... etwas von Heinrich Heines
... etwas von Heinrich Heines “die Tiroler sind...” ist halt noch in uns ...
Soso, die Impfungen gehen in Südtirol also nur schleppend voran, obwohl Delta lauert und auch der nächste Herbst bestimmt kommt, und da frage ich mich: Woran liegt‘s? Ist die Alu-Hut-Fraktion in der Bevölkerung derart stark vertreten, dass wir impftechnisch nicht mehr vom Fleck kommen? Nein, Verschwörungstheoretiker*innen stellen eine Minderheit, und denen ist sowieso nicht beizukommen. Sind es also die Zaghaften, Ängstlichen, die noch abwarten wollen, trotz des Risikos, das sie mit dem Gezauder eingehen? Nein, die werden nach und nach bekehrt durch immer mehr Informationen und Aufklärung und nicht zuletzt den Nachahmungseffekt: Keine*r will der*die Erste sein, aber wenn sich jetzt sogar die Tante Hilde mit ihrem Rheuma impfen lässt, dann kann’s so schlimm nicht sein. Auch die Terminmuffel, und derer scheint es weit mehr zu geben als vermutet, haben keine Ausreden mehr, seit die zwei Impfbusse emsig durchs Land kurven und immunisieren, wofür man sonst, welche Zumutung, „oagens in die Stodt“ kommen müsste.
Nachdem bereits Vergleiche mit der Option angestellt wurden, könnte man diesen Spin vom aufgezwungenen Leid weiterführen und in der Impfung aus dem Hinterhalt kulminieren lassen
Unser Problem liegt anderswo, nämlich im berüchtigten Tiroler Grint: Wenn ich bereits vollmundig vor Nachbar*innen, Freund*innen, Arbeitskolleg*innen verkündet habe, dass ich mir „dieses Gift“ ganz gewiss nicht spritzen lassen werde, wie komme ich wieder raus aus der Nummer, wenn ich jetzt doch nicht mehr so abgeneigt bin? Was, wenn mich Krankheitsfälle im Bekanntenkreis, das überraschend ausbleibende Massensterben der Geimpften, drohende Lockdowns im Herbst dazu bewogen haben, meine Meinung doch zu ändern, ich das aber unter keinen Umständen zugeben kann? Schließlich ist ein echter Tiroler ja kein Fahndl im Wind, und Dickköpfigkeit wird hierzulande immer noch gern mit Standhaftigkeit verwechselt. Es ist ein echtes Dilemma, denn kaum etwas fürchten Tiroler*innen so sehr wie den Gesichtsverlust durch unterstellten Wankelmut. Dabei wusste schon Oscar Wilde, dass Beständigkeit die letzte Zuflucht der Fantasielosen ist, aber „noi gente di montagna“ (Zitat Jannik Sinner) haben es ja weder besonders mit flamboyanten Homosexuellen noch mit Fantasie. Was tun also?
Eine Möglichkeit, die ich gern zur Verfügung stelle und dafür auch auf keine Urheberrechte beharre, besteht darin, den Sturschädeln die Flucht in die Opferrolle zu ermöglichen. Nachdem auf Facebook bereits Vergleiche mit der Option angestellt wurden („gespaltene Gesellschaft“, „verraten und verlassen“), könnte man diesen Spin vom aufgezwungenen Leid weiterführen und in der Impfung aus dem Hinterhalt kulminieren lassen. „I hon’s net gwellt, ober es isch passiert“ würde dem Grint erlauben, selbigen unversehrt zu lassen und doch Schutz vor Covid zu erlangen: The best of both worlds, sozusagen. Allerdings braucht es dazu ein paar Kniffe: Zum Einen muss die urban legend einer guerillaartigen Impf-Squad die Runde machen (dürfte auf einschlägigen Seiten in den sozialen Medien ein Leichtes sein), die ahnungslosen Bürger*innen in Apfelwiesen oder beim Wandern auflauert und den Impfstoff mittel Blasrohr flugs in den gluteus maximus pflanzt. „I hon gmuant a Brem‘, derweil wor’s a Hu**nsspritz!“ Alternativ könnte Kunde von nächtlichen camouflagierten Impf-Squads, die still und leise in Behausungen eindringen und unschuldig Schlummernde meuchelimpfen, verbreitet werden: „I bin in der Friah augwocht und hon auf uanmol des Pflasterle oben kopp!“ Da kann man dann die Zweitimpfung auch frisch machen. In Wahrheit meldet sich der insgeheim impfbereite Sturkopf natürlich bei einer eigens eingerichteten Hotline an, deren Nummer man bei der Sabes nur gegen das Codewort „Haspinger“ erfährt. Daraufhin erhält man diskreten Hausbesuch von als Zeuge Jehovas getarntem Impfpersonal, in der schwarzen Ledertasche befindet sich statt des „Wachtturms“ natürlich wahlweise Comirnaty, Vaxzevria, Janssen oder Moderna. Schnell, diskret, unauffällig, und den Nachbarn tischt man dann das Märchen vom Impf-Überfall auf.
