Politics | Senat

EU-feindliche Regierung

Die Regierung hat einen Antrag gegen die Europäische Union genehmigt. SVP-Senatorin Julia Unterberger: „Hier sucht man bewusst den Streit mit der EU“.
Europarlamento
Foto: Nicola Caputo
Dieser Abänderungsantrag von Fratelli d’Italia, der zu einer Resolution der Mehrheit im Rahmen der Verabschiedung des jährlichen Europagesetzes genehmigt wurde, wird dazu führen, dass der Verbleib Italiens in der Europäischen Union grundsätzlich in Frage gestellt wird“, sagt Julia Unterberger.
Der Grund für die Entrüstung der SVP-Senatorin ist die Annahme des Antrages mit den Stimmen von Lega, Movimento 5 Stelle und Forza Italia am Mittwoch im Senat. Der Kern des Antrages: Die europäischen Rechtsquellen sollten künftig keinen Vorrang mehr haben.
Damit wird ein Grundsatz der EU plötzlich auf den Kopf gestellt. Denn bisher ist es so, dass sich die nationale Gesetzgebung an die EU-Richtlinien und Bestimmungen anpassen muss. Mit dem Antrag wurde diese Regelung aber außer Kraft gesetzt. Die EU-Bestimmungen müssen jetzt auf ihre Vereinbarkeit mit der italienischen Rechtsordnung überprüft werden.
 
Für Julia Unterberger ist dies eine „unmissverständliche politische Botschaft“: Die italienische Regierung, die dem Abänderungsantrag zugestimmt hat, suche bewusst eine neue Auseinandersetzung mit Europa. „Würden sich alle Mitgliedstaaten so verhalten wie Italien, dann gäbe es kein gemeinsames Europa“, meint die SVP-Senatorin.
Wieder einmal hat die Regierung ihre grundsätzlich europafeindliche Haltung unterstrichen“, resümiert die Meraner Politikerin, „und das auch noch in einer denkbar schlechten Art und Weise, indem sie einen Antrag der extrem rechts gerichteten Fratelli D'Italia angenommen hat.