Lieber Arno,
Wir kennen uns seit Jahren, und ich glaube, es ist in Ordnung, wenn ich Arno zu dir sage. Also, lieber Arno, der Punkt ist: Ich bin traurig. Und das Schlimme daran ist, dass du derjenige bist, der mich traurig macht. Ich bin traurig, nicht wütend, denn wütend ist man nur wegen etwas, an dem man wirklich hängt. An dir und an deiner Partei aber hänge ich gar nicht mehr. Das war durchaus einmal anders, denn früher habe ich an dich geglaubt. Als Barack Obama zum Präsidenten gewählt wurde, habe ich vor Glück geweint, und als du Landeshauptmann wurdest, ging es mir ehrlich gesagt nicht viel anders. Nicht, dass wir uns hier falsch verstehen; Obama hat sich letztlich nicht unbedingt als der große Messias erwiesen. Aber du, Arno, was ist aus dir geworden?
Ich bin es einfach leid, Arno. Nicht, was die Pandemie betrifft, die wird vorübergehen. Ich bin deine Mannschaft leid. Ein bisschen wird aufgesperrt, damit nicht zu viel Geld verloren geht; ein bisschen wird zugesperrt, damit nicht so viel gestorben wird. An Silvester wurde in den Hütten ordentlich gefeiert, und das Virus rieb sich die Hände. Auch jetzt läuft dem Virus schon wieder das Wasser im Mund zusammen, wenn es sieht, wie sie es in Meran mit dem Aufsperren gar nicht mehr erwarten können. Wir Tiroler waren ja schon immer besonders. So besonders, dass wir eigentlich auch ein besonderes Gesundheitswesen haben müssten. Doch das hatte offenbar nie Priorität, und dafür ist ganz eindeutig dein Vorgänger mit verantwortlich.
Den Landesrat für Tourismus mag ich, doch er ist der falsche Mann auf diesem Posten. Bettenstopp ja oder nein? Seine Antwort: ein bisschen ja, ein bisschen nein. Und warum berechnen wir nicht endlich mal den CO2-Ausstoß der Touristen, der Urlaubsgebiete, der einzelnen Unterkünfte? Und wenden den Grundsatz an, dass der, der mehr ausstößt, auch mehr bezahlt? Doch alles, was den Präsidenten der Hoteliers interessiert, ist die Gewinnmaximierung seiner Mitglieder; er steckt völlig fest in seiner egoistischen, beschränkten Sicht auf die Welt. Jeder kämpft für sich allein; demnächst werden wir wieder zur Keule greifen. Weil wir Barbaren sind, weil keiner die Sprache des anderen versteht, weil jeder nur an sich denkt. Wir haben nicht nur eine deutsche und eine italienische Kultur; wir könnten ja auch die Fußballplätze nach Italienern, Deutschen, Ladinern und dem Rest der Welt trennen, damit es dort keine Verständigungsschwierigkeiten gibt. Was hältst du davon? Aber Kultur ist ja nicht systemrelevant und kostet nur; der geben wir besser kein zu großes Gewicht. Dabei produziert Kultur sehr wohl einen Mehrwert, und zwar auch ökonomisch. Er ist nur nicht unmittelbar greifbar. Das sollte ihr doch wissen. Und es sollte euch vor allem zu denken geben.
Auch andere deiner Weggefährten deprimieren mich. Zum Beispiel die, die uns die sattsam bekannten tristen Ergebnisse in Sachen Baugesetzgebung beschert haben. Wo wir schon von deiner Partei sprechen: Euer Europaabgeordnete mit seiner entwaffnenden strategischen Blindheit schafft es ganz mühelos unter die Top Five der schlimmsten Politiker. Dann wäre da auch noch die Partei der Baulöwen. Die, die sich auf die Ausgangssperre um 23 Uhr versteifen. Die, die allergisch auf die Idee eines Gesetzes gegen Homo- und Transphobie reagieren. Die, die zum Glück in unserer Provinz mit in deiner Regierung sitzen, ohne je etwas zu sagen zu haben. Von der Senatorin Julia Unterberger dagegen könntet ihr wirklich noch etwas lernen. Respekt für die Mitmenschen. Respekt für die Schwächeren. Für die Frauen. Aber vielleicht ist es ja gar nicht fehlender Wille bei euch. Vielleicht müsst auch ihr euch unvermeidlichen politischen Spielchen unterordnen. Und nachdem weder Hausfrauen noch Schüler eine Interessensvertretung besitzen, sind sie euch halt auch nicht so wichtig.