Wie viele Sturköpfe könnte ein plötzlich fügsamer Josef Unterholzner bekehren, wenn er sich live in der „Tagesschau“ impfen ließe?
Wem dies zu umständlich ist, der lässt sich einfach regulär impfen, hofft, dass er oder sie dort nicht erkannt wird oder trägt dabei eine venezianische Maske, und verwendet nachher eine Ausrede, die die Sabes in einem eigens dafür kreiertem Büchlein zur Verfügung stellen könnte: „1001 Ausreden für geimpfte Grinter“. Besonders beliebt: „Die Kotz wor’s!“, „I bin beim Spazieren in a Spritz innigstolpert“, „die Frau hot’s heimlich in die Knedl innigetun“ oder, bei Männern eines bestimmten Alters: „Wegen dem Corona war mir gleich, ober des soll guat für die Potenz sein.“ Zur Inspiration einfach bei Schüler*innen nachfragen, Stichwort: „Hausaufgabe vergessen“, oder online recherchieren, welche Erklärungen in Krankenhäusern für untenrum zweckentfremdet eingeführte Gegenstände geliefert wurden.
Last, but not least böte sich noch die medienwirksame Impfung eines bis dato exemplarischen VIP-Grints an, die anderen Grintern den Weg ebnen könnte. Wer „geat net, gib’s net“ zu seinem Lebensmotto erkoren hat, dem sollte es eigentlich ein Leichtes sein, auch einstellungstechnisch eine Wende um 180 Grad hinzulegen und vom spritzenfürchtigen Saulus zum impfwilligen Paulus zu werden. Wie viele Sturköpfe könnte ein plötzlich fügsamer Josef Unterholzner, seines Zeichens „Enzian“-Landtagsabgeordneter, bekehren, wenn er sich live in der „Tagesschau“ impfen ließe und dazu seinen Wahlspruch in die Kamera schreien würde, inklusive Daumen hoch? „Geat net, gib’s net“ würden seine Anhänger*innen achselzuckend mantramäßig murmeln und sich prompt einen Impftermin besorgen. Versüßen könnte man Unterholzner sein Umdenken mit der Aussicht darauf, einen Tag lang LH im Landtag spielen zu dürfen. Er dürfte auf dem LH-Sessel sitzen, LH-Reden halten, vielleicht sogar eine Pressekonferenz, die live auf Rai Südtirol übertragen wird, ein paar Verordnungen erlassen, die tags darauf wieder annulliert würden, und die Kolleg*innen im Landtag würden seine Wortbeiträge sogar mit begeistertem Applaus statt mit facepalm und Augenrollen quittieren. Einen läppischen Pieks gegen einen Tag Ruhm, einen Versuch wäre es wert. Man kann mir nicht vorwerfen, ich hätte mir keine Gedanken gemacht, über die Grinter unter uns.
... etwas von Heinrich Heines “die Tiroler sind...” ist halt noch in uns ...
"Impfen ist ein Geschenk der Wissenschaft." hat Harald Lesch in einem bemerkenswerten ZDF-Video im Januar 2021 postuliert, das ich recht oft und sehr gerne angesehen habe.
https://youtu.be/Q7EaCkermmQ
Wenn die aktuellen hiesigen Zahlen wirklich stimmen sollten, dann ist die Impfbereitschaft bei den Einwohnern der „Autonomen Provinz Südtirol“ im Vergleich zum restlichen Italien absolut im Keller; sozusagen "allerletzter Platz".
