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lab:bz eröffnung stadtlabor bozen

Wir eröffnen unseren Raum, um den Bürgern die Möglichkeit zu geben, an der Bozner Stadtplanung teilzunehmen.
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Foto: Pirchstaller Ursula

Während Einkaufszentren das Gefüge der Stadt verändern, arbeiten wir an einer lebenswerten Entwicklung der Stadtviertel. Wir stellen vor: • Ziele und Projekte • Resultate des lab:cafè Matteottiplatz November 2016 • Teilnahme an der Biennale Spazi Pubblici 2017

1. Gestern – heute – morgen

[Alfred Frei]

Diese Pressekonferenz hat den Zweck an die vergangene Arbeit der Bewegung “Unsere Stadt” zu erinnern, sie mit den heutigen Tätigkeiten und Einrichtungen (Stadtlabor) zu verbinden und auf die zukünftige Arbeit in den Stadtvierteln hinzuweisen.

Wie in unserer Einladung zu dieser Presse-konferenz festgehalten, haben wir die feste Absicht die urbane Lebensqualität gemeinsam zu gestalten.

Es geht uns in erster Linie darum, den passiven Verbrauchern/ Konsumenten aktive Bürger entgegenzusetzen, d.h.

während Einkaufzentren das Gefüge der Stadt verändern, arbeiten wir an einer lebenswerten Entwicklung der Stadtviertel. Konkret ausgedrückt : auf dem Entscheidungstisch der Stadtplanung die Macht der Kapitalgeber und

Investoren mit der Verhandlungsstärke der Bürger mittels Partezipation und Transparenz auszu-gleichen.

Mit David Chipperfield sagen wir “wenn die Gestaltung des öffentlichen Raums mehr und mehr nicht als Aufgabe der Gesellschaft, sondern der Privatinvestoren mit hauptsächlich kommerziellen Interessen gesehen wird”, geht immer mehr die Beziehung zu den Menschen verloren.

Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde-verwaltung im Rahmen der strategischen Stadtplanung 2025 spielt dabei eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang sei auch auf die zukünftigen Arbeiten im Bahnhofsviertel- bzw. Areal hingewiesen, die wir mit unseren Kompetenzen und Einsichtnahmen mit größter Aufmerksamkeit verfolgen werden.

Wir eröffnen diesen unseren Raum, um den Bürgern die Möglichkeit zu geben, an unserer Tätigkeit und an der Bozner Stadtplanung teilzunehmen.

2. spielerische Gestaltung partizipativer Prozesse

[Kris Krois]

lab:bz ermöglicht partizipative Gestaltungsprozesse in der Stadt. Damit Menschen mit sehr unterschiedlichen Hintergründen und Kompetenzen dazu kreativ beitragen können, experimentieren wir mit spielerischen Formaten, wie z.B. dem lab:cafe. Zu einem lab:cafe laden wir Bürger, Experten, Geschäftstreibende und andere Stakeholder ein, um auf Augenhöhe zu diskutieren und Ideen auszuarbeiten. Das erste lab:cafe hat im Viertel Don Bosco im Juli 2016 statt gefunden. In der Zusammenarbeit mit der Gemeinde entstand das zweite lab:cafe, in dem es um die Gestaltung des Viertels rund um den Matteottiplatz ging.

3. Ergebnisse des lab:cafe Matteotti-Platz November 2016

[Margot Wittig]

Unterschiedlichste Menschen mit unterschiedlichsten Kompetenzen, wie Kaufleute, Barbetreiber, Vertreter von kulturellen und sozialen Vereinigungen, politische und gewerkschaftliche Vertreter, öffentliche Verwalter aber auch interessierte Bürger trafen sich, um offen über die Probleme dieses Viertels zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen.

Hier ein paar der Vorschläge, die nun gemeinsam weiter ausgearbeitet werden müssen:

öffentlicher Raum: Schaffung von verkehrsberuhigten Zonen, um mehr Raum für Sozialisierung zu bieten und den Matteottiplatz mit den Räumen vor dem Cristallotheater und der Kirche Regina Pacis verbinden

- Verkehr: der private Fahrzeugverkehr muss beschränkt werden, jedoch Parkplätze für zeitweilige Besucher des Theaters und der Einkaufsmöglichkeiten sollen verbessert werden, weiters braucht es eine bessere Anbindung der Turinstrasse an den Radweg entlang des Eisacks

- Handel: die typischen Qualitäten des Viertels gilt es zu stärken, damit sie zum Anziehungspunkt der ganzen Stadt werden: ein Angebot der typischen regionalen italienischen Küche, öffentliche beschattete Räume mit Sitzgelegenheiten um sich zu treffen und aufzuhalten, Veranstaltungen und Märkte mit Besonderheitsmerkmalen.

- Kultur: ein Teil des Matteottiplatzes müsste frei für unterschiedlichste Veranstaltungen bleiben wie Musik, Tanz, Theater, künstlerische Initiativen, Modeschauen, Weinfestival, Fotoausstellungen etc.