Ich würde dich gerne als Leader sehen, doch leider wirst auch du von den Geschäftemachern gesteuert. Eure Politik hat alle wahren Inhalte aufgegeben und beschäftigt sich nur noch damit, die Interessen der Wirtschaft zu bedienen, große Hoteliers und Turbo-Landwirte an erster Stelle. Und apropos Geld: Weißt du eigentlich, dass viele unserer Mitarbeiter ihr Leben an einem bestimmten Gehalt ausgerichtet haben und jetzt in großen Schwierigkeiten stecken? Und wie können wir Unternehmer ihnen dabei helfen, wenn uns einerseits die Banken zwar die Möglichkeit geben, unsere Kredite zu verhandeln, gleichzeitig aber unser Rating verschlechtern? Das führt dazu, dass wir höhere Zinsen zahlen müssen und nur unter Schwierigkeiten neue Kredite bekommen können. Ihr wollt aufs Gas treten, stimmt’s? Weil ihr uns die Möglichkeit dazu gegeben habt, haben wir gebaut. Zuviel gebaut. Jetzt haben wir Probleme. Aber sollte gute Politik nicht ein Licht sein, das durch die Dunkelheit führt? Sollte sie nicht klare Regeln vorgeben und Grenzen ziehen?
Hast du eigentlich mitbekommen, lieber Arno, dass der Mailänder Bürgermeister Sala jetzt bei der Europäischen Grünen Partei ist? Und dass die nächste deutsche Bundeskanzlerin ebenfalls eine Grüne sein könnte? Du hingegen behandelst die Grünen gönnerhaft, ziehst sie nicht wirklich in Betracht. Erst tut ihr so, als wolltet ihr einen Dialog mit der Opposition, aber dann geht’s doch wieder nur darum, die alten Forderungen der Wirtschaft zu erfüllen, die aus dem Schrank geholt, mal kurz abgestaubt und direkt an die Draghi-Regierung weitergereicht werden, ohne dass der Landtag involviert würde. Abgeordnete werden so wie Schulkinder behandelt.
Ihr solltet euch die Frage stellen, ob eure Pläne und Projekte wirklich noch einer Strategie folgen oder nur die Überreste einer früheren, rein konsumorientierten Epoche sind. Ob es sich um zeitgemäße Modelle handelt oder nicht, und ob sie dann nicht mal grundsätzlich neu ausgerichtet werden sollten. Wir alle müssen an einer neuen Perspektive arbeiten, müssen verstehen, was unsere echten Bedürfnisse sind. Eine Rückkehr zu unserem früheren Leben, in dem es einzig und allein nur um den Kommerz ging, ist nicht wünschenswert. Doch ich kann keinerlei Anzeichen für eine Trendwende erkennen bei uns. Ihr stellt euch ja nicht einmal kritische Fragen. Kommt nicht einmal auf die Idee, dass Zweifel oft angebracht und etwas Positives sein können. Ihr könnt euch doch nicht neuen Erkenntnissen oder Sichtweisen verschließen, wenn sich um euch herum alles ändert, wirklich alles – bis auf euch, die ihr versteinert und verknöchert in eurem Elfenbeinturm sitzen bleibt, unser Leben und Überleben in der Hand habt und darüber fragwürdige und übereilte Entscheidungen trefft. Ich habe gelesen, ihr wollt 77 Millionen Euro für eine Markenkampagne ausgeben? Bitte sag mir, dass das ein Scherz ist.
