Mussolini ins Museion
Renzo Caramaschi ist ein Kunstliebhaber. Und nie um klare Worte verlegen. Diese beiden Eigenschaften des Bozner Bürgermeisters haben ihn nun zu einer ganz besonderen Aktion bewogen. Der “Goldene Benito”, den er im Februar des Vorjahres verliehen bekommen hat, soll im Museion landen. “Den Titel des Kunstwerks habe ich ausgesucht”, verrät Caramaschi. “Stupidità umana 2017”, “Menschliche Dummheit 2017” soll die goldfarbene Statue von Benito Mussolini tragen, die Caramaschi bei der Übergabe auf den Boden geworfen und zerstört hat, tragen. Inzwischen ist sie repariert und soll einen neuen Platz im Museum für zeitgenössische Kunst finden.
Ein Lob dafür, wenn auch keinen ehrlichen, bekommt Renzo Caramaschi von Cristian Kollmann. Als Bozner Ortssprecher der Süd-Tiroler Freiheit hatte Kollmann dem Bürgermeister die Statue überreicht. “Den Goldenen Benito habe ich Caramaschi für seinen Beitrag zu einer ins Positiven verdrehten faschistischen Erinnerungskultur in Südtirol und Italien überreicht. Konkret bestand Caramaschis Beitrag darin, im Auftrag des Bozner Stadtrates mit Südtiroler Steuergeldern Kopien des Markuslöwen und der römischen Wölfin anfertigen zu lassen, damit diese auf den Säulen gegenüber dem so genannten Siegesplatz in altem neuem Glanz erstrahlen”, erinnert Kollmann nun die Beweggründe für die zweifelhafte Auszeichnung.
Dass Caramaschi die Statue nun als Kunstobjekt ausstellen lassen will, “überrascht mich wenig”, so Kollmann. Für ihn zeige die Entscheidung des Bürgermeisters eines: “Dem Bozner Bürgermeister gebührt von Seiten der Faschisten und Faschistenversteher erneut Applaus: Erst stilisiert er den Markuslöwen und die römische Wölfin, die an die faschistische Unterdrückungspolitik gegenüber den Südtirolern erinnern, zur ideologiefreie Kunst hoch, und nun macht er Selbiges mit dem Goldenen Benito!”
“Unsere Aktion war keineswegs eine menschliche Dummheit, sondern eine politische Warnung vor der von Caramaschi offenbar unterstützten Refaschistisierung Bozens!”, wettert Kollmann. Eine menschliche oder vielmehr politische Dummheit sei dagegen “die neuerliche Aktion Caramaschis, die verbrecherischen Symbole des Faschismus zu verharmlosen und zu reparieren! Renzo Caramaschi hat einfach immer noch nicht verstanden, zur Freude von CasaPound & Co!”
Den Bürgermeister wird es wenig kümmern, er hatte bereits bei der Überreichung der Mussolini-Statue klar gestellt, dass es sich dabei um eine Provokation handle, die er nicht mitmache: “Non ci sto a queste provocazioni, a farmi regalare una statua di Mussolini quando per tutta la mia vita ho sempre respinto ogni forma di fascismo.”
Selten so eine gelungene
Selten so eine gelungene Retourkutsche gesehen: hut ab Herr Bürgermeister!
Bravo Herr Bürgermeister. Die
Bravo Herr Bürgermeister. Die damalige Szene, als er den 3 Helden die Statue nachgeworfen und sie aus dem Büro geschmissen hat, war grandios. Besodners die betretenen und erschrockenen Gesichter der drei.
"Ein Lob dafür, wenn auch
"Ein Lob dafür, wenn auch keinen ehrlichen ..." - Das Lob ist eigentlich schön gendergerecht sächlich und passt somit für Frauen, Männer und Andere. Warum ausgerechnet eine weibliche Journalistin das Lob vermännlicht, bleibt ein Rätsel. Lob hat sie sich damit nicht verdient..