„Nicht mehr zeitgemäß“
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Am vergangenen Freitag (28.02.2025) traf sich die Initiativgruppe NOSC CUNFIN gemeinsam mit den Vertretern von Lia per Natura y Usanzes, Lia da Mont, Alpenverein AVS, CAI Alto Adige, Heimatpflegeverband HPV, Dachverband DNU und Mountain Wilderness mit Peter Brunner, Landesrat für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz, dem Amtsdirektor für Naturpark Leo Hilpold sowie dem Ressortdirektor Alexander Gruber zu einer Aussprache zum Thema Unterschutzstellung der Langkofelgruppe und dem umliegenden Gebiet mit den beiden Naturdenkmälern Cunfin-Böden und Steinerne Stadt. Wie NOSC CUNFIN in einer Aussendung an die Medien berichtet, wurden bei dem Treffen mehrere Möglichkeiten einer Unterschutzstellung thematisiert sowie der Vorschlag einer Naturparkerweiterung für die Langkofelgruppe mit dem umliegenden intakten Gebiet vorgebracht. Weiters wurden die Möglichkeiten einer Ausweisung dieses Gebietes als Natura 2000 besprochen. Die Ausweisung einer „Ruhezone“, mit Verzicht auf touristische Erschließung um die Langkofelgruppe, würde ein wertvolles Naturgebiet mit wenig Bewegung schützen, was auch den umliegenden übersättigten Tourismusgebieten des Grödner Tales und der Seiser Alm zugutekommen würde, so die Initiativgruppe. Eine Headmap der Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde zeige auf, dass es sich um ein wertvolles Gebiet handelt, wo es wenig menschliche Bewegung gibt und besondere Arten in Flora und Fauna laut FFH-Richtlinien der EU, wie der Frauenschuh und das Auerhuhn, vorkommen.
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Landesregierung dagegen?
Das Ende des partizipativen Prozesses der Arbeitsgruppe zur neuen Verbindung Monte Pana – Saltria sowie der Abschluss der Gemeindeentwicklungspläne in den betroffenen Gemeinden, müsse abgewartet werden, heißt es in der Aussendung von NOSC CUNFIN. Der entsprechende einstimmige Beschluss des Langtages vom 14.09.23 sehe vor, dass erst danach eine Diskussion über Unterschutzstellung möglich ist. Im Treffen mit den Verbänden äußerte sich Landesrat Brunner wie folgt dazu: „Die partizipativen Prozesse müssen zuerst abgeschlossen sein. Erst dann werden unsere Ämter die Verfahren für eine Unterschutzstellung umsetzen. Die Gemeindeentwicklungspläne müssen nach den Wahlen zum Abschluss kommen, inzwischen wird es von mir und den Ämtern keine Schritte geben, die ein Verbindungsprojekt unterstützen.“ Brunner unterstrich weiter: „Ich gehe davon aus, dass ein solches Projekt in der Landesregierung keine Mehrheit finden würde, das wird auch im Skipistenplan keinen Niederschlag finden. Ich bin der Meinung, dass so eine neue Verbindung zwischen Monte Pana und Saltria auf der Seiser Alm nicht mehr zeitgemäß ist.“
Gegenüber SALTO bestätigt der ehemalige Brixner Bürgermeister diese Linie und erklärt, dass auch Landeshauptmann Arno Kompatscher diese Meinung vertrete. Nun seien zunächst aber die beteiligten Gemeinden am Zug. Falls anschließend ein entsprechendes Projekt eingereicht wird, muss dieses zunächst auf seine Umweltverträglichkeit geprüft werden. Danach würde es dann der Landesregierung vorgelegt. „Wir haben allerdings bereits unsere Bedenken geäußert“, so Brunner.
Wie NOSC CUNFIN abschließend berichtet, wurden zu diesem brisanten Thema bis 06.12.2024 circa 1600 Bürger-Einwände in den Gemeinden Kastelruth und St. Christina abgegeben: 95 Prozent davon sprachen sich gegen eine neue Verbindung aus. -
An diesem Mittwoch (05.03.2025) um 20 Uhr wird der Gemeinderat von St. Christina über eine neue Verbindung Monte Pana – Saltria abstimmen. Die Initiativgruppe lädt alle Bürger ein, zu dieser Gemeinderatssitzung zu kommen und Präsenz zu zeigen.
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