechten Schmierenjournalismus in Sachen Benno bei mir ins Aus katapultiert. Und, wenn ich sehe, dass ein Post eines "alfons61" vom 12.03.2021/09:07 in der TZ nicht von der Redaktion entfernt wurde - wobei ich mir noch immer unsicher ob es sich vielleicht doch um Ironie handelt? (er schreibt u.a.: ...es gibt noch eine andere Menschensparte...diese könnten als Versuchskaninchen dienen...den guten Impfstoff bekommt dann die Bevölkerung...etc...) frage ich mich schon, ob alleine durch Veröffentlichung eines solchen Posts nicht bereits ein Strafbestand vorliegt. Es wäre dringend an der Zeit, dass sich die Südtiroler Presse durch Objektivität in ihrer Berichterstattung ihrer Verantwortung bewusst wird und die Bevölkerung zum Durchhalten ermuntert, anstatt die Fronten weiter aufzuheizen und eine Plattform für gegenseitiges Aufhetzen und Hass zu bieten, um so, durch die dadurch erreichte Streuung vor allem im Onlinebereich, davon profitieren zu können, den Herausgebern breitgefächert die Möglichkeit zu geben, ihre subjektiven Ansichten den Lesern aufzuoktroyieren.

Mo., 15.03.2021 - 12:48 Permalink
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Profil für Benutzer Franz Oberhofer
Franz Oberhofer Mo., 15.03.2021 - 13:41

Artikel ist bewusst polemisch. Man muss nicht mit allem gehen. Bspw. denke ich, dass die Impfung sehr wohl die Pandemie beenden kann und wird.
Mich stört nur an der Diskussion wenn Leute wiederholt sagen:" du kannst die Lage nicht einschätzen, wenn du nicht Virologe, Immunologe, Epidemiologe oder sonst was bist. Es ringt mir - zugegeben - stets ein Schmuzeln ab. Ich frage mich dann stets: wie kann es denn sein, dass die Leute nicht begriffen haben, dass es im Kern um eine ausschließlich ethische Debatte geht?! Die medizinischen, ökonomischen, politischen etc., Perspektiven sind lediglich Auswüchse der Kerndebatte.
Wissenschaftler sind sehr gut im Messen, aber das Interpretieren Ihrer Befunde ist leider nicht ihr Metier;) Deshalb ist es nur verständlich, dass der Autor die Monoperspektive eines Immunologen Gänsbacher brüskiert.
Hoffentlich sehen wir bald das Ganze.

Mo., 15.03.2021 - 13:41 Permalink
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rotaderga Mo., 15.03.2021 - 15:25

Antwort auf von Franz Oberhofer

Das Ganze, frag doch in China nach oder den Japanischen Nobelpreisträger 2018-- Tasuku Honjo:
In den Medien hat er Aufsehen erregt, indem er sagte, dass der Coronavirus NICHT natürlich ist. "Wenn er natürlich wäre, hätte er nicht die ganze Welt so beeinflusst. Denn je nach Natur ist die Temperatur in den verschiedenen Ländern unterschiedlich. Wenn er natürlich wäre, hätte er nur Länder mit der gleichen Temperatur wie China betroffen. Stattdessen breitet er sich in einem Land wie der Schweiz aus, so wie er sich in Wüstengebieten ausbreitet. Wäre er hingegen natürlich, hätte er sich an kalten Orten ausgebreitet, in warmen Orten aber abgestorben.
Ich habe 40 Jahre lang an Tieren und Viren geforscht. Er ist nicht natürlich. Er wird hergestellt und ist komplett künstlich. Ich arbeite seit 4 Jahren im Labor in Wuhan, China. Ich kenne alle Mitarbeiter in diesem Labor gut. Ich habe sie alle nach dem Coronavirus-Vorfall angerufen, aber alle ihre Telefone sind seit 3 Monaten "tot". Es wird nun davon ausgegangen, dass alle diese Labor Techniker (mund- ?) tot sind.
Basierend auf all meinem Wissen und meiner bisherigen Forschung kann ich mit 100%iger Sicherheit sagen, dass der Corona-Virus nicht natürlich ist. Er stammt nicht von Fledermäusen. China hat es geschaffen.
Wenn sich das, was ich heute sage, jetzt oder auch nach meinem Tod als falsch herausstellt, kann die Regierung mir den Nobelpreis entziehen. Aber China lügt, und diese Wahrheit wird eines Tages für jedermann sichtbar werden"_.
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Tasuku_Honjo ---

Auch ein Experte, lügt er????