- Junge und Ältere:: es sollte ein „offenes digitales Labor“ eingerichtet werden, an dem sich Jugendliche treffen und auch der älteren Generation Informationen und Hilfe anbieten können (Generationenaustausch)

4. Lebensräume in den Stadtvierteln

[Bernhard Oberrauch, Melitta Pitschl]

Wir arbeiten mit den Stadtviertelräten und interessierten Gruppen bzw. Vereinen zusammen. Die bisherigen lab:cafes waren ein erster Schritt, nächstens folgt ein solches für Gries, bei welchem wir die Bedürfnisse der Menschen in diesem Stadtviertel erfragen und heraus kristallisieren, was die Lebensqualität hier ausmacht und verbessern kann. Wir berücksichtigen dabei die Bedürfnisse aller Menschen- der Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren inklusive jener mit Beeinträchtigungen.

lab:cafes werden auch für die anderen Stadtviertel angedacht.

Der öffentliche Raum ist ein Lebensraum vor allem für Menschen, deshalb erarbeiten wir Konzepte, in welchen die Menschen Priorität vor den Fahrzeugen haben und die eine lebendige Stadt begünstigen.

5. Zusammenarbeit mehrerer Initiativen und interkulturell

[Susanne Waiz]

Die Erfahrung mit den Gemeinschaftsgärten der „Nissa Frauen“ im Semirurali-Viertel in Bozen zeigt die Möglichkeiten einer interkulturellen Zusammenarbeit im kleinen Raum des Gartens auf.

Was am Anfang auch Ängste hervor rufen kann, entwickelt sich zu einem anregenden Miteinander mit ungeahnten Möglichkeiten. Was wäre, wenn wir diese Möglichkeiten auf die ganze Stadt ausweiten? Partizipation, gemeinsames Handeln und Entscheiden der Bürger in ihrem Wohnumfeld?

Es ist die Absicht des Stadtlabors, bereits bestehende Initiativen zu vernetzen um sich gegenseitig zu stärken. Beispiele dafür sind: ForYou, In Corso, bzheartbeat, Quasicentrum, ThinkTankSud, Theo, Akrat, Studio Comune, usw.

6. Der öffentliche Raum in der Gemeinwohl-Stadt

[Roberto d‘Ambrogio]

Lab:BZ wurde auf der Straße geboren.

Es ist eine Straße. Eine Strecke.

Eine Kreuzung. Ein Treffen.

Eine Gabelung. Eine Auswahl.

Ein Platz. Ein Ziel.

Viele Plätze. Eine Stadt.

Eine „Gemeinwohl-Stadt“ ist unser Ziel. Ein Netzwerk von nationalen Verbänden und Universitäten identifizierte unser Projekt als Beispiel und stellt sie von 25.- 27 Mai auf der „Biennale des öffentlichen Raumes“ in Rom vor.

Wir sind eine unabhängige Gruppe von Bürgern aus verschiedenen Berufen, Planern und Fachleuten (“city maker”), die sich für eine nachhaltige Stadtentwicklung einsetzen.

Wir sind eine Plattform, die Fähigkeiten und Interessen vereint, ein Netzwerk von Gemeinschaften, welche auf den Schutz des Gemeinwohls achten, eine permanente Werkstatt, eine „Gesprächsrunde“ die für alle offen ist.

Die „Charta der Beteiligung“ und die „Charta des öffentlichen Raums“ sind das Manifest für unseren „Ort“.

7. Stadtlabor Lab:BZ ist Plattform für unsere Mitbürger

[Sigrid Pernthaler]

verschiedene Kulturen

verschiedene Sprachen

verschiedene Vereinigungen

Universität, Wirtschaft, international

Mitbestimmung und Transparenz

Das Stadtlabor Lab:BZ ist eine spontane Vereinigung von Bozner Bürgern verschiedenster Herkunft, die an einer wünschenswerten Entwicklung ihrer Stadt teilhaben und mitarbeiten möchten. Lab:BZ ist geprägt von der kulturellen Vielfalt seiner Mitglieder, von Mehrsprachigkeit und internationalen Verbindungen. Es wird von Vertretern verschiedenster Organisationen getragen, von Uni-Studenten, Freiberuflern, Wirtschaftstreibenden, von Donne Nissa bis zu BZHeartbeat. Ziel ist es, Vorschläge, Bedürfnisse und Ideen der Bozner Bürger zur Verbesserung der Lebensqualität der Stadtviertel - und zwar aller Stadtviertel - zu sammeln und gemeinsam mit der öffentlichen Hand umzusetzen. Wir stehen jeden ersten Mittwoch des Monats als Plattform für unsere Mitbürger im Büro unter den Bozner Lauben Nr. 29 zur Verfügung und freuen uns über Anregungen und Mitarbeit, auch über unsere Webseite www.labbz.it , die nächsten Termine sind 7.Juni, 5.Juli, 2.August jeweils 18:00-19:30 (siehe auch die Ankündigungen über die Webseite)