Politik | Parlamentswahlen

Südtiroler Imboschiata

Maria Elena Boschi soll am Freitagnachmittag ihre Kandidatur in Bozen vorstellen. Noch ist es fraglich, ob man zeitlich hinkommt.
Boschi, Maria Elena
Foto: upi
Für Südtirol ist das Ganze auf jeden Fall spannend“, sagt der scheidende SVP-Senator Karl Zeller. Zeller und seine Partei die SVP gefallen sich in der Rolle des Zuschauers. Es wird immer klarer, dass die beiden PD-Kandidaten in den Wahlkreisen Bozen-Unterland Gianclaudio Bressa (Senat) und Maria Elena Boschi (Kammer) heißen werden. Die SVP verzichtet in beiden Wahlkreisen auf eine eigene Kandidatur und unterstützt offiziell die zwei PD-Kandidaten.
Es sind diese beiden, die zusammen mit Graziano Delrio alles betreut haben, war wir für Südtirol in den letzten Jahren durchgebracht haben“, streut Karl Zeller dem PD-Duo Rosen. Bei Bressa ist das durchaus bekannt. Aber auch Boschi wird ab sofort den Südtiroler Wählerinnen und Wählern als Verbündete und Retterin verkauft. „Sie war die rechte Hand sowohl von Matteo Renzi wie auch von Paolo Gentiloni“, sagt Zeller, „und sie ist in Südtirol-Dingen absolut kompetent und informiert“.
Im Wahlkampf wird man jetzt alles herausziehen was Maria Elena Boschi als Unterstaatssekretärin im Ministerratspräsidium für Südtirol in den letzten Jahren getan hat. Dabei unterstreicht man ganz bewusst auch eine Reform, die in Wirklichkeit andere Väter und Mütter hat: Die Sonderregelung für die Südtiroler Raiffeisenkassen bei der Reform der italienischen Genossenschaftsbanken. Boschi soll damit vor allem bei der Südtiroler Bevölkerung punkten. Die Ironie an der Geschichte. Boschi steht seit langem wegen einer andere Bankengeschichte um ihren Vater am Pranger und redet deshalb seit Monaten kaum mehr mit der Presse.
Weil man innerhalb der SVP befürchtet, dass die eigene Parteibasis die Politikerin aus Arezzo kaum kennt und deshalb auch schwer wählen wird, versucht man hier Boden gutzumachen. Viel wird deshalb vom Wahlkampf abhängen den Boschi in Südtirol macht.
Die Ironie an der Geschichte. Boschi steht seit langem wegen der Bankenaffäre um ihren Vater am Pranger. Und die SVP will jetzt ihre Rolle bei der Sonderregelung für die Raiffeisenbanken im Wahlkampf nutzen.
Dass das Ganze kein Honigschlecken werden wird, weiß Maria Elena Boschi nur zu gut. Deshalb will die PD-Politikerin auch so schnell wie möglich nach Südtirol kommen, um sich persönlich dem PD und der SVP offiziell vorzustellen. Laut ANSA soll Boschi bereits am Freitagnachmittag in Bozen sein.
Ob sich das ausgeht, wir sich erst zeigen. Matteo Renzi und der PD wollen die Kandidaturen erst auf einer Sitzung am Freitagmorgen beschließen. Ob Boschi es an diesem Tag noch nach Südtirol schafft, wird davon abhängen, wie lange diese Sitzung dauert.
Tritt Maria Elena Boschi an, so könnte es im Kammerwahlkreis Bozen-Unterland zu einem spannenden Duell zwischen zwei Frauen kommen. Für den Rechtsblock soll hier Michaela Biancofiore ins Rennen gehen. Wobei nicht sicher ist, ob die Forza-Italia-Politikerin nicht im allerletzten Moment einen Rückzug macht.
Dass Boschi es versteht, wie sie in Südtirol punkten kann, hat die adrette PD-Politikern bei der Eröffnung des NOI-Technolgieparkes unter Beweis gestellt. Sie hat ihre Rede auf Deutsch begonnen. Davon kann Michaela Biancofiore noch träumen.