Mo., 15.03.2021 - 15:25 Permalink
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Hartmuth Staffler Mo., 15.03.2021 - 15:51

Antwort auf von rotaderga

Lügen heißt, bewusst die Unwahrheit zu sagen. Das trifft auf diesen Herrn wahrscheinlich nicht zu, aber er sagt Sachen, die leicht widerlegbar sind. Seine Theorie, wonach sich Virus-Epidemien jeweils nur in einer bestimmten Klimazone ausbreiten, ist nachweislich falsch. Es genügt, an die sogenannte "Spanische Grippe" zu denken, die 1918 als Pandemie die gesamte Welt und alle Klimazonen erfasste und mindestens 50 Millionen Tote forderte. Verantwortlich war ganz sicher nicht ein im Labor entwickeltes Virus - dazu wäre man damals nie imstande gewesen - sondern eine spontane Mutation in einer US-Geflügelfarm. Mit seiner Theorie, dass das neuartige Coronavirus im Labor erschaffen wurde, steht Tasuku Honjo ziemlich allein da. Es sind derzeit ungefähr 400 verschiedene Coronavirus-Arten bekannt. Einige haben uns schon seit jeher mit eher harmlosem Schnupfen geplagt, andere haben die tödliche Katzenkrankheit FIP verursacht. Allen diesen Viren ist zu eigen, dass sie immer wieder mutieren. Es braucht also kein Labor, um immer wieder eine neue Gefahr entstehen zu lassen, und mit Homöopathie und Knoblauch werden wir das Problem nicht in den Griff bekommen..

Mo., 15.03.2021 - 15:51 Permalink
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Profil für Benutzer Jump Jack
Jump Jack Mo., 15.03.2021 - 15:57

Antwort auf von rotaderga

@rotaderga
sag mal hast Du den link (https://en.m.wikipedia.org/wiki/Tasuku_Honjo ---) überhaupt selbst gelesen, den Du da postest?

"
..........COVID-19 pandemic

During the COVID-19 pandemic, a false claim that Honjo believed that the novel coronavirus had been "manufactured" by a laboratory in the Chinese city of Wuhan was widely disseminated on the internet in many languages.[10] The BBC Reality Check team reported that, "In a statement published on the website of Kyoto University, he said he was 'greatly saddened' that his name had been used to spread 'false accusations and misinformation'. Scientists say genome sequencing shows that the virus came from animals and was not man-made."[10]
........."

https://www.bbc.com/news/52487960

.. oder erkenne ich die Ironie in Deinem post nicht???

Mo., 15.03.2021 - 15:57 Permalink
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Profil für Benutzer Franz Oberhofer
Franz Oberhofer Mo., 15.03.2021 - 16:17

Antwort auf von Jump Jack

Amüsant, dass die Diskussionen immer dahingehen, dass man über Zahlen, Statistiken, etc. spricht. Ich glaube nicht, dass Modelle, Statistiken, etc. so relevant sind. Es reicht zu wissen, dass Corona, nicht das Killervirus ist, dass uns Viele glauben machen wollen.
Die Tatsache, dass ein immer größer werdender Teil der Bevölkerung, die Maßnahmen nicht mehr mittragen will, zeigt eben, dass Solidarität nicht erzwungen werden kann, und dass der Grad der Verantwortung für Risikominimierung nicht absolut ist. Da hilft weder Kants Ethik noch der hippokratische Eid weiter. Normative Imperative messen sich an der lebensweltlichen Praxis.
Aber ja, ich hatte vergessen, ich bin jetzt vermutlich ein Leugner. Schade

Mo., 15.03.2021 - 16:17 Permalink
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Franz Oberhofer Mo., 15.03.2021 - 18:00