Wirklich gar kein Scherz war der Artikel, den die Süddeutsche Zeitung neulich über unser geliebtes Südtirol geschrieben hat. Den hast du bestimmt gelesen, Arno, richtig? In diesem Artikel kommen wir nicht besonders gut weg. Einige unserer Stammgäste haben uns deswegen angerufen; sie waren stinkwütend. Es hat keinen Sinn, jetzt Millionen Euro ins Marketing zu investieren.
Was hältst du davon, wenn wir stattdessen mal versuchen, offen und ehrlich zu uns selbst zu sein? Ein gewisser Alex Langer hat uns das in grauer Vorzeit einmal nahegelegt. Oder auch Arthur Conan Doyle, der gesagt hat, dass nur die Mittelmäßigkeit nichts Höheres als sich selbst kennt. Ich erwarte mir von Südtirol eine besondere Politik, keine mittelmäßige. Eine Politik, die begreift, dass das Expansionsmodell gescheitert ist, dass wir ohne Programme zum Schutz der Artenvielfalt und ohne nachhaltige Landwirtschaft den Karren definitiv gegen die Wand fahren werden. Was hältst du davon, lieber Arno, solche Unternehmen zu fördern, die eine Bilanz der Gemeinwohlökonomie erstellen und damit zeigen, was für Werte ihnen wichtig sind – soziale Gerechtigkeit, Solidarität, echtes nachhaltiges Wirtschaften und nicht nur greenwashing?
Keine Errungenschaft in der Zivilisation ist jemals definitiv; die Geschichte wird ihr Urteil sprechen, und vermutlich wird es nicht besonders positiv ausfallen für jemanden, der auf vergiftete Äpfel und getrennte Schulen gesetzt hat. Die kommenden Generationen, die mit Visionen der besten aller möglichen Welten aufgewachsen sind, werden schnell begreifen, dass unser grenzenloser Individualismus reine Illusion war, dass er selbstzerstörerisch und alles andere als vorausschauend war. Wie Papst Franziskus gesagt hat: Schlimmer als diese Krise wäre nur, sie zu vergeuden. Und ihr vergeudet sie, Arno. Ich bin deshalb gar nicht mehr wütend, Arno, ich habe nur einfach echt genug von euch. Aber meine Meinung zählt nicht, weshalb ich nur eine Bitte äußern möchte: Für all die jungen Menschen, und für die Zukunft, und in der Hoffnung, dass wir bald eine Landeshauptfrau haben werden: Schlagt einen neuen Weg ein. Giulan. Danke. Grazie.
Einen Gruß aus den Dolomiten.
Michil Costa
Herr Costa, wie Recht Sie
Herr Costa, wie Recht Sie haben! Leider entpuppen sich die gefeierten "Erneuerer" allzu oft als Marionetten der Puppenspieler im Hintergrund. So lange diese Puppenspieler im Hintergrund an ihrer sturen, zerstörerischen "Politik" festhalten, wird sich auch nichts ändern. Was interessiert diese Leute schon was in 50 Jahren los sein wird? Nicht das Geringste, Hauptsache im Hier und Jetzt wird Profit gemacht auf Teufel komm raus. Die glauben wohl immer noch, dass wenn es vorbei ist, der Umzugswagen kommt statt dem Leichenwagen.
dear costa, master of
dear costa, master of greenwashing!
nur leute die keinen geimeinschaftssinn haben brauchen eine "Bilanz der Gemeinwohlökonomie" - andere handeln einfach gemeinwohlorientiert!
konsequenterweise nutzen weder sie, noch ihre anreisenden edelgäste autobahnen wie die a22 oder stinkige fs-züge.
sind sie eigentlich noch bürger eines dolomiten-tales - haben sie nicht schon längst eine kugelmugelrepublik ausgerufen, wo sie nicht mehr die gleiche luft wie ihre landsleute atmen müssen? auf dem papier, äh "zertifickat" oder so zumindest?
welchen beitrag "zum Schutz der Artenvielfalt" und zur "nachhaltigen Landwirtschaft" leisten sie - außer "programme" (=anteil am gratiskuchen für ihresgleichen) zu fordern?
ihr beitrag spottet der tagtäglichen realität eines arbeitenden menschen der sich über seinen broterwerb hinaus auch für den erhalt der (dorf-)gemeinschaft einsetzt!
