Vereinbarung für Lehrer erzielt

Die Landesregierung und die Gewerkschaften des Lehrpersonals staatlicher Art (Grund-, Mittel- und Oberschulen) haben am Dienstag eine Vereinbarung unterzeichnet, die die Gleichstellung mit dem Lehrpersonal des Landes (Kindergärten, Landesmusik- und Berufsschulen) garantieren soll. Zudem wurden Beiträge für die Ausgaben im Fernunterricht zugesagt.
Wie der Generalsekretär der Schulgewerkschaft SGB/ CISL Hubert Kainz gegenüber Salto.bz erklärt, ist das Land seit 1998 – mit der Übernahme der Verantwortlichkeit für die Verwaltung des Lehrpersonals – dazu verpflichtet, eine Gleichstellung zwischen dem Lehrpersonal des Landes und jenen staatlicher Art zu schaffen. Diese Verpflichtung sei bis 2019 eingehalten worden, für den Zeitraum 2019-2021 sei jedoch eine Ungleichbehandlung aufgrund fehlender finanzieller Mittel entstanden, so Kainz: “Während die Gehälter der im Landesdienst tätigen Lehrpersonen vertraglich an die wirtschaftliche Situation angepasst wurden, fehlten für die Lehrpersonen staatlicher Art die finanziellen Mittel für ebendiese Anpassung.”
Schon im Dezember 2020 habe man eine mündliche Zusage vonseiten der Landesregierung erhalten: Die wirtschaftliche Behandlung des Lehrpersonals der Schulen staatlicher Art soll an die Ergebnisse des bereichsübergreifenden Vertrags 2019-2021 anpasst werden. Am Dienstag wurde nun die erste Teilzahlung genehmigt und das Versprechen der Landesregierung, eine vollständige Anpassung vorzunehmen, vereinbarungsgemäß festgehalten. Die dafür notwendigen finanziellen Mittel – rund 2000 Euro brutto pro Kopf für den Zeitraum 2019-2021 – sollen schrittweise und sobald finanziell möglich zur Verfügung gestellt werden. “Es handelt sich nicht um eine Großzügigkeit vonseiten des Landes, sondern darum, dass das Prinzip der Gleichbehandlung garantiert wird”, so Kainz.
Mit dieser Vereinbarung wolle man dem Lehrpersonal in einer außergewöhnlichen didaktisch-pädagogischen Situation ein wichtiges Signal senden, erklären die Landessekretäre der Schulgewerkschaft. Gleichzeitig wolle man damit der Verwaltung einen Vertrauensvorschuss geben, im vollen Bewusstsein der Schwierigkeiten des Augenblicks.
Darüber hinaus sieht das Protokoll auch vor, dass dem Lehrpersonal ein Beitrag für die Ausgaben der Nutzung der eigenen IT-Werkzeuge und -Dienste gewährt wird. Nach einer anfänglichen Einmalzahlung soll daraus eine kontinuierliche Förderung werden, welche ein höheres Maß an integriertem digitalem Unterricht ermöglichen soll.
Die Vereinbarung der
Die Vereinbarung der Gewerkschaften mit der Landesregierung, in der sich diese auf dem Papier verpflichtet "schrittweise" das Geld für die überfällige Gleichbehandlung der Lehrpersonen staatlicher Art mit dem Landespersonal bereit zu stellen, ist nichts anderes als eine unverbindliche Willensbekundung und noch lange keine Garantie, dass tatsächlich dem so sein wird. Warum man dazu Monate benötigt hat, ist völlig unverständlich! In den letzten beiden Koalitionsabkommen mit dem PD und der Lega wurde von der SVP lautstark bekundet und festgeschrieben, dass die Landesregierung die Lehrpersonen staatlicher Art mit jenen des Landespersonals gleichstellen und dementsprechend angemessene Tarifverträge aushandeln werde. Nun, Papier ist bekanntlich geduldig, geschehen ist bis dato weniger als nichts. Und genau nichts dergleichen wird jetzt und künftig geschehen, da kein Zeitschema, innerhalb dessen die "Schritte" gesetzt werden sollen mit ausgehandelt wurde. Das Ganze ist demnach wiederum reine Augenauswischerei wie alle bisherigen Bekundungen, nicht zuletzt auch angesichts der Tatsache, dass Bildung in dieser Provinz keinerlei Stellenwert mehr hat, wie zuletzt auch mit der Streichung der Bücherschecks für Oberschüler, mit der Kürzung der Mittel für Leihbücher in Grund-, Mittel- und Oberschulen um 60 Prozent und der Kürzung der Stipendien für Studenten offensichtlich wurde. Das "Lobby-System-Südtirol" hat keinen Platz für Bildung.