Antwort auf von Ludwig Thoma

Zugegeben nicht so einfach. Es ist halt der Standardeinwand, genau wie die Aussage "gehen Sie mal auf die Intensivstation, dann werden Sie anders denken". Ich glaube das sind Scheinargumente, denn ich könnte gleich gut fragen " wie wollen Sie dem Surplus von 30 Millionen Hungertoten in Afrika entgegenwirken, das aufgrund der Unterbrechung von Produktionsketten und dem Verlust von Arbeitsplätzen einhergeht?
Wenn man schon postuliert, dass Lebensschutz über allem steht, dann sollte man dies auch für die Leben, die durch den Stillstand verloren gehen, berücksichtigen.
Alles andere wäre Heuchelei.

Mo., 15.03.2021 - 18:00 Permalink
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Peter Gasser Mo., 15.03.2021 - 18:22

Antwort auf von Franz Oberhofer

Die Belegung der Intensivstationen sind „Scheinargumente“: besser kann man die Wirklichkeit nicht leugnen: alles nur „Schein“ in den Krankenhäusern.
Die weltweiten Verwerfungen durch Corona mit vielen Opfern als Argument hernehmen, dass wir deshalb auch bei uns Menschen sterben lassen müssen, ist an Zynismus kaum zu überbieten.

Mo., 15.03.2021 - 18:22 Permalink
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Profil für Benutzer Franz Oberhofer
Franz Oberhofer Di., 16.03.2021 - 10:22

Antwort auf von Ludwig Thoma

Da ist er wieder, dieser Coronazentrismus.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie nicht zu jenen gehören, die aufgrund der Maßnahmen ihre Existenz verlieren oder psychische Schäden nehmen, oder aufgrund aufgeschobener Diagnostik an Krebs erkranken oder Suizid begehen.
Es ist ganz simpel: Man muss zwischen zwei Übeln Abwägen. Erzwungene durch Dekrete angeordnete Solidarität ist keine Solidarität. Verantwortung hat Grenzen. Man kann den Menschen nicht ein schlechtes Gewissen einreden nur weil sie durch ihr normales Leben ein potenzielles Risiko erhöhen könnten sich ein Virus einzufangen. Das ist schlicht grotesk. Aber so langsam wachen die Leute auf.

Di., 16.03.2021 - 10:22 Permalink
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Peter Gasser Di., 16.03.2021 - 10:27

Antwort auf von Franz Oberhofer

Richtig.
Es ist die Gemeinschaft, welche diese „Grenzen“ festlegt, und nicht eine Minderheit davon, zu der Sie sich offensichtlich zählen.
Genau das geschieht zur Zeit. Da kann man Ihnen zu ruhigen Gewissens zustimmen.

Di., 16.03.2021 - 10:27 Permalink
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Franz Oberhofer Di., 16.03.2021 - 10:36

Antwort auf von Peter Gasser

Minderheit? Covid bedroht eine ganz kleine Gruppe, selbst wenn Leitmedien dramatische Bilder veröffentliche, sollte es mal jemand unter 70 treffen.
Die Maßnahmen bedrohen jedoch die Mehrheit. Was dieses große Sozialexperiment verursacht, können wir uns vermutlich gar nicht ausmalen. Aber gut, die Impfung wirds hoffentlich richten.

Di., 16.03.2021 - 10:36 Permalink
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Peter Gasser Di., 16.03.2021 - 10:46

Antwort auf von Franz Oberhofer

„Covid bedroht eine ganz kleine Gruppe“:
DAS ist eine absolut unwahre Behauptung, ein klassischer fake, wie die gelebte Wirklichkeit zeigt.
Sie entlarven sich selbst.
Es ist die Pandemie, welche alle (die „Mehrheit“, wie Sie schreiben) bedroht.
Sagen Sie den Ärzten und Krankenpflegern, diese würden lediglich ein „Sozialexperiment“ durchführen: dies erscheint mir ausgesprochen zynisch und respektlos.
Aber so ist der Mensch, und auch damit tragen Sie Ihren Teil bei.

