Society | Begräbniskultur

“Das ist nicht christlich”

Die Kirche sei nicht gegen die Feuerbestattung, sehr wohl aber gegen “das anonyme Verstreuen der Asche”, sagt Bischof Ivo Muser.
Ivo Muser
Foto: Diözese Bozen-Brixen

Es passiert nicht oft, dass der Bischof sich gezwungen sieht, eine Klarstellung zu dem, was er sagt, zu machen. Doch nach seinem letzten Hirtenbrief ist es für Ivo Muser nun so weit.

Anlässlich von Allerheiligen sprach sich Muser “deutlich für die Erdbestattung und das Einsenken des Sarges in die Erde im Rahmen der Beerdigung” aus. Dazu heißt es im Hirtenbrief: “Von Anfang an entschied sich die Kirche nach biblischem Vorbild für die Erdbestattung. Sie bevorzugt und empfiehlt auch weiterhin die Erdbestattung. Die Feuerbestattung ist erlaubt, vorausgesetzt, dass jemand diese nicht aus Gründen wählt, die den Glauben an die Auferstehung und an das ewige Leben in Frage stellen.”

Einige Medien nahmen den Hirtenbrief zum Anlass, um die Position des Bischof zur Feuerbestattung als sehr kritisch und negativ darzustellen – woraufhin Ivo Muser jetzt mit einer Stellungnahme reagiert. Von der Diözese heißt es: Die Kirche ist nicht gegen die Feuerbestattung, aber sie lehnt das anonyme Verstreuen der Asche ab. So werden der Tod unsichtbar und die persönliche Würde des einzelnen Menschen über den Tod hinaus verdunkelt.” Und Bischof Muser fügt hinzu: “Das anonyme Verstreuen der Asche eines verstorbenen Menschen entspricht nicht der christlichen Begräbniskultur.”