Aus für Glücksspiel in Südtirol

Karl Plank, Geschäftsführer von Adria Gaming und Allstar GmbH packt seine Siebensachen. Glücksspiele in Südtirol rentieren sich nicht mehr. Andere italienische Provinzen locken mit sanfteren Gesetzen.

Karl Plank, Geschäftsführer von Adria Gaming und Allstar GmbH, kann die Gesetzgebung des Landes nicht verstehen. Dass er seine Zelte hierzulande abbaut, um sie anderswo wieder aufzubauen, das stört ihn persönlich weniger. Doch was ist mit den 115 Arbeitsplätzen, die in Südtirol verloren gehen? Was mit den 80 Millionen Euro an Steuern, die das Land verliert?

In der Tageszeitung Dolomiten sagt Plank: "Es wird weitergespielt wie vorher, nur illegal." Grund der Schließung: Das Glücksspielgesetz aus dem Jahr 2010, welches Spielhallen und Wettbüros zur Einhaltung von Auflagen verpflichtet. 300 Meter Abstand von "sensiblen Einrichtungen" wie Schulen oder Jugendzentren müssen seitdem eingehalten werden. Doch damit nicht genug, 2012 mussten sich auch Gastbetriebe (mit einer zweijährigen Übergangsfrist) an das Glücksspielgesetz halten. Nun läuft die Frist ab, bis Ende des Jahres müssen in Bars alle Spielautomaten abgebaut werden, wenn sie gegen die Bannzonen-Regelung verstoßen. Plank: "Dann macht ein Wirtschaften hierzulande keinen Sinn mehr."

Doch Novomatic, Eigentümer der Firmen Adria Gaming und Allstar GmbH, kümmert das wenig. Einer der größten Glücksspielkonzerne der Welt zieht nach Verona oder Brescia weiter, dort sollen neue Arbeitsplätze geschaffen und Spielautomaten aufgebaut werden. Dort wird es neue Süchtige geben. Doch diese scheinen in Planks Zahlenspielen wohl nicht auf.

Thomas Sochowsky will nicht ruhen, bis er seinen Erzfeind zur Strecke gebracht hat: Novomatic – einen der größten Glücksspielkonzerne der Welt mit Sitz in Gumpoldskirchen, Niederösterreich. Früher hat der 45-Jährige selbst Spielhallen betrieben und gut verdient. Bis er bei einem zwielichtigen Deal alles verlor. Den ganzen Beitrag aus "Die Zeit" lesen Sie hier.

 

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Georg Hofer Di., 11.02.2014 - 22:09

Muss wirklich jeder Mist gemacht werden wegen der Arbeitsplätze? Wieviele Existenzen ruiniert wurden und werden durch solche Firmen, steht auf einem anderen Blatt. Zu den angeblich 80 Mio. Steuergeldern: Auch die Folgekosten , die von den ruinierte Familien produziert werden, dürften nicht unerheblich sein. Ich weine ihnen keine Träne nach.

Di., 11.02.2014 - 22:09 Permalink
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Oskar Egger Mi., 12.02.2014 - 07:12

Jeder wird eines Tages damit abrechnen müssen, womit er sein Geld verdient. Hier sind inzwischen vielleicht ein paar Jugendliche gerettet. Schon viel!

Mi., 12.02.2014 - 07:12 Permalink
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Franz Pugl -r Mi., 12.02.2014 - 09:52

Die Argumentation ‚‚wenn X illegal wird, wird man mit X eh unter der Haube weitermachen‘‘ ist für mich das endgültige Zeichen, dass man nicht in der Lage ist, mit dem Gesetz zurechtzukommen und hierzulande überhaupt nichts zu suchen hat. Weiter so.

Mi., 12.02.2014 - 09:52 Permalink