Di., 16.03.2021 - 10:46 Permalink
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Franz Oberhofer Di., 16.03.2021 - 11:04

Antwort auf von Peter Gasser

Nein, nein und nochmal Nein! Nicht das Virus bedroht die Mehrheit, sondern die Maßnahmen dagegen!! Wenn Sie ernsthaft leugnen, dass das Virus bei der großen Mehrheit nur wenige bis gar keine Symptome oder gesundheitliche Schäden zeitigt, dann ist Ihnen nicht mehr zu helfen. Aber das wissen Sie vermutlich auch, stimmts? Sie sollten sich selbst fragen, weshalb Ihnen soviel daran gelegen ist, die extraorbitante Gefährlichkeit des Virus mit solcher Vehemenz zu verteidigen. Das Virus kann tödlich sein, ja. Aber nicht für alle gleichermaßen. Ein 30-Jähriger ist statistisch gefährdeter durch Influenza zu sterben als an SARS-CoV-2. Das gilt für Kinder und Schwangere übrigens auch. Ist das wirklich irrelevant? Muss mich doch ernsthaft wundern.

Di., 16.03.2021 - 11:04 Permalink
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Peter Gasser Di., 16.03.2021 - 11:33

Antwort auf von Franz Oberhofer

„Nicht das Virus bedroht die Mehrheit, sondern die Maßnahmen dagegen!!“...
... da helfen auch 2 Rufezeichen nichts: dies ist Ihre Behauptung, die eine Minderheit mit Ihnen teilt („nicht das Feuer, sondern die Feuerwehr bedroht meine Wohnung“) - ich kann das nicht.
Gerne dürfen Sie auch bei Ihrer Behauptung bleiben, das erlaubt Ihnen unsere freie Welt genauso wie mir auch; weder erwarte ich, dass Sie mir folgen, noch dürfen Sie erwarten, mich missionieren oder anwerben zu können.
Sie tragen mit Ihrer - nach meiner Erfahrung grundfalschen - Behauptung auch zum Ganzen positiv bei, und das ist gut so, das kann man (ich) gerne respektieren.
So ergibt sich ein fruchtbarer Dialog, und das Sinnhaftere setzt sich in der Mehrheit durch, das erkennen Sie doch auch an?

Di., 16.03.2021 - 11:33 Permalink
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Franz Oberhofer Di., 16.03.2021 - 15:59

Antwort auf von Peter Gasser

Ja das erkenne ich an. Bin auch sehr froh, dass so langsam der Großteil der Bevölkerung diese Maßnahmen nicht mehr mittragen möchte.
Waren es vor einem Jahr noch 70% der Deutschen, die den restriktionskurs unterstützt haben, so sind sind es nun laut Umfragen nicht mal mehr 50%. Insofern muss ich nicht "missionieren" sondern geht von alleine. Ist ja auch klar. Eine Gesellschaft muss handlungsfähig bleiben.
Der Tod wird ja durch diesen "Krieg" nicht ausgebremst, sondern umverteilt – mit negativem Saldo. Aber das wollen die Bevormundungshardliner ja nicht hören.

Di., 16.03.2021 - 15:59 Permalink
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Ludwig Thoma Di., 16.03.2021 - 10:53

Antwort auf von Franz Oberhofer

Ich glaube Sie haben mich falsch verstanden, aber das macht nichts. Ich erkläre es Ihnen. Sie oder ich könnten ja meinetwegen wegen eines Schlaganfalles einen Platz auf der Intensiv brauchen. Da dort aber alles mit Covidpatienten voll ist, muss es in unser beidem Interesse sein, die "Kurve flach zu halten". Da Sie das nicht verstehen, muss man Ihnen das per Gesetz aufzwingen. Wo Sie allerdings Recht haben, ist die Sache mit den Krebsdiagnosen, die wird uns vermutlich in ein zwei Jahren um die Ohren fliegen.

