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“Stoppen Sie den Flugplatz-Ausbau!”

Was liegt näher, als das Klima dort zu schützen, wo man konkret handeln kann? Das fragt sich Rudi Benedikter – und appelliert an Landeshauptmann und Bozner Bürgermeister.
Rudi Benedikter
Foto: Privat

Gegen den Flugplatz in Bozen ist Rudi Benedikter schon seit immer. Jetzt sieht der Bozner Rechtsanwalt und Gemeinderat mehr als einen Anlass gegeben, um erneut gegen den geplanten Flughafen-Ausbau Stellung zu beziehen. Er macht es in Form eines Schreibens, das er an Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi und Landeshauptmann Arno Kompatscher adressiert. Dass er in der Landeshauptstadt gemeinsam mit den Parteien von Caramaschi und Kompatscher in der Regierungsmehrheit sitzt, hält Benedikter nicht davon ab, folgende Zeilen zu verbreiten:

“Global denken und lokal handeln: Ausbaustopp ist aktiver Klimaschutz auf lokaler Ebene – zwei gute Anlässe für einen erneuten Appell an Stadtverwaltung und Landesregierung:

Ein ‘globaler’: Der gestern veröffentlichte Bericht des Weltklimarates, der von den Regierungen ein radikales Umsteuern fordert, um die drohende Klimakatastrophe zu vermeiden.

Ein ‘lokaler’: Bozen, die ‘Klimagemeinde Gold’, die vor wenigen Tagen beschlossen hat, ‘sich auch in den nächsten Jahren am Klimagemeinde-Programm zu beteiligen und darin weitere Schritte für einen effizienteren Klimaschutz zu setzen’.

Und was liegt näher, als das Klima dort zu schützen, wo man konkret handeln kann?
Oder konkret unterlassen: Flugplatzausbau und Ausbau des Flugbetriebes zu vermeiden – das wäre aktiver Klimaschutz auf unserer lokaler Ebene!

Die Stadt Bozen ist seit 20 Jahren Mitglied im ‘Europäischen Bürgermeisterkonvent’ und hat sich damals verpflichtet, die CO2-Emissionen auf dem Gemeindegebiet ‘bis 2020 um mindesten 20% zu reduzieren’. Davon sind wir heute noch weit entfernt... Vor allem aber geben die Alpenkonvention (Verkehrsprotokoll) und der ‘Klimaschutzplan Südtirol 2050’ klare Zielvorgaben für den Bereich Luftverschmutzung durch Verkehr: Weniger Flugverkehr. Und dies liegt europaweit im Trend: Frankreich schafft die Kurzstreckenflüge ab, in Deutschland schließen die Regionalflughäfen...

Anders die Betreiber des Bozner Flughafens: Unbeeindruckt vom lästigen Klimaschutz, dem Gebot der CO2-Reduzierung zum Trotz, ohne Rücksicht auf die  Ziele moderner Verkehrspolitik auf der Schiene ... planen sie europäische Kurzstreckenflüge von und nach Bozen und, natürlich, die Verlängerung der Startbahn nach Süden. 

Daher appelliere ich an Bürgermeister und Landeshauptmann: Handeln Sie! Setzten Sie ein  naheliegendes Zeichen für den Klimaschutz und für eine umweltfreundliche Verkehrspolitik und stoppen Sie den Flugplatz-Ausbau und die klimafeindlichen Kurzstreckenflüge!”

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Peter Gasser Mi., 11.08.2021 - 18:29

Antwort auf von Herta Abram

Herta Abram ...
bei einem selber? - wie ich es oben meinte, und wie es selbstredend auch für mich gilt?
Ja.
.
(unbeschadet davon:
wir werden das 1,5-Grad-Ziel nicht erreichen, keine Chance, und auch das 2,5-Grad-Ziel nicht mehr. Die Waldbrände überall (besonders in Afrika, nichts hört man davon) allein erzeugen heuer mehr Klimaschädliches als Europa und Nordamerika gesamt einsparen können.
Trotzdem: interkontinentale Flüge sollten der Vergangenheit angehören, der Verbrennermotor auch, wenn wir den Klimanotstand ernst nehmen wollten.
Übrigens: die großen Sünden sind nach wie vor die Strom- und Wärme-Erzeugung, also auch das Wohnen.)

Mi., 11.08.2021 - 18:29 Permalink
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Karl Egger Do., 12.08.2021 - 10:13

Antwort auf von Peter Gasser

In einer Welt wie Sie Ihnen vorschwebt möchte ich nicht leben… Da würde wahrscheinlich die Gesinnungspolizei am Gate stehen bei der man sich rechtfertigen müsste, ob der Flug hehren Zielen dient, oder schändlicherweise dem Vergnügen. Wenigstens wird nicht wieder die Lüge bedient, wonach das Volk bei der Volksabstimmung für eine Schließung des Flughafens gestimmt hätte…

Do., 12.08.2021 - 10:13 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Do., 12.08.2021 - 10:47

Antwort auf von Karl Egger

Lieber Karl,
lass mich zu diesem negativen Eintrag “richtigstellen”:
(1) Vergnügen ist etwas Positives und hat meiner Lebenseinstellung nach nichts mit “schändlich” zu tun;
(2) nirgends wirst Du bei mir die “Lüge” finden, “wonach das Volk bei der Volksabstimmung für eine Schließung des Flughafens gestimmt hätte”, was hier irgendwie suggeriert wird; im Gegenteil, sollte ich mich dazu geäußert haben, dann stets dahingehend, dass beim gegenständlichen Referendum eine öffentliche Finanzierung abgelehnt worden ist - gegebenenfalls kannst Du das nachlesen;
(3) “eine Welt, wie sie Ihnen (mir) vorschwebt” gibt es nicht, da die Zukunft für mich offen ist und geheimnisvoll bleibt; mit naturwissenschaftlicher Bildung ahne ich allerdings, was notwendig sein wird (ja, “WIRD”, nicht “könnte”), um bis 2050 Co2-Neutralität zu erreichen, bzw. eine gegebenenfalls doch “katastrophale” Entwicklung des Klimas noch abzuwenden. Ich bin hier durchaus pessimistisch, da “der Mensch” zum Paradigmenwechsel erst bereit sein wird, wenn er sich sprichwörtlich die Hände verbrannt hat. Ich bin da als leidenschaftlicher Autofahrer und jemand, der auch viel geflogen ist, durchaus selbstkritisch.
(4) “Gesinnungspolizei” ist etwas, was mir in Bezug auf einen Rechtsrutsch (Europas), bzw. eine Diktatur wie in China in der Tat Sorge bereitet. Nur radikale und intollerante Menschen sind zu einer “Gesinnungspolizei” bereit, der Weg dorthin beginnt dadurch, dass man Andersdenkende an den Pranger stellt.
Das wollen wir nicht tun.

Do., 12.08.2021 - 10:47 Permalink
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Walter Kircher Mi., 11.08.2021 - 17:47

... ein Flugbetrieb mit Fluggerät wie derzeit müsste verträglich sein.
Fluganbindung mit Orten wie gerade Düsseldorf und Berlin bei den derzeitigen Bahnverbindungen nicht tolerierbar? Noch sinnvoller wären Verbindungen mit entfernteren europäischen Ländern welche unsere Alpenwelt kennenlernen möchten ...

Mi., 11.08.2021 - 17:47 Permalink