Ein Kapitalisten-Prolet wie der Ex-Team-Köllensperger Josef Unterholzner ist sicherlich die völlig falsche "Persönlichkeit", um Vaccalandier aus Ulten oder Moos in die Impfzentren zu fördern, aber er zeigt doch immerhin das gesamte provinzielle Gesamt-Dilemma auf:
Der simple, provinzielle Geist von Andreas Hofer bzw. Joachim Haspinger, wonach man Angst habe müsse, dass eine Impfung "bayrisches Denken" einflöße, hat sich offenbar fast zwei Jahrhunderte bewahrt; oder warum feiert man überhaupt irgendwelche sinnlosen Gedenkfeiern für einen meist besoffenen Kulturprimitivling, dessen größte Leistung es war, ein paar Mal brüllend einen Hang herunterzurennen? Ist das wirklich das Selbstverständnis Südtirol?
Freue mich übrigens sehr, wenn es wirklich dazu kommen sollte, dass im Herbst ungeimpfte Lehrer daheimbleiben müssen und man stattdessen auf geimpftes Personal zurückgreift, was dann wohl endlich einmal dazu führen dürfte, dass dieses geimpfte Personal den Schülern fortschrittliches Denken beibringen könnte.
Manchmal braucht der Kulturkampf halt einfach nur einen langen Atem?
Es liegt sicherlich nicht am oder im "Tiroler" Grint.
Ich vermute dass es an den Medien liegt.
Jeden Tag liest man was Neues in der Presse.
Wem soll/darf oder kann man noch glauben?
Die Presse fährt solch einen Slalomkurs dass sie sicher bei der nächsten WM in Cortina den 1. Platz machen würde.
N.B: die Impfung ist "noch" freiwillig !!!!!!
Bin geimpft, aber bin trotzdem für die Impffreiheit. Das ist ein Erbe der Aufklärung. Wer's versteht.
Diese Glosse ist auf einem flachen um Witzigkeit bemühten Influencer-Niveau: "Wenn, der Unterholzner live in der Tagesschau..., dann". Populistisch. Daneben!
Inhaltlich sowieso und sprachlich lahm.
Danke, Greta. Selten so einen Humbug gelesen. Fritto misto scheint tatsächlich zum Influencerinnen-Kanal für die Impfung zu verkommen. Dazu alles sehr konstruiert und fantasielos. Glosse geht anders.
Trollen funktioniert genau so, wie du es machst... Typisch Stereo... hör auf deinen Text daher zu keilen.
Danke, selten so gelacht und den Nagel wieder einmal auf den Kopf getroffen. Dem Herrn Dierstein möchte ich allerdings sagen, wir sind nicht alle so. Und Menschen dieses Schlages gibt es in Pieflandien sicherlich auch.
Nebst uneingeschränktem Verständnis für Personen, die tatsächlich aus Ängstlichkeit oder Verunsicherung das Impfangebot nicht wahrnehmen, teile ich ebenso uneingeschränkt die Ansicht von "Influencerin" A. Kienzl.
@G. Karlegger Was die Aufklärung mit bewusster Impfverweigerung zu tun haben soll, ist mir ein Rätsel, strotzt doch ein erheblicher Teil von Impfverweigerern* nur so vor alternativlosen Kopfgeburten, vor überheblicher Bauernschläue und beklemmender Stammtisch-Lahmheit.
Der unmündige (nicht selten eitle) "Grint" ist leider Fakt.
"Schließlich ist ein echter Tiroler ja kein Fahndl im Wind, und Dickköpfigkeit wird hierzulande immer noch gern mit Standhaftigkeit verwechselt."
Hmmm, ich muss zugeben, ich bin doch kein echter Tiroler. Schade. Bei der Impfung bin ich (leider) schwach geworden … :-)
Ein Denkmal den Tamischen, den Sturschädeln, denen mit dem Grint und den Eiern - auch wenn es ein paar manchmal übertreiben (wo's gar nicht nötig wäre). Pamper gibt's eh schon viel zu viele. Das wusste schon Heinrich Heine vor 190 Jahren, als er den Tirolern Beschränktheit, Unterwürfigkeit und einen gänzlichen Mangel an Gefühl von der Würde der Persönlichkeit attestierte.
