Politik | Sonntagsfrage

Grüne überholen Team K

Wären am Sonntag Landtagswahlen, würden sich die Kräfteverhältnisse entschieden verändern. Das ergibt eine Umfrage der Südtiroler Wirtschaftszeitung.
Wahlplakate
Foto: renate mumelter

Die Südtiroler Wirtschaftszeitung hat gut zwei Jahre vor dem nächsten Wahltermin die Sonntagsfrage gestellt: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am Sonntag Landtagswahlen wären? Das Ergebnis ist zwar nur eine Momentaufnahme, dürfte aber in der einen oder anderen Parteizentrale für Nervosität sorgen.

Unangefochten und sogar mit leichtem Zuwachs landet die SVP mit 43% auf Platz 1 (Landtagswahlen 2018: 41,9%). Dahinter aber verschieben sich die Kräfteverhältnisse. Die Grünen legen stark zu, von 6,8% (2018) auf 13% und lösen damit Team K als zweitstärkste Partei ab. Die größte Oppositionspartei, die 2018 15,2% erhalten hat, verliert deutlich und kommt nur noch auf 9%. Die Lega kann ihr Ergebnis von 2018 halten (von 11,1 auf 10%), genauso wie die Südtiroler Freiheit (von 6 auf 7%). Die Freiheitlichen verlieren (von 6,2 auf 4%), genauso wie Movimento 5 Stelle (von 2,4 auf 2%). Fratelli d’Italia kommt nicht vom Fleck (von 1,7 auf 2%), genauso wie Forza Italia (1%). Der PD hingegen legt von 3,8 auf 6% zu.

Neben dem Wahlverhalten hat die SWZ auch danach gefragt, wie zufrieden die Südtiroler mit der Arbeit der Landesregierung sind. Die Corona-Pandemie bzw. das Südtiroler Krisenmanagement scheint so schlecht nicht anzukommen: 64% der Befragten sagen, mit der Arbeit der Landesregierung “sehr” (9%) oder “eher zufrieden” (55%) zu sein. 25% sind “weniger zufrieden”, nur 8% “gar nicht zufrieden”. Ein noch besseres Zeugnis stellen die Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher aus: 23% sind mit ihm “sehr zufrieden”, 47% “eher”, 18% “weniger” und 9% “gar nicht”. So verwundert es auch nicht, dass 44% der Befragten bei einer Direktwahl des Landeshauptmannes (die es in Südtirol nicht gibt) Arno Kompatscher wählen würden. 9% würden Paul Köllensperger wählen, 8% Brigitte Foppa, je 6% Philipp Achammer und Sven Knoll.

53% finden, dass Arno Kompatscher nach 2023 Landeshauptmann bleiben soll. 35% meinen, ein Wechsel an der Spitze des Landes wäre besser. Kompatscher selbst will bis Herbst entscheiden, ob er für eine dritte Amtszeit zur Verfügung stellt und seinen Entschluss seiner Partei mitteilen, die den Spitzenkandidaten nominieren muss.


Die Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut Apollis zwischen 30. April und 25. Juni 2021 telefonisch unter 1.001 Befragten durchgeführt. Die gesamten Ergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe der SWZ oder online nachzulesen.