Politik | Mobilität

Keine Bahn mehr am Ritten

Die SAD AG soll keinen Tag länger die Rittner Bahnen und die Mendelbahn führen. Daher werden die Anlagen nun vorerst stillgelegt. Es fahren Busse.
RittnerSeilbahn
Foto: LPA

Weil sich der Rechtsstreit zwischen Land und SAD AG hinzieht, müssen die Bürger nun auf den Bus umsteigen. Es geht um die Konzessionen für die Rittner Seilbahn, die Rittner Trambahn und die Standseilbahn auf die Mendel. Diese sind mit dem heutigen Tag (18. Mai) ausgelaufen. Die drei Anlagen werden von der SAD betrieben und sollten mit 19. Mai die Hände der Inhousegesellschaft des Landes, die Südtiroler Transportstrukturen AG STA übergehen. Das beschloss die Landesregierung im März. Die SAD AG legte Rekurs dagegen ein und erwirkte, dass der Staatsrat die Konzessionsübertragung zeitweilig aussetzte.

Die Konsequenz: Weil die SAD den Dienst keinen Tag länger versehen wird – laut Angaben des Landes kann die Konzession nicht verlängert werden –, stehen die Anlagen ab morgen still. Und das just in einer Phase, in der langsam auch wieder Touristen nach Südtirol kommen. “Das unkooperative Verhalten der SAD macht einen Ersatzverkehr mit Bussen notwendig”, lässt das Land über die Presseagentur ausrichten.

In der LPA-Aussendung heißt es: “Am heutigen (18. Mai) Dienstag laufen die Konzessionen des Landes Südtirol an die SAD Nahverkehr AG definitiv aus. Seit 1991 wurde der Betrieb der Rittner Seilbahn, der Rittner Schmalspurbahn und der Standseilbahn Mendel von der SAD geführt. Eine eingehende Überprüfung der Situation hat laut Ressort für Infrastrukturen und Mobilität ergeben, dass die Führung mittels der landeseigenen STA die kostengünstigste und effizienteste Lösung ist.

Das Unternehmen SAD versucht nun laut Ressort für Infrastrukturen und Mobilität mit allen Mitteln die Übernahme des Dienstes durch STA zu verhindern, mit dem erklärten Ziel, den Dienst trotz ausgelaufener Konzession weiterführen zu können und dafür die entsprechenden Zahlungen zu erhalten. Zu diesem Zweck wird auch die Rückgabe der vom Land bezahlten Betriebsgüter und ein geordneter Übergang des Betriebs auf STA verweigert.”

"Die von SAD geplante Veräußerung der mit öffentlichen Geldern finanzierten Züge der Trogener Bahn ins Ausland haben wir mit Gerichtsbeschluss vereitelt. Der Staatsrat in Rom wird in den nächsten Tagen über den x-ten Aussetzungsantrag der SAD entscheiden. Wir haben volles Vertrauen in die Gerichtsbarkeit. Die Landesverwaltung wird alles tun, um einen geordneten Dienst für die Südtirolerinnen und Südtiroler und die Gäste zu gewährleisten und diese Situation so gut wie möglich zu überbrücken", lässt sich Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider zitieren. Er erklärt: “Die seinerzeit ohne Ausschreibung an die SAD vergebene Konzession – ein privates Unternehmen – ist bereits mehrmals verlängert worden. Als öffentliche Verwaltung ist es unsere Pflicht, gemäß europäischer und nationaler Gesetzeslage, einen solchen Dienst entweder an eine landeseigene Struktur zu übergeben oder auszuschreiben. Die Landesregierung hat sich nach eingehender fachlicher und rechtlicher Überprüfung für die Inhouse-Vergabe entschieden.”

Ab morgigem Mittwoch, 19. Mai, wird auf den Linien der Rittner Bahn bis auf Weiteres ein Ersatzverkehr mit Bussen angeboten, und zwar auf jeden Fall bis zur Entscheidung des römischen Staatsrates über den Dringlichkeitsantrag der SAD, die für kommenden Freitag erwartet wird. Informationen dazu gibt es im Web unter www.suedtirolmobil.info.

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Blaas Walter Di., 18.05.2021 - 16:54

Öffentliche Verwaltung und Konzessionär streiten sich, den Schaden haben die Bürger, welche umständlich und mit großem Zeitaufwand pendeln müssen. Wer sich als bisher gutverdienender Konzessionär so verhält, sollte bei zukünftigen Auftragsvergaben ausgeschlossen werden. Welche Instanz setzt sich dafür ein, dass dem Abonnenten Gerechtigkeit widerfährt und dieser seine Ansprüche geltend machen kann?

Di., 18.05.2021 - 16:54 Permalink
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Michael Kerschbaumer Mi., 19.05.2021 - 09:33

Wie verantwortet das die STA? Zahlen muss der Bürger, für sämtliche Prozesse, den grossen Imageschaden, usw usw
Aber die tollen Manager und Präsidenten wechseln einfach das Unternehmen und hinterlassen einen Scherbenhaufen. Obendrein noch schnell einen Bonus mitnehmen. Und Schuld ist am Ende ein Schlossherr der alle bei der Nase herumführt. Obendrein wird dann jeder Erfolg - welcher ? - in den Medien gefeiert. Auch dieses Magazin sollte dem Leser mal vorrechnen wieviel Steuergeld das dem Land gekostet hat.

Mi., 19.05.2021 - 09:33 Permalink