Was für eine provinzielle Fehlinterpretation, wenn man einem der belesendsten Virologen, Karl Lauterbach, einerseits,
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/karl-lauterbach-als-corona-e…
oder aber den Philosophen Richard David Precht andererseits zu Corona liest:
“Von der Pflicht” von Richard David Precht, ISBN 978-3-442-31639-7, Goldmann-Verlag, 2021.
Auch die Lektüre des Essays “Vertrauen als politische Kategorie in Zeiten von Corona” von Christian Budnik könnte hilfreich sein.
Das "Meisterhaus" hat in ein paar Zeilen mich mehr zum Schmunzeln gebracht, als dieser sprachlich verkrampfte, inhaltlich schräge und um Witzigkeit bemühte Artikel.
Die Impfraten auf dem Staatsgebiet, in Österreich und Deutschland sind zwar etwas besser, der Unterschied ist aber nicht wirklich groß. Alles auf den Tiroler Grint zu schieben, ist an den Haaren herbei gezogen. Die Skepsis gegenüber Neuem ist in Südtirol sicher verbreitet: was der Bauer nicht kennt, spritzt er sich nicht gern! Was bei der sehr neuen Impftechnik irgendwie verständlich ist. Fritto misto verliert m.E. deutlich an Qualität. Schade
... es ist ziemlich fritto misto zu lesen, wie Impfgegner und Impfskeptiker so bar des Humors sind ...
... betrifft eine Glosse diese selbst, ist anscheinend gleich Schluss mit lustig: auch eine Erkenntnis von fritto misto...
Ich für meinen Teil bin Impfbefürworter und doppelt geimpft. Bin bei der bedingten Zulassung allerdings skeptisch. Habe mich trotzdem dafür entschieden, kann aber diejenigen verstehen die derzeit verzichten. Anders als mancher Fanatiker hier im Forum.
Ich habe hier im Forum keine Impffanatiker ausgemacht;
bin auch doppelt geimpft, freiwillig;
da die freiwillige “Verpflichtung” vielen aber keine Verpflichtung ist und sich diese aus der gemeinschaftlichen Solidarität einer liberalen Gesellschaft ent-pflichten, werden wir alle - auch die Geimpften - spätestens ab September, wohl aber schon früher - die Konsequenzen dieses - wiederum in meinen Augen - (Luxus-)Verhaltens zu tragen haben.
Es wird kommen, wie wir alle es vorbereiten.
Die liberalen Herrschaften hier werden schön still sein, wenn im Herbst wieder gestorben wird, die Schulen zugehen etc. Jetzt ist leicht tönen.
Freiheit ist auch immer die Freiheit der Andersdenkenden ...und liberal zu sein, war bis vor Kurzem noch kein Schimpfwort.
Die nicht so ganz liberalen Herrschaften können mir gerne erklären, wieso ich mich gegen eine Krankheit impfen lassen sollte, die ich durchgemacht habe und die bei mir mit Vitaminpräparaten und Salbeitee nach ein paar Tagen auskuriert war. Wobei ich ja trotz der erhaltenen Impfung doch noch andere Menschen anstecken könnte, die dann vielleicht einen nicht so leichten Verlauf haben könnten. Aus Solidarität? Oder zu meinem Selbstschutz? Wo allein die Wahrscheinlichkeit einer Zweitinfektion schon ziemlich gering ist, ganz zu schweigen von einer Zweitinfektion mit schwerem Verlauf.
curare = heilen, oder doch erholen?
Haben Sie sich also mit Salbeitee von der Covid-19-Erkrankung erholt, oder haben Sie sich mit “Vitaminpräparaten und Salbeitee” geheilt?
Nach ein paar Tagen mit Vitaminbrause und Salbeitee war ich soweit wieder beschwerdefrei. Nach ein paar weiteren Tagen war der PCR dann auch "negativ", also gehe ich davon aus, dass ich "geheilt" bin. Können Sie mir jetzt sagen warum ich mich impfen lassen sollte?
Meine Frage war, ob zu verstehen ist, dass Sie sich mit Vitaminpräparaten und Salbeitee von Civid-19 “geheilt” haben, oder ob Sie einen leichten Verlauf hatten, und vorsichtshalber zur Stärkung neben viel Wasser auch Vitaminpräparate und Salbeitee zur Erholung getrunken haben.