als elektro-bmw-testimonial - machen sich natürlich andere die hände (für sie) schmutzig.
lieber schmutzige hände als, eine schmutzig-grüne seele
ein gruß
aus dem restlichen teil
südtirols
Antwort auf dear costa, master of von Günther Mayr
Lieber Herr Mayr...,
Lieber Herr Mayr...,
Sie schreiben:
"nur leute die keinen gemeinschaftssinn haben brauchen eine "Bilanz der Gemeinwohlökonomie" - andere handeln einfach gemeinwohlorientiert!"
Über jene, die keine Gemeinwohlbilanz schreiben, wage ich kein Pauschalurteil. Leider tun Sie das, obwohl Sie offensichtlich die Gemeinwohlökonomie gar nicht genug kennen, um sich ein solches Urteil auch nur annähernd erlauben zu können. Sonst könnten Sie einen so verdrehten Satz nicht schreiben. Es ist nämlich genau andersrum: in jeder Gemeinwohlbilanz steht genau und transparent, was unter "Gemeinwohl" verstanden wird. Etwas, was Sie den Lesern hier leider schuldig bleiben.
Frage an Sie: was verstehen Sie denn genau unter "gemeinwohlorientiert handeln" und an welchen Aspekten genau machen Sie das fest? Auf Ihre Antwort wäre ich gespannt!
Ich kann nur sagen: die Gemeinwohlökonmie hat darauf eine breite Palette von Antworten, welche sich über die Umweltthemen, soziale Aspekte und über alle Berührungsgruppen eines Unternehmens erstreckt.
Antwort auf dear costa, master of von Günther Mayr
Der "hart arbeitende Mensch"
Der "hart arbeitende Mensch" sollte eigentlich auf weise politische Entscheidungen vertrauen können, denn dafür bezahlt er (unter anderem) Steuern. Dass dies eben nicht so ist, ist Thema des Artikels.
Dass Umwelt und Arten geopfert werden, damit der "hart arbeitende Mensch" nicht aus seiner Blase ausbrechen muss und weiter bedenkenlos verschmutzen und verschwenden kann, das darf es aber nicht sein. Denn die negativen Folgen trägt vor allem der "hart arbeitende Mensch". Und wenn Politik alles in die richtigen Bahnen lenken würde, müsste sich der "hart arbeitende Mensch" auch nicht kümmern, denn alles würde für ihn erledigt.
Dass der Spruch vom "hart arbeitenden Menschen" immer dafür genutzt wird, um gegen die Grünen zu argumentieren, ist schon lustig. Ich kenne viele der "hart arbeitenden Menschen, die sich für die Dorfgemeinschaft einsetzen", und das sind sicher nicht alles asoziale Umweltverschmutzer, die wollen, dass das ganze Geld bei den Wirtschafts- und Regierungsbonzen landet. Ich finde es sehr frech, dass man als Anhänger einer, mit Verlaub, bescheuerten politischen Einstellung pauschal für andere Leute spricht, ohne diese gefragt zu haben.
Wenn der Costa den
Wenn der Costa den Kompatscher nicht mehr mag, dann interessiert mich das recht wenig. Ich frage mich nur, warum er so viele Zeilen braucht, um eine Binsenweisheit zu formulieren. Da genügt doch eine Zeile.
I temi tirati in ballo, quali
I temi tirati in ballo, quali „Bettenstop“, rispetto per i più deboli, il dialogo con l'opposizione (cosa centra Beppe Sala ? Forse Georg Willi ad Innsbruck, mi sembra più vicino), la mancanza di un segno di inversione di tendenza, un'agricoltura sostenibile, ma incolpare Arno di tutto questo mi sembra spropositato. Ognuno deve fare i propri compiti in proprio per evitare che si torni alla precedente normalitá, io ad esempio rinunciano a viaggi extraeuropei, ma non so come si comportano gli albergatori con i clienti proveniente da tutto il mondo. Da ora in poi sareste in grado di rinunciare ad esempio alla ricca clientela australiana che viene a sciare per una settimana sulle Dolomiti ?
