Gesellschaft | Gastbeitrag

Schweinchen rüttele dich...

...und schüttele dich, wirf mir Barbecue und Wurst zu!
Schwein
Foto: Peta

Es war einmal ein schöner Sommertag und ein kleines Schweinchen namens Lisa liegt in der Sonne – sie genießt die warmen Sonnenstrahlen auf ihrer rosaroten Haut und den leckeren Geruch der saftigen grünen Wiese unter ihr. Ihr Bäuchlein ist bereits vollgestopft mit appetitlichen Kräutern und Gräsern. Erschöpft vom vielen Herumtoben mit ihren Geschwistern auf der Wiese, fallen langsam ihre Äuglein zu und sie freut sich auf süße Träume von leckeren Rüben und Kartoffeln.

Doch urplötzlich findet sie sich in einem düsteren Albtraum wieder! Alles um sie herum ist stickig und finster – so finster, dass sie keine Ahnung hat, wo sie sich befindet. Sie hat große Angst. Es herrscht ohrenbetäubender Lärm – Schreie von anderen Schweinen. Ein beengendes Gefühl ergreift sie und plötzlich hört sie ein schmerzerfülltes Quieken direkt neben ihr. Eines der Ferkel ist von seiner Mutter zerquetscht worden – sie fiel auf es, als sie sich nach Tagen eingezwängt zwischen Gitterstäben das erste Mal wieder aufrichten wollte. Das Ferkel verstummt nach kurzer Zeit und unter der Mutter kommt eine brandrote Blutlache zum Vorschein, die sich immer weiter über den Boden verbreitet.

 

Doch Lisa bleibt keine Zeit zum Trauern – kaum, dass sie realisiert hat, was gerade geschehen ist, kommt ein Arbeiter der Stallung auf sie zu, packt sie grob und wirft sie in eine Schubkarre auf viele andere Ferkel. Völlig orientierungslos liegt sie nun da, eingepfercht und hilflos auf vielen anderen ihresgleichen. Ihre Füße berühren erst wieder den Boden, als der Arbeiter sie einige hundert Meter weiter in einen Zwinger gekippt hat.

Bereits nach kurzer Zeit dort wird sie sehr krank und hat schlimme Schmerzen. Alles beginnt, nachdem man ihr ein Medikament namens „Procapen“ verabreicht. So tut man es bei allen Schweinchen, als Prävention gegen Infektionskrankheiten, die sich auf so engem Raum besonders schnell verbreiten. Lisa muss tagelang erbrechen, bekommt Husten und Appetitlosigkeit.

 

Sie ist aber nicht die einzige, der es so geht… Dieser „Albtraum“ ist traurige Realität für 151.000 Schweine in Deutschland – tagtäglich!

Dabei beweisen zahlreiche Studien einen direkten Zusammenhang von Fleischkonsum mit Herzkrankheiten, Diabetes Typ 2, vielen Krebsformen, Schlaganfall, Bluthochdruck, Demenz und Osteoporose. Wir schädigen also uns selbst, unsere Umwelt und einige der schönsten und intelligentesten Lebewesen, die es überhaupt gibt.

Die Gründe dafür sind vielfältig – zeugen aber vor allem von Egoismus, Naivität und Bequemlichkeit.

 

P.S. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann isst du sie bestimmt schon morgen.