“Dringend und unaufschiebbar” sind die Arbeiten, die die Sprengmeister in Kürze am Bozner Hausberg in Angriff nehmen. 800 Tonnen Fels müssen aus dem Virgl gesprengt werden. Denn sie drohen abzustürzen.

Entdeckt wurde die kritische Stelle im Zuge von Arbeiten an einem Projekt zum Schutz vor Steinschlag am Virgl, das vom Umweltministerium finanziert wird. “Die Arbeiten zur Vorbereitung dieses Eingriffs haben offengelegt, dass die Instabilität des Felsbrockens stark angestiegen ist”, berichtet Landesgeologe Volkmar Mair. Zugespitzt – und zwar rasch – habe sich die Situation “aufgrund von Frost-Tauwechsel und vor allem wegen der starken Regenfälle vom vergangenen November”, so Mair.

Das instabile Volumen habe sich von 196 auf 300 Kubikmeter erhöht “und die Risse im Felsen verhindern eine Ausführung der geplanten Arbeiten ohne Gefährdung der Arbeiter, die damit befasst sind”, erklärt der Landesgeologe. Daher wird der 800 Tonnen schwere Felsbrocken unverzüglich gesprengt. Unverzüglich, das heißt kommenden Montag Vormittag.

Dringende Maßnahmen wurden bereits am gestrigen Mittwoch umgesetzt: Das für die Sprengung notwendige Material wurde auch mithilfe eines Hubschraubers antransportiert. Die Sprengung selbst ist für Montag (10. Februar) um 11 Uhr geplant. “Die Vorbereitungsarbeiten werden zwei bis drei Stunden dauern, die Sprengung circa eine Viertelstunde”, heißt es nach einer dringend einberufenen Sitzung des Koordinierungsausschusses am Mittwoch. Es werden etwa 60 Kilogramm Sprengstoff verwendet. Danach werden weitere sechs Stunden für Räumungs- und Reinigungsarbeiten benötigt.

Unweigerlich wird es durch die Sprengung zu Behinderungen im Straßenverkehr kommen. Bereits ab Freitag (7. Februar) um 14 Uhr wird die Nordauffahrt der Virglbrücke entlang der Staatsstraße SS12 geschlossen – es muss mit kurzen Unterbrechungen gerechnet werden. Am Samstag (8.) und Sonntag (9. Februar) wird die Staatsstraße von 9.30 bis 16.30 Uhr zwischen dem Virgltunnel und der Zufahrt zur Virglbrücke unterbrochen.

Am Montag (10. Februar) ist die Staatsstraße ab 9 Uhr im Abschnitt zwischen dem Virgltunnel und der Kampillbrücke gesperrt. Zudem muss die Brennerautobahn A22 in beiden Fahrtrichtungen zwischen den Mautstellen Bozen-Nord und Bozen-Süd zwischen 10.55 und 11.10 Uhr gesperrt werden. “Ab 13 Uhr wird die Situation nach kurzen Unterbrechungen für den Abtransport des Materials wieder in gewohnten Bahnen verlaufen”, so die aktuelle Information.

Während der Sperrungen wird der Stadtverkehr für die aus dem Süden kommenden Fahrzeuge in die Trienter Straße umgeleitet. Es wird dazu aufgerufen, während der Arbeiten nicht den Fußweg entlang der Ufer des Eisacks zu benutzen.