Antwort auf I temi tirati in ballo, quali von Alessandro Stenico
Chiedilo a Michil ...
Chiedilo a Michil ...
Antwort auf Chiedilo a Michil ... von Günther Mayr
Due anni fa tornando da un
Due anni fa tornando da un'altavia sulle Dolomiti, chiamai un taxi per farci riportare da Belluno a Forni di Zoldo per recuperare la nostra autovettura. L'autista ci raccontò che spesso lui portava i ricchi clienti austrialiani o di altri continenti dall'aereoporto di Venezia ed indovinate dove: in Val Badia e la settimana successiva li riportava all'aeroporto di Venezia. Erano più i giorni sugli aerei che sugli sci. Perciò mi sono chiesto, con quali criteri vengono scelti i clienti nelle strutture alberghiere che rivendicano un turismo sostenibile ?
Ich kann nicht sagen wieso,
Ich kann nicht sagen wieso, aber dieser Kommentar wirkt auf mich doch recht scheinheilig!
Kann es eventuell sein das Herr Costa anderen Landesteilen nicht gönnt aufzusperren? Im Gegenteil zu den Dolomiten ist in Meran und Co momentan fast die schönste Jahreszeit überhaupt.
Was mich ärgert ist das ständige schlecht Reden. Fakt ist Arno kann es niemanden recht machen, nicht den Eltern von Schulkinder und anscheinend nicht mal wenn er den Hoteliers wenn er ihnen erlaubt aufzusperren!
lieber Michil! Ich sag auch
lieber Michil! Ich sag auch einfach Du zu Dir! Du bist so gescheit, so gebildet, so weltoffen, so Naturverbunden, so viel Geschäftsmann, so viel vernetzt, bitte: kandidiere bei den nächsten Landtagswahlen und, falls Du gewählt wirst, lass Dich zum LH küren und dann kannst Du Dir Deine Lieblingsfrau*mannschaft zusammenstellen und all das verwirklichen, von dem Du heute träumst! Bitte, bitte, mach das für uns, das geknechtete Volk! Sogar „Dein“ Arno wird‘s Dir danken, wenn er gemütlich zu Hause auf der Terrasse sitzen wird und sich über Deine ach, so gut durchdachten Verwirklichungen, die nicht realisierbar sein werden, amüsieren wird!
Bin auf der Seite von Günther
Bin auf der Seite von Günther Mayr, Alessandro Stenico, Tobias Platter und insbesondere von Toni Schgaguler. Der Michil hat wieder einmal eine günstige Gelegenheit verpasst, still zu sein.
Ich finde vieles vom Herrn
Ich finde vieles vom Herrn Costa sehr schön angesprochen. Einiges kann natürlich immer angeführt werden. Ich nehme jetzt nur das eine Wort der "Nachhaltigkeit" der Landwirtschaft heraus.
Ich hatte schon das Vergnügen eine Debatte zum Wort "Nachhaltigkeit" mit einem Vertreter des europäischen Landschaftsbüros aus meinem Freundeskreis zu führen, der einen Vortrag zum Thema Nachhaltigkeit vorbereitet hat. Ich komme ja eher aus dem Bereich Wirtschaft und Rehabilitation. So ist mir aufgefallen, dass mein Gegenüber den Begriff der "Nachhaltigkeit" im Gespräch so verwendet hat, als würde das Nachhaltigkeitsprinzip ohne jeden Zweifel dem Schutz der Natur unterliegen, dem was die Natur, der Planet Erde, braucht, um sich zu regenerieren und erholen und was gut ist für unsere Kinder und die Nahrungsmittel und die Umwelt. Sozusagen als hätte die Natur ein automatisch patentiertes, lizenziertes Urheberrecht auf den Begriff.
Ihm zu erklären, dass dieser Begriff in der Wirtschaftsplanung, im Familienwesen, in der Politik, in Fragen der Schulbildung usw. ebenfalls Verwendung findet und im Grunde genommen bei seiner Verwendung die Notwendigkeit einer genaueren Begriffsdefinition erfordert war leider nicht möglich.
