Die Gefahren beim Aufzugfahren
Es tut nichts zur Sache ob Arno Kompatscher sich diese Lobbeeren gewünscht hat oder nicht. Die Frage die man sich stellen soll ist, wo das am Ende hinführen kann? Es ist üblich, dass Politiker und Parteien zuerst von den Medien hochgeschrieben werden, um dann später wieder nach unten geholt zu werden. Ob dann der Anlass ein gravierdenden Fehler war oder ob nur eine Kleinigkeit, ob es Vorsatz war oder unbeabsichtigt, wenn mit der Demontage angefangen wurde, wird sie durchgezogen bis nicht mehr viel übrig bleibt.
Italien wird aufgrund seiner Medienkonzentration als Anomalie unter den westlichen Demokratien bezeichnet, Südtirol steht dem in nichts nach. Somit ist es keine freie Entscheidung mit welchen Medien ein Politiker mehr oder weniger zu tun haben möchte. Hier stellt sich die Frage, wie weit ein Arno Kompatscher von diesen unabhängig agieren kann. Ungeachtet seiner Vorzugsstimmen, für die er gerade einen Hype erfährt, kann er sich als Riese auf tönernen Füßen entpuppen. Im Gegenzug zu seinem Vorgänger fehlt ihm die absolute Mehrheit der eigenen Partei. Auch ist die Frage, in wie weit er sich durch die Einführung eines nicht autoritären Politikstils angreifbar macht. Das ist eine ungewohnte und neue Situation - für ihn und für uns.
Doch was kann dann der Fall Wulff unserem zukünftigen Landeshauptmann noch lehren? Nicht viel glaube ich, denn ich bin überzeugt er das schon alles weiss. Aber um so mehr dafür uns: Wir können uns vorbereiten auf das was noch kommen kann und wenn es nicht kommt, uns zumindest zum Nachdenken bringen, in wie weit dieses Damoklesschwert, das politische Handeln in unserem Land beinflussen kann.
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