Ich denke nicht, dass eine Impfung dringlich sei, wenn man ausreichend wirksame Antikörper aufgrund einer - glücklich leicht - überstandenen Infektion hat.
OK, selbst wenn ich nun meine Antikörper messen ließe, und diese über dem Wert X liegen würden, der als ausreichend gilt, bzw. auch durch Impfung erreicht werden kann, läuft meine "Genesung" in wenigen Wochen aus, und um erneut den "Pass" zu bekommen, müsste ich mich dann impfen lassen, obwohl das nicht "dringlich" ist. Sie verstehen worauf ich hinaus will?
Sie verstehen wirklich nicht, wieso jemand der ohne Impfung anders behandelt wird, obwohl er gleich viele Antikörper hat wie jemand mit Impfung? Schade.
Sie sollten sich impfen lassen, um nicht als Multiplikator oder Brutstätte für SarsCov-2-Viren samt Varianten zu fungieren und/oder um einen schweren Verlauf auszuschliessen. Nicht zuletzt, um Kinder und Jugendliche zu entlasten, die (noch) kein Impfangebot kriegen.
Herr Gasser, verschwenden Sie nicht ihre Energie. Spätestens im Herbst haben wir eine Zweiklassengesellschaft, die Geimpften, die das öffentliche Leben genießen können und die Ungeimpften, die davon ausgeschlossen sind. Die sitzen zuhause und trinken Salbeitee. Mir soll es recht sein.
Soviel zu den Fanatikern hier im Forum, denen die Spaltung der Gesellschaft aufgrund dieses Themas recht ist.
Schon perfide, was da für Unterstellungen gemacht werden. MFG @ F. Hinteregger
Herr Hinteregger, die einzigen Fanatiker, nicht nur hier im Forum, sind jene Menschen, denen auch das Verbreiten von falschen Informationen nicht zu dumm ist, um einerseits Ihre ablehnende Haltung zu rechtfertigen und andererseits andere bei ihrer Entscheidung pro oder contra Impfung zu beeinflussen. So als ob es für die Minderheit - denn das sind die Impfgegner zum Glück - wichtig wäre, nicht allein im Boot zu sitzen.
Es wäre allen geholfen, wenn einfach jeder für sich entscheidet. Wenn Sie die ganze Diskussion über die letzten Monate verfolgen, gibt es von "Impffanatikern", wie Sie sie bezeichnen, keine proaktiven Äußerungen, sondern nur Reaktionen auf den abgrundtiefen Stumpfsinn, der von Impfgegnern verbreitet wird, der auch wirklich nicht unwidersprochen bleiben sollte. Die Debatte zeigt leider eine Schieflage, wo seitens der Impfgegner Veschwörungserzählungen oder Fakes (die sowieso immer von den gleichen kommen und eigentlich auch immer die gleichen sind) zumindest gleichwertig gehandelt werden, wie wissenschaftliche Fakten.
Es gibt auch jene Fanatiker beiderseits, die darauf warten, dass die jeweils anderen einen Schaden erleiden. Manche Gegner reiben sich bei Impfschäden die Hände und die anderen bei schweren Verläufen oder einfach wenn die andere Gruppe ausgegrenzt wird. Derzeit sind diese Fanatiker noch eine Minderheit, hoffentlich bleibt es so.
Das prophezeihen von Schäden kommt fast ausschließlich aus der Impfgegnerecke. Mir persönlich hat man beispielsweise eine Lebenserwartung von höchstens 2 Jahren gegeben. Oder viel Glück gewünscht, weil ich es nach der Impfung brauchen werde.
@garber, ich weiß nicht, wieso Sie sich über Kranke/Genesene lustig machen. Empathie ist es jedenfalls nicht. Impfen hilft da wahrscheinlich auch nicht.
OK, Sie können also alle nicht begründen, wieso Menschen mit körpereigenen Antikörpern anders behandelt werden als solche mit eingeimpften. Danke
In Ihrer Begründung haben Sie einfach aus einer Erwägung eine Empfehlung gemacht. Ich hab selbst ein bisschen gesucht und bin auf folgendes gestoßen:
Eine Impfung für Genesene bringt nicht wirklich Vorteile, es sollten zuerst "die Anderen" geimpft werden.