Di., 16.03.2021 - 10:53 Permalink
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Manfred Gasser Di., 16.03.2021 - 11:37

Antwort auf von Franz Oberhofer

Herr Oberhofer,
eigentlich bin ich fast bei Ihnen. Aber wenn Sie so argumentieren, müssen Sie auch die "möglichen Nebenwirkungen" klaglos annehmen, z.B. wie es Herr Thoma beschreibt, sollte es soweit kommen. Triage für alle Notfälle, selektieren nach der Aufnahme, und bei Überlastung einfach sterben lassen.
Und meiner Erfahrung nach sind die Schreier, die jetzt alles öffnen wollen, dann die ersten, die wieder dagegen schreien.
Mensch kann nicht alles haben, das eine oder das andere wird mancher Mensch verlieren, vielleicht das Leben, vielleicht das Einkommen.

Di., 16.03.2021 - 11:37 Permalink
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Profil für Benutzer Bernd Zagler
Bernd Zagler Di., 16.03.2021 - 12:17

Antwort auf von Manfred Gasser

"Bei Extremen liegt die Wahrheit oft in der Mitte": so sehe ich das zumindest, mit der Gefahr von beiden Seiten die Kritik einstecken zu müssen.
In der Diskussion, die mit Verlauf der Pandemie von mittlerweile einem Jahr verständlicherweise immer emotionaler wird, sollten wir uns zunächst trotz der leider erfolgten gesellschaftlichen Spaltung darauf besinnen, was uns alle eint:

1) Jeder will das Covid19 und die Corona-Maßnahmen sobald wie möglich verschwinden.
2) Jeder will seine Grundrechte zurück: das Recht auf Freiheit, Arbeit, Bildung usw.
3) Keiner liebt den lock- oder shutdown: einige halten ihn für notwendig, andere nicht.
4) Keiner will den Kollaps des Gesundheitssystems, welches in diesem Fall speziell an die Anzahl verfügbarer Intensivbetten (50-100???) definiert und entsprechenden Personalschlüssel gekoppelt ist.
5) Jeder möchte wieder eine normale Gesundheitsversorgung, welche aktuell durch den Fokus auf die Pandemie nicht in der Form möglich ist.

Covid 19 ist was es ist, nicht mehr und nicht weniger.

Wir werden damit leben lernen müssen.

Nachdem wir leider ein sehr eingeschränktes therapeutisches Arsenal gegen die Erkrankung haben, so bleibt, auch meiner Meinung nach, bei dem Risiko einer Überbelegung der Intensivbetten nur der shut-down, um die Entlassung in den Krankhäusern zu garantieren (konnte mir dies von befreundeten Kollegen an "der Front" im Krankenhaus Schlanders, Meran, Bozen und Bruneck nur bestätigen lassen). Die Entlassung der Intensivbetten hinkt erfahrungsmäß hinterher.

Wie jede Tablette hat der lock- oder shutdown Nebenwirkungen, welche ich als kumulativ ansehe. Insofern sehe ich zunehmend als sehr problematisch, uns von lock(shut) down zu lock(shut) down zu hangeln:

1) aus meiner Praxis kann ich nur berichten, dass die Menschen psychisch total fertig sind
2) es braucht kein Buchhalterstudium um zu verstehen, dass wir auf Dauer nicht ohne Einkommen bei gleichbleibenden Lebensstandard leben können. Wir machen massiv Schulden. Die Kinder werden es dann schon richten.
3) wir haben als Erwachsene eine Verantwortung gegenüber den Kinder und Jugendlichen, sie in ihrer Ausbildung zu unterstützen und ihnen ein möglichst unbeschwertes Leben zu ermöglichen. Da meine ich nicht nur die Schule, sondern auch das Vereinsleben (Fussball, Musik etc.). Wir verlieren zunehmend Kinder in die digitale Welt. Die Daten zu der Zunahme an Essstörungen sind erschreckend!
4) es ist den Familien homeworking und homeschooling auf die Dauer nicht zuzumuten.

Die Impfungen können ein wichtiges Element in dieser Situation sein, wobei richtigerweise der Astrazeneca Impfstoff zur EMA Überprüfung ausgesetzt wurde.
Hier gilt das "primum nihil nocere" Prinzip, speziell bei der Impfung an gesunden Menschen nach einem, dem Umständen geschuldeten, teleskopierten und damit beschleunigten Studiengang.

