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Schuldenfreies Waidbruck

Die Verschuldung der Südtiroler Gemeinden geht deutlich zurück. Ein Überblick.

Bis ins Jahr 2012 lässt die Statistik zum Schuldenstand der Südtiroler Gemeinden zurückblicken, welche die Südtiroler Freiheit heute veröffentlicht hat. Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass der Gesamtschuldenstand 2012 von knapp 898 Millionen bis auf 643 Millionen gesunken ist. Stichdatum für das aktuellste Ergebnis war der 31. Jänner 2015. Im Vergleich zum Vorjahr wurden insgesamt knapp 82 Millionen eingespart.

Auf Platz eins der verschuldeten Gemeinden befindet sich Bozen mit 57,7 Millionen, gefolgt von Meran und Bruneck mit jeweils 41 Millionen.

Bei der Pro-Kopf-Verschuldung führt Vöran mit 4.210 Euro das Feld an, dahinter reihen sich Tramin mit 3.312 Euro und Tiers mit 3.269 Euro ein. Diese Zahl bezeichnet die Schulden, welche die Gemeinde pro Einwohner hat. Sie wird berechnet, indem die Verschuldung der Gemeinde durch die Zahl der Gemeindeansässigen geteilt wird. Waidbruck ist die einzige Gemeinde Südtirols, welche keine Schulden hat. Von Martell sind keine Daten bekannt.

Die Top 5 der Gemeinden im Überblick. Infografik: Irina Angerer; Daten: Provinz Bozen

Der Schuldenstand soll weiterhin sinken, dass ist sich auch Andreas Schatzer, Präsident des Gemeindeverbandes, sicher. „Es wurde grundsätzlich umgestellt. Die Gemeinden haben die geliehenen Gelder aus dem Rotationsfond vom Jahre 2008 ohne Zinsen zurückgezahlt. Dieser Fond wurde jetzt abgeschafft, folglich gibt es keine Ausnahmen mehr“, so Schatzer. Der Rotationsfond ist im Juni 2008 mit dem Landesgesetz Nummer 4 errichtet worden. Aus ihm wurden Investitionsvorhaben der Gemeinden finanziert. Der Präsident des Gemeindeverbandes hat schon eine Lösung parat: „Mittlerweile ist es möglich, dass die Gemeinden ihre Schulden mit einem Teil des Verwaltungsüberschusses zurückzahlen können.“