Seit Monaten wurde die Werbetrommel für die europäische Bürgerinitiative für mehr Minderheitenschutz Minority Safepack gerührt. Nun ist das Ziel bereits einige Tage vor dem Ablauf der Unterschriftsfrist erreicht. #WeGotOneMillion, jubelt die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN). Mit dem Überschreiten der Schwelle von einer Million Unterschriften und dem Erreichen des Quorums in mehr als sieben Mitgliedsstaaten seien die Anforderungen für die Befassung der Europäischen Kommission mit dem Vorschlag für einen unionsweiten Minderheitenschutz erfüllt.

„Aufgrund dieser starken Willensäußerung wird man das Thema ernst nehmen und endlich ein Zeichen für einen einheitlichen Standard im Minderheitenschutz in Europa setzen müssen“, freut man sich auch bei der Südtiroler Volkspartei. Laut SVP-Obmann Philipp Achammer und FUEN-Vizepräsident Daniel Alfreider habe Südtirol als Mitinitiator dieser Bürgerinitiative und durch eine engagierte Unterschriftensammlung einen wichtigen Beitrag für diesen Erfolg geleistet. „In diesem Jahr hat es Zeiten gegeben, in denen das Ziel von einer Million Unterschriften unerreichbar schien“, meint auch Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder. Trotzdem habe man nie nachgegeben und zusammen mit anderen Minderheiten in Europa jeden Tag versucht, Leute von der Initiative zu überzeugen, so Daniel Alfreider und Luis Durnwalder.

Trotz aller Freude über die geknackte Million wird sowohl in Südtirol als auch auf europäischer Ebene davor gewarnt, sich schon vor dem Ende der Unterschriftenfrist am 3. April im Zielraum zu wähnen. „This doesn´t stop here. We need to make it to 1.2 million to be on the safe side, wir brauchen 1,2 Millionen Unterschriften, um auf der sicheren Seite zu sein“, ruft die FUEN auf Twitter auf. Und auch bei der SVP hat man den Ehrgeiz, auch in Italien noch das nötige Quorum von 54.750 Unterschriften zu erreichen und somit ein noch stärkeres Signal nach Brüssel zu schicken. „Es fehlen nur noch wenige Tausend Unterschriften um die Schwelle zu erreichen“, feuern die SVPler die Südtiroler an. Von anderen italienischen Regionen komme sehr wenig Unterstützung für die Initiative. „Wir wissen was in Südtirol durch Zusammenhalt möglich ist und deshalb rufen wir alle nochmal auf mitzutun, damit die Initiative zu einem vollen Erfolg für die Minderheiten wird. Wir wollen Europa wachrütteln “, so Daniel Alfreider und Luis Durnwalder.