"Nachhaltigkeit" erfordert das Verstehen darüber, wo die Ziele gesteckt sind. Wenn ich "nachhaltig" die Umwelt zerstören will, dann ist das sicher nicht im Sinne unserer grünen Erde, die ja eigentlich auch braun oder schwarz oder beige oder weiss usw. sein kann wenn man mal den Boden unter seinen Füssen betrachtet, sondern dient der Erfüllung meiner Ziele.
Begriffe und ihre methaphorische Verwendung.
Deshalb muss man vorsichtig sein, wenn man selber womöglich ein Naturfreund ist und dann redet man mit einem Versicherer, Bankberater, Politiker, Wirtschaftstreibenden, Polizisten usw. über Nachhaltigkeit. Der Umweltschützer meint, den Auwald nachhaltig zu schützen, und der Bauunternehmer meint den Auwald nachhaltig zu nützen.
War das zu kompliziert jetzt?
Antwort auf Ich finde vieles vom Herrn von Stefan Laner
Der Begriff kommt aus der
Der Begriff kommt aus der Forstwirtschaft. "Nachhaltig schützen" und "nachhaltig nützen" ist also das selbe. Denn die Verwendung des Begriffes "nachhaltig" impliziert, dass eine Bewirtschaftung nicht ausgeschlossen ist, sondern unter bestimmten Bedingungen erfolgt.
Natürlich kann man den Begriff "nachhaltig" auch im Satz "nachhaltig zerstören" verwenden. Aber die alltägliche Begriffsverwendung bezieht sich auf Wirtschaften, das die Regeneration der natürlichen Grundlagen ermöglicht (wie gesagt: der Begriff kommt aus der Forstwirtschaft). Wenn Sie den Schlauen spielen wollen, indem sie anderen Leuten das Wort im Mund herum drehen, und sich profilieren wollen, indem Sie sich auf Belanglosigkeiten einen runterwedeln, dann sei Ihnen das gestattet, aber es zeugt nicht von guten Manieren und auch nicht von besonderer Intelligenz. Am besten wäre es, Sie würden mit Ihren Mitmenschen normal und kooperativ umgehen, dann kämen wir alle weiter.
Aus der Seele gesprochen, ich
Aus der Seele gesprochen, ich unterschreibe jedes Wort. Michil Costa ist nicht irgendeiner. Er wäre schon lange mein Vorbild, wenn er nicht mit dieser Truppe marschiert wäre. Jetzt endlich die Einsicht? Ja, diese kommt nie zu spät.
Ich bin mit Arno auch per Du, seit April 2001. Aber was ändert das? Dass er Hoffnungsträger für unser Land war und es in keinster Weise geworden ist, das ändert viel mehr. Ob ich du Armer oder Sie Armer sage, ist völlig gleichgültig.
Antwort auf Aus der Seele gesprochen, ich von Sebastian Felderer
ja, das ist so nett! In der
ja, das ist so nett! In der Deutschen Sprache/Kultur ist das "Sie" anscheinend sehr wichtig, auch wenn man über jemand schimpft... :-) In Italien ist ma da schon ein bisschen direkter... Wobei die Form wirklich gleichgültig ist; das was zählt ist die Substanz.
Wenn man schon von Respekt
Wenn man schon von Respekt spricht, so sollte man auch seine Mitmenschen mit Respekt behandeln!
Unser Landeshauptmann macht seine Arbeit mit bestem Wissen und Gewissen und wer es besser machen möchte, der kann es gerne mal versuchen.
So ein Beitrag, in dem man den Landeshauptmann duzt, gehört nicht in die Öffentlichkeit. So was sollte man ihm privat schicken!
Der Landeshauptmann ist und bleibt eine Respektsperson und ist auch so zu behandeln.
Habe heute früh die
Habe heute früh die Nachrichten und Frau Senatorin J. Unterberger zum Tierschutz und der entspechend geplanten Vefassungsänderung gehört. Auch, dass die SVP mehrheitlich (vornehmlich Senator M. Durnwalder) und die Lega gegen diese sind.
