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Miese Prognosen

Das Wetter bleibt diesen Sommer das Dauerthema. Die Tourismusbranche kämpft mit Einbußen. Der HGV macht verfälschte Wettervorhersagen großer Onlineportale mitschuldig.

Unbeständig und regnerisch wie seit vielen Jahrzehnten nicht mehr zeigte sich der Juli. Rettung versprechen sich die Hoteliers und Gastwirte nun von einer Wetterbesserung in den Monaten August und September. Doch setzt der HGV nicht nur auf Petrus Gnaden, sondern setzt sich für eine stärkere Vermarktung der Wetter-App und der Homepage des Landeswetterdienstes ein.  Bei einem Treffen zwischen Landesregierung und  HGV wurden mögliche Maßnahmen besprochen.

Ein Dorn im Auge sind HGV-Direktor Thomas Gruber und Präsident Manfred Pinzger die Schlechtwetterprognosen der großen Onlineportale wie etwa jene von Google. Verfälschte, ungenaue Angaben und auch zu negative Prognosen schrecken die Touristen vom Urlaub in den Bergen ab. Bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 4,8 Tagen spielt das Wetter eine wesentliche Rolle für eine Entscheidung zugunsten eines Urlaubs in Südtirol.

Ausweg kann dem HGV zu Folge nur eine aggressivere und stärkere Vermarktung der Wetter-App und der Homepage des Landeswetterdienstes bieten. Dieser prognostiziert im Vergleich mit anderen Onlineportalen genauere, zuverlässigere und vor allem auch freundlichere Bedingungen.  Zusammen mit der Südtiroler Marketing Gesellschaft SMG, Tourismusverbänden und Gastbetrieben soll den potentiellen Gästen ein seriöser und den ortsspezifischen Gegebenheiten angepasster Wetterdienst verlässliche Vorhersagen liefern.

Eine solche Werbekampagne benötigt aber auch entsprechende finanzielle Mittel . Ziel ist es, die Wetter-App des Landes so weit zu promoten, dass diese bei Suchkatalogen an vorderster Stelle auftauchen.

Angesichts der ernüchternden Zahlen, die aus dem restlichen Italien gemeldet werden, dürfte die Motivation für die Initiative nicht fehlen. In Kampanien und den Marken wurden im Juli gar 60-70 Prozent weniger Ankünfte verzeichnet.

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Willy Pöder Wed, 08/06/2014 - 06:10

Dass große Internetportale die Wetterlage über Südtirol negativer Darstellen, als sie in der Tat ist, ist einmal mehr auf den "Größenwahn" der nördlichsten Provinz Italiens zurückzuführen. Wer befasst sich schon mit einem Fingerhut voll Wasser inmitten der Weltmeere? Außerdem ist die provinzeigene Wetterbeobachtungsstelle auch nicht zuverlässiger als andere. Es gab Fehlprognosen noch und nöcher.
Und weiters: Wir wollen den potentiellen Gästen doch etwa nicht gutes Wetter vorgaukeln, wenn es ein solches weder gibt noch unmittelbar zu erwarten ist! Oder wären wir "im Interesse des Allgemeinwohls" denn doch dazu bereit? Auch beim Sel-Skandal musste letztendlich das Allgemeinwohl als Rechtfertigung für die widerrechtliche Manipulation von Dokumenten herhalten.
Heute hat jeder die Möglichkeit, sich in Nullkommanix verlässlich über das Wetter am Zielort, wo immer sich dieser auf der Welt befinden möge, zu informieren. Deswegen braucht es nun wirklich kein eigenes Provinz-Wetter-App, es sei denn, das Heilige Land beabsichtigt ein den Ansprüchen jeweils angepasstes "Tourismuswetter" zu erschaffen und über mehr oder weniger breite Bänder in die Welt hinauszujagen. Deswegen würde die Sonne auch nicht länger und stärker scheinen!

Wed, 08/06/2014 - 06:10 Permalink