Aufgrund der bekannt inversen Korrelation zwischen UV Licht (Ausnahme Brasilien) und viraler Atemwegsinfekt und der endlich runter gehenden Zahlen hoffe und denke ich, dass der Frühling die erwartete Entspannung bringt, um dann für den nächsten Herbst besser vorbereitet zu sein.

Bleiben sie alle gesund!

Di., 16.03.2021 - 12:17 Permalink
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Bernd Zagler Di., 16.03.2021 - 13:18

Antwort auf von Bernd Zagler

...zudem ist Leben und Gesundheit weit mehr als die Vermeidung von Tod und Krankheit.

Das Dogma "Gesundheit über alles" sehe ich zunehmend kritisch und unverhältnismäßig (im Vergleich zu den anderen Grundrechten), da es uns auch in einer "Gesundheitsdiktatur" (in der hoffentlich nicht viele von uns leben wollen) nicht gelingen wird, Covid19 auszurotten bzw. die Krankheit immer zu besiegen...

Di., 16.03.2021 - 13:18 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Di., 16.03.2021 - 14:07

Antwort auf von Bernd Zagler

Da bin ich ganz bei Ihnen.
Aber wird unsere Gesellschaft je den Tod akzeptieren, wenn die moderne Medizin ihn theoretisch noch ein paar Monate hinauszögern könnte? Sind wir bereit, für die anderen unsere Erwartungen an die moderne Medizin zurückzuschrauben? Vielleicht solange man selbst nicht direkt betroffen ist, irgendwie betroffen sind wir ja mittlerweile (fast) alle, aber was wenn es die eigene Familie trifft?

Di., 16.03.2021 - 14:07 Permalink
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Bernd Zagler Di., 16.03.2021 - 16:49

Antwort auf von Manfred Gasser

Nicht immer, aber manchmal hat auch weniger (hochtechnologischer) Medizin einen „Mehrwert“ für den Menschen/Patienten, das betrifft auch mich und meine Lieben.
Das biologisch Testament ist auch ein Weg in diese Richtung.
Die richtigen Entscheidungen in Extremsituationen zu treffen ist medizinethisch immer sehr schwierig: es gibt so viele Graubereiche in der Medizin.

Di., 16.03.2021 - 16:49 Permalink
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Bernd Zagler Di., 16.03.2021 - 20:04

Antwort auf von Manfred Gasser

Da haben Sie vollkommen recht. Ärzte, Patienen und Familien stehen seit Jahrzehnten alleine da. Das kann gesellschaftlich so nicht hingenommen werden! Die Politik möchte dieses "heiße Eisen" auch nicht anfassen, auch vielleicht vor Angst eines "Dammbruches".
Den Fokus allein auf die Lebenverlängerung zu legen, ist zu einseitig und auch nicht einem unheilbar, schwer leidenden Kranken ohne jedweden Lebenswillen zumutbar.

Di., 16.03.2021 - 20:04 Permalink
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Christian I Di., 16.03.2021 - 13:21

Antwort auf von Bernd Zagler

Eine Frage Dr. Zagler: wieso ist Brasilien eine Ausnahme? Warme Temperaturen, viel Sonne (UV Licht), die Menschen sind wenig angezogen (in Islamische Länder sind die Menschen, hpts. die Frauen viel angezogen und haben daher wenig Vit. D trotz viel Sonnenschein) und trotzdem breitet sich der Virus stark aus.

Di., 16.03.2021 - 13:21 Permalink
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Bernd Zagler Di., 16.03.2021 - 16:53

Antwort auf von Christian I

Diese Frage kann ich nicht sicher beantworten: Vitamin D sollte es nicht sein (Smog und viel Aufenthalt in Büroräumen reduzieren die D3 Produktion). Gehe von epidemiologischen Phänomenen oder von Umweltbelastungen aus...ist aber spekulativ. Hatte noch keine Zeit zur Recherche.

