Politik | Region Trentino Südtirol

Schwergeburt Regionalregierung

Noggler, Bizzo oder Magdalena Amhof? Heute vormittag soll definitiv geklärt werden, wer in der Regionalregierung zu sitzen kommt. Ein Männer-Machtspiel.

Wäre Josef Noggler eine Frau, wäre alles halb so wild. Doch dem ist nicht so und deshalb wird heute vormittag aller Voraussicht nach Magdalena Amhof den für ihn vorgesehenen Platz in der Regionalregierung einnehmen, spekuliert die Südtiroler Tageszeitung. In der fünfköpfigen Regierung der Region Trentino-Südtirol muss nämlich aufgrund eines Gesetzes von 2012 mindestens eine Frau vertreten sein. Dazu die beiden Landeshauptleute Kompatscher und Rossi, jeweils ein Regionalassessor aus dem Trentino und Südtirol sowie ein Ladinervertreter.

Derzeit drängeln sich Männer um die fünf Plätze, allen voran PD-Politiker und ex-Landesrat Roberto Bizzo, dem in den Koalitionsgesprächen zwischen SVP und Partito Democratico solches in Aussicht gestellt wurde, zumindest eine halbe Legislatur lang. Doch dagegen protestiert der Trentiner PD; niemand dort will den Sitz mit Bizzo teilen, außerdem fordern die Trentiner, dürfe die Regionalregieurung nichts kosten. Die Mitglieder sollen bereits ein Landesamt innehaben. Dem würde Bizzo als Vizelandtagspräsident wiederum genügen.

Die Auswahl verkompliziert sich. Denn der SVP ist daran gelegen, den Bozner Partito Democratico zufriedenzustellen und Bizzo durchzukriegen, sonst - so wird befürchtet - könnte der Verschmähte „unkontrollierbar“ werden. Auch tut sich die Volkspartei schwer, gänzlich auf den Landtagsabgeordenten Noggler zu verzichten, denn auch er hatte ein stattliches Wahlergebnis eingefahren und wurde vom SVP-Ausschuss für die gesamten 5 Jahre als Regionalassessor designiert. Doch der Vinschger hatte bereits angekündigt, verzichten zu wollen, sollte sich für ihn lediglich ein Platz zur Hälfte ausgehen.

Die möglichen Besetzungsvarianten werden heute am Sitz des Regionalrats wohl noch einmal durchgespielt. Angesichts solcher Männer-Machtspiele dürfte beim einen oder anderen die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines unter solchen Mühen geborenenen Gremiums aufkommen.

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Benno Kusstatscher Mi., 05.02.2014 - 10:12

Unwürdig der Institution und unfair den Trentiner Partnern gegenüber - und gleichzeitig noch Bressa als 12er-Kommissions-Präsidenten durchdrücken. Mit Verlaub, diese "Männer-Machtspiele" sind das kleinere Problem im Vergleich zu dieser fast schon mutwilligen Geringschätzung. Mir stellt sich nicht die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Gremiums, sondern nach dem Demokratieverständnis der Beteiligten nördlich Salurns.

Mi., 05.02.2014 - 10:12 Permalink