Opportunismus, Rückwärtsgewandtheit, Kleingeistigkeit, Mitgefühllosigkeit, ... !
Eine dringend notwendige Änderung im Denken, Fühlen und Handeln der SVP, die einen ein bisschen zuversichtlicher in die Zukunft schauen ließe, hat dieser Landeshauptmann leider nicht bewirkt. Alles durchschnittlich und mittelmäßig, leider weit weg von der Größe, die Großes bewirkt!
Es ist ja mehr wie
Es ist ja mehr wie offensichtlich das man dem Verfasser dieses offnen Briefes in der Vergangenheit Hoffnung oder in Aussicht gestellt an der Neuausrichtung des Landes mitzuwirken. Das Einzige was sich jetzt wohl herausstellt ist die Tatsache das die alten Seilschaften es nicht schaffen über den Tellerrand zu blicken und solchen Mitbürgern, mit durchaus zukunftsfähigen Visionen, einen Platz in der Politik einräumen.
Die Politik zeigt augenscheinlich in Südtirol derzeit große Schwächen, man kann nur hoffen das Kompatscher seine ganze Energie im Moment dafür verwendet um diese alten Seilschaften zu durch dringen....
Ich kann der langatmigen
Ich kann der langatmigen Wasserpredigt des Weintrinkers aus dem Gadertal nicht viel abgewinnen. Er gefällt sich zu sehr in der Rolle des zu wenig beachteten Visionärs. Was hat er schon in seinem Haus und in seinem engeren Umfeld groß verändert?
Antwort auf Ich kann der langatmigen von Franz Berger
Kommentare wie "Der Michil
Kommentare wie "Der Michil hat wieder einmal eine günstige Gelegenheit verpasst, still zu sein" oder "Wasserpredigt des Weintrinkers" mögen vielleicht effektvoll klingen, ich empfinde sie jedoch als persönlich abwertend; sie sind wohl kein Beispiel guter Diskussionskultur. Unterschiedlicher Meinung darf man sein, gerne, finde ich sowieso spannender als absolute Übereinstimmung, aber muss es dabei unter die Gürtellinie gehen? Waren Sie, Herr Berger, schon in Costas Haus und kennen Sie sein näheres Umfeld, um die erfolgten oder nicht erfolgten Veränderungen dort bewerten zu können? Ich war nie dort. Bitte, klären Sie auf! Oder war das nur eine rhetorische Frage, um die Reihe der geringschätzenden Anmerkungen abzuschließen? Ich habe in Ihren zwei Kommentaren kein einziges sachliches Gegenargument zu den Überlegungen von Herrn Costa gefunden. Schade.
Ich kann Herrn Costas
Ich kann Herrn Costas Reflexion viel abgewinnen.
Über die heutigen Anforderungen an Spitzenpolitiker wird viel diskutiert. Persönlich bin ich überzeugt, LH Kompatscher hat die Skills, die für die Politik wichtig wären. Ich sehe Ihn, an Reformen und Sachpolitik interessierten Politiker.
Für die dringenden Weichenstellungen die die Zukunft von uns fordert, wünsche ich mir von Ihm:
- dass er sich für die Umsetzung der für IHN richtigen Politik engagiert, ohne Rücksicht auf die Popularität derselben.
- Dass er brutalste, charakterlose Intrigen und Mobbing durch "Parteifreunde", Journalisten, Lobby´s und dumpfe Verunglimpfer abwehren und überleben kann – und nicht zu nahe an sich heranlässt.
- Die Erkenntnis, dass man ohnehin nur kurz in der Spitzenpolitik bleibt und damit nichts zu verlieren hat.
Und last but not least, den Mut, neues Denken und Handeln umzusetzen.
Ich bitte darum, dass in eine
Ich bitte darum, dass in eine Diskussion über Umweltschutz, nachhaltige Wirtschaft und Solidarität nicht der Punkt "getrennte Schulen" eingebracht wird. Ansonsten volle Zustimmung, aber dieser Punkt geht am Thema vorbei. Man muss nicht überall alles reinstecken.