Di., 16.03.2021 - 16:53 Permalink
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Franz Oberhofer Di., 16.03.2021 - 16:23

Antwort auf von Manfred Gasser

Lieber Herr Manfred Gasser,
das Triage-Argument wird ja gerne ins Feld geführt und die Moralkeule ist schnell geschwungen.
Aber Triage ist natürlich bereits längst gängige Praxis auch wenn man das natürlich gängigst vermeiden möchte. Dieser Abwägungsprozess findet schon längst statt und das nicht nur in der Notfallmedizin.
In einem moralischen Dilemma hilft uns Kant und der verweis auf den intrinsisch unaufwägbaren Wert des Lebens oder der Verweis auf den Art 1 des deutschen Grundgesetzes nichts. Es ist ein nettes Ideal aber hat mit der Realität leider wenig zu tun. Im Gegenteil bin ich überzeugt, dass es moralisch falsch ist alle Schäden in Kauf zu nehmen um Covid "zu besiegen".

Di., 16.03.2021 - 16:23 Permalink
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Franz Oberhofer Di., 16.03.2021 - 17:57

Antwort auf von Manfred Gasser

Werter Herr Gasser,
das hat die Gesellschaft bereits entschieden.
Und die Notfallmedizin hat ganz klare Kriterien, nach denen sie vorgeht. Und es gibt gute Gründe dafür. Dass bspw. ein Arzt im schlimmsten Fall einen Jungen rettet und nicht einen multimorbiden 80-Jährigen ist leicht begründbar und hat nichts mit Euthanasie oder Dergleichem zu tun.
Aber leider wird dies häufig so dargestellt.
Ich bin für Schutzmaßnahmen, aber nicht nicht um jeden Preis. Risikominimierung ist keine absolute Pflicht und das ist nicht meine Meinung, sondern manifestiert sich ganz klar in unserer Praxis. Man muss nur hinschauen.

Di., 16.03.2021 - 17:57 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Di., 16.03.2021 - 19:55

Antwort auf von Franz Oberhofer

Wenn wir, die Gesellschaft, entscheiden würden, das Risiko zu tragen, dass es regelmäßig zu dem von Ihnen genannten "schlimmsten Fall" kommen könnte, wäre das für Sie weniger schlimm als der Ist-Zustand? Und noch wichtiger, welche sozialen Verwerfungen, im Vergleich zur momentanen Situation, hätte das zur Folge?

Di., 16.03.2021 - 19:55 Permalink
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Nadine Laqua Mo., 15.03.2021 - 18:46

Keine Gesellschaft ist gegen Mitläufertum gefeit. Auch nicht eine überdurchschnittlich gebildete und wohlhabende. Ich möchte behaupten, je größer der Wohlstand, desto weniger Courage für kritisches Denken findet sich.
Sehenswert dazu auch das Interview mit Dr. Hans-Joachim Maaz:
https://youtu.be/ugxBQejIsS

Mo., 15.03.2021 - 18:46 Permalink
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Peter Gasser Mo., 15.03.2021 - 18:54

Antwort auf von Nadine Laqua

Sie schreiben:
„Ich möchte behaupten, je größer der Wohlstand, desto weniger Courage für kritisches Denken findet sich“:
meinerseits finde ich in Welt & Geschichte vielfach belegt, dass es genau umgekehrt ist.
(Aber „behaupten“ kann man ja erwiesenermaßen so gut wie alles.
Man kann auch behaupten, dass rund eckig ist - tut niemandem weh).

Vielfach kann man bei den sogenannten Querdenkern und vielen Verschwörungstheoretikern und Sektengurus kritikloses „Mitläufertum“ ausmachen.

Mo., 15.03.2021 - 18:54 Permalink
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Hartmuth Staffler Mo., 15.03.2021 - 22:15

Ich glaube nicht, dass die Propaganda aus der rechten Ecke aus kurzfristigem Profitinteresse entsteht. Die meisten dieser Kreuz- und Querdenker sind von ihren absurden Theorien tatsächlich überzeugt und würden dafür sogar finanzielle Nachteile in Kauf nehmen. Das macht sie auch so gefährlich.

Mo., 15.03.2021 - 22:15 Permalink