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.06.01.21258176v2.full.pdf
Bei der zu erwartenden Immunantwort allein auf serologische Tests von Antikörpern abzustellen greift zu kurz. Genesene bleiben über Monate immun
https://science.sciencemag.org/content/371/6529/eabf4063.full
Wahrscheinlich sogar über Jahre oder gar lebenslang
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34030176/
Herr Thoma, Sie biegen wohl gerne die Tatsachen, damit Sie zu Ihren Aussagen passen, oder?
Wissen Sie was "pre-print" und "not peer-revied" bedeutet? Nicht? Dann lassen Sie lieber die Finger von solchen Studien.
Wenn Sie hingegen die letzte verlinkte Studie genauer lesen, sofern Sie mit Englisch nicht auch die gleichen Probleme wie mit Deutsch haben, dort steht klar "Here we show that in convalescent individuals who had experienced mild SARS-CoV-2 infections (n = 77), levels of serum anti-SARS-CoV-2 spike protein (S) antibodies declined rapidly in the first 4 months after infection and then more gradually over the following 7 months", das bedeutet genau das Gegenteil von dem, was Sie herauslesen und wäre im Grunde ein Argument für die Empfehlung des RKI, eine Impfung in Betracht zu ziehen. Sie haben Ihre Frage damit also selbst beantwortet.
Sie werfen mir genau das vor, was sie selbst tun. Jede/r kann die paar Zeilen zu Ende lesen anstatt einzelne Sätze zu zitieren.
@Thoma - Nein, ich widerlege Ihre Behauptung mit dem Kernsatz einer Studie, die Sie zur Untermauerung Ihrer Meinung verlinkt haben. Der einzig logische Schluss ist, dass Sie nicht verstanden haben, um was es geht.
Zur Studie aus Ihrem ersten Link noch eine Bemerkung. Die Studie geht offenbar auf eine Momentaufnahme vor Auftreten der Delta-Variante zurück. Abgesehen von der Tatsache, dass das Fazit darauf hinausläuft, dass angesichts der Gefahr zuerst die geimpft werden sollten, die noch keine Impfung hatten, nicht, dass Genesene nicht geimpft werden sollten. Es geht also um Prioritäten.
@ lollo, das mag daran liegen, dass bei der Mehrzahl der Grint nur binär denken kann, also geimpft oder nicht. Dass es auch Genesene gibt verstehen viele offensichtlich nicht.
Herr Thoma, es existieren keine internationalen Schwellenwerte, die definieren, ab welchem Punkt man nicht mehr immun ist. Der verschiedene Schutz durch Antikörper von Genesenen und Geimpften hängt laut Studien mit den verschiedenen Antikörpern zusammen. Die durch die Impfung erzeugten Antikörper halten länger. Mit der Zeit scheinen Genese wieder mehr zur Verbreitung des Virus beizutragen. Christian Drosten stellte fest, dass IgA-Antikörper bei Genesenen schneller ihre Wirkung verlieren als IgG-Antikörper und damit ein geringerer Schleimhautschutz (die erste Barriere gegen das Virus) die Folge ist.
Herr Thoma, weshalb Genesene wenigstens 1 Dosis Impfstoff in Erwägung ziehen sollten, brauchen Ihnen nicht die "liberalen Herrschaften" erklären, das hat die Wissenschaft bereits getan.
Das RKI beispielsweise empfiehlt: „Bei immungesunden Personen, die eine labordiagnostische gesicherte Sars-CoV-2-Infektion (PCR-bestätigt) durchgemacht haben, sollte eine einmalige Impfung frühestens 6 Monate nach Genesung erwogen werden.“ Also sollten sich auch Genesene nach dem halben Jahr impfen lassen, damit eine ausreichende Menge an Antikörpern im Blut aufrecht erhalten bleibt.
Wissenschaftlicher erklärt es folgende Studie:
https://stm.sciencemag.org/content/13/600/eabi9915
Danke, das rki sagt also ich sollte eine Impfung "erwägen", was soviel heißt wie: "ins Auge fassen; prüfend abwägend überlegen, durchdenken;". Eine klare Empfehlung ist das jedenfalls nicht. Haben Sie auch noch eine Studie für andere Vakzine, oder besser, eine über Zweitinfektionen?