Königreich Südtirol
Zum runden Geburtstag kann man schon mal ein Ständchen singen. Stimmen Sie ein:
Happy birthday to you!
Happy birthday to you!
Happy birthday, lieber Faschismus!
Happy birthday to you!
Da trifft es sich hervorragend, dass 100 Jahre nach dem Marsch auf Bolzano und Rom, ebendort wieder die Faschos am Werk sind. Haben Sie bemerkt wie schwer man sich tut, das Kind beim Namen zu nennen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf? „Mitte-Rechts“, „Rechts“ ... das Heute-Journal des ZDF wagt sich sogar mit „Rechtsextremer Regierung“ aus der Deckung. Dabei sind die Urenkel vom Mussolini schlicht und einfach Faschisten und basta! Die zwei Fratelli d'Italia vom Weinbergweg werden sich noch wundern, wen sie da für ihr Judasgeld von 6,2 Millionen Silberlingen schöngeschrieben haben.
Ich lehne mich nicht weit aus dem Fenster, wenn ich prophezeie, dass sich die Absetztendenzen in diesem Land, sehr bald erheblich verstärken werden. Wenn die neuen Herrn (und Dame) mit Immigranten und Schwulen und Ravern erst mal durch sind und sie der Urzì erinnert, dass mit diesem Autonomievölkchen hoch oben im Norden, auch noch eine Rechnung offen ist. Und was machen wir dann?
In den Schoß es Votalonds ... Pardon ... Mutterleibs? Die E-Streicher sind zwar bescheuert, aber so belämmert uns zurückzunehmen, sind die in Wien nun doch nicht. Lassen Sie sich vom Sven (Sven ist kein Südtiroler Name) nichts einreden. Denen sind die transitsturen Nordtiroler schon Zumutung, da will niemand eine halbe Million Sumpra aus dem Süden dazu. Da dürften die Effs die besseren Karten haben: Freistaat! Moooment - würde bedeuten, dass die Ulli und der 0-Euro-Steuererklärung-Bauer bei ihren ganzen Kopfgeburten für einmal Rechten und Guaten auf der Hand hätten. Tja, auch ein Loser macht mal einen Stich.
Das mit dem Freistaat wird auf jeden Fall big! Sitz und Stimme in der UNO und in Whatsapp wird auf der Emoji-Seite mit den Flaggen der Südtiroler Fuhn samt Gummigigger hinzugefügt. Und überall eröffnen wir Botschaften. Das Goggel Totsch selbstredend Botschafter auf den Malediven oder Seychellen. Passt! Nur bei den schlechtschießenden Franzosen sollten wir keine diplomatische Vertretung eröffnen. Als Retourkutsche für 1809. Apropos. Die Landeshymne sollten wir ändern.
Ganz Deutschland, ach,
In Schmach und Schmerz,
So ein Larmoyanzlied wo statt dem Volk der Jammerer und Raunzer die Piefke besungen werden, sollen unsere Olympiasieger auf dem Stockerl nicht singen müssen. Ich schlage einen Sängerkrieg zwischen dem „Bozner Bergsteigerlied“, „Bergvagabunden“ von Franzl Lang und „Das Glöcklein vom Kalterer See“ vor - vom „Boazner“ aus dem Meraner Kursaal live übertragen und ohne Anneliese in der Jury. Also keinen Pseudowettbewerb wie beim Landeseinkaufszentrum, wo uns nach zehn Jahren Prozessen der Andreas Gabalier mit seiner unsäglichen Südtirol-Hymne dazwischen grätscht:
Durch Tirol herrscht Jesu' Feuer
Und des Hofers Freiheit-Kampf
Gruslig! Wenn schon, muss im Liedtext das Wort „Oachkatzlschwoaf“ vorkommen. Als Zungenbrecher beim Einbürgerungstest; wenn die Landeshymne vor der Prüfungskommission lauthals gesungen werden muss. Betrifft 21 Prozent unserer Landsleute: Die Walschen. Wenn wir erst mal Freistaat sind, gibt's für den Revanchismus traditionell rachsüchtiger Südtiroler nämlich kein Halten mehr. Dann geben wir der neuen sprachlichen Minderheit Grund für ihren „Disagio“. Da bleibt den Katzelmacher nur eine Option - im Wahrsten Sinne des Wortes: Dobleibn oder „Heim ins Reich“ zum Duce mit den zwei Meloni. Hab mich bei der Diskussion ob die Giorgia il Signor Presidente del Consiglio oder il Premier ist, ja komplett weggeschmissen. Da kann man sehen wie fortschrittlich das Deutsche bei der geschlechterneutralen Sprache ist. Bei uns diskutiert man, ob „Flüchtling“ und „Mensch“ besser mit Sternchen oder Doppelpunkt gegendert wird. Ist „Gendern“ überhaupt ein deutsches Wort? Ich schweife ab.
Reichsapfel
„Blockabfertigung“ ist mit Sicherheit ein deutsches Wort. Braucht's für die Dosierung auf der Brennerautobahn, denn ohne werden die Zollformalitäten nicht zu händeln sein. Ich sehe LKW-Staus bis Verona und Kufstein (zur Freude der Nordtiroler) voraus. In erster Konsequenz fallen wir nämlich aus der EU und dem Euro. Seit dem Unabhängigkeitsreferendum der Schotten, dürfte dies hinlänglich bekannt sein. Nun sind die Schotten mindesten ebenso trinkfest wie wir Tiroler, aber nur halb so zwider. Die hätten eine Chance auf Wiederaufnahme; wir nicht. Glaubt irgendjemand, dass die in Brüssel uns in ihren Binnenmarkt lassen? Ich meine, nach der Visitenkarte, die wir mit dem Herbert (und dem Michl vorher) abgegeben haben? Südtirol, Südtirol, Südtirol ... werden die sich fragen? Muss irgendwo da unten in den Alpen beim großen Tunnelloch liegen. Österreich oder Schweiz oder Bayern oder so? Was haben die für Agenden? Dann schauen sich die Eurokraten die Entschließungsanträge von unserem ehemaligen Bauernbunddirektor an und unser Ruf für die Beitrittsverhandlung ist im Arsch: Bauerntölpel! Landwirtschaftliche Subventionsschmarotzer! Dann wird's nix mit dem Wirtschaftsraum und wir können unseren Tipl auf ewig behalten. So wird sie nämlich heißen unsere Währung: Tipl. Frei nach dem ewig gültigen Spruch: Nia koan Tipl in Sock - die Hungerleider aus Cityroll.
Dann ist nix mit Schengen-Raum und die NATO springt uns auch nicht bei, wenn die Walschen an unserer Südgrenze stehen. Die Schmach - trotz der latenten Selbstbestimmungsdrohungen - verlassen zu werden, werden die so nicht hinnehmen. Weiß man ja wie die Latrin Lover in Liebesdingen so drauf sind. Alles Stalker. Auch weil dann die ganzen Zweitwohnungen in Krädn als „Vermögen im Ausland“ deklariert werden müssten.
Ich habe mir das mit der Landesverteidigung mal durchgerechnet und es sieht nicht gut aus. Zwar hätten wir mit 5007 Schützenmandrn in 144 Kompanien eine beträchtliche Infantrie, aber ihre Stopselgewehre machen mir Sorgen. Gut, bis der Großeinkauf an HK433 Sturmgewehren bei Heckler & Koch eintrifft, könnten die Jager ihre Bixn verleihen. Sind wir erst mal souverän, ergo aus der EU, gilt die besondere Unterschutzstellung von Wolf und Bär nicht mehr. Ab 5:45 wird dann abgeschossen und bis spätestens zum Holbmittog-Weißen, hat sich das Problem mit dem Großraubwild erledigt - dann kann man die Schießprügel für die Landesverteidigung abgeben. Was? Uns geht's wie der Ukraine? Hochmotivierte Streitkräfte, aber ein eklatanter Mangel an schweren Waffen? Laut Snowplaza.de verfügt Dolomiti Superski über 4.700 Kanonen - Schneekanonen um präzise zu sein. Wenn in Salurn die Panzer auffahren, musst du nur Abends eine Schneekanone davor stellen und bis zum Morgen ist das Ding unter einem weißen Haufen verschwunden. Da kriegt das Wort Eispanzer eine völlig neue Bedeutung. Funktioniert logischerweise nur bei einer Winteroffensive. Im Sommer schließen wir bei der geringsten Bedrohungslage - d.h. sofort - die Schleusen unserer Stauseen und setzen die Restwassermenge der Etsch auf Null. Hat man ja letzten Sommer gesehen, was für ein Druckmittel wir da in der Hand haben.
Eine sehr schöne Überleitung ist mir da gelungen, entblößt doch das Wort „Wasser“ auf schmerzhafte Weise die Achillesferse unserer Landesverteidigung: Die Marine. Pi mal Schnauze haben wir neben dem Schilfmähschiff auf dem Kalterer See noch eine handvoll Tretboote; ein paar Stand-up-Paddles in Montiggl und fünfzehn, zwanzig Ruderboote auf dem „Lago di Pietro“ in Prags. Das Schlimme ist, dass nicht mal der Reschenstausee tief genug für einen ausgewachsenen Flugzeugträger wäre. Und ohne Luftverteidigung werden wir uns schwer tun. Gut, aus den Pelikan-Hubschraubern könnte man die Pritschen werfen, um Platz für syrische Fassbomben zu schaffen; die Drohnen von Feuerwehr und Bergrettung mit Petardi und Schweizer Kracher bestücken. Aber ob man unter die Dash DHC-8-Q400 der Skyalps so mir nichts, dir nichts, Luft-Luft- oder Luft-Boden-Raketen flanschen kann, ist nicht sicher. Bei letzteren wäre noch das Problem mit dem Volltanken. Wenn an den ENAC-Gerüchten nur ein Körnchen Wahrheit ist, soll man sich in der Betreiberfamilie unserer Airline, gerne hinter den Steuerknüppel setzen, obwohl der Kerosintank leer ist, um dann vor einem Supermarkt notzulanden - der Flughafen mit seiner viel zu kurzen Landebahn in Sichtweite. Ja, viel zu kurz - um einen strategischen Langstreckenbomber in die Luft zu bekommen. Womit, wenn ich fragen darf, wollen Sie die Flächenbombardierungen von Mantua - dem Schandfleck in unserer 1200-jährigen deutschen Geschichte - bewerkstelligen? Das wird ein schönes Stück Arbeit, den Unterlandlern zu verklickern, dass die Landebahn bis mindesten Auer verlängert werden muss. Dafür bräuchte es Fingerspitzengefühl und Diplomatie - zwei Wesenszüge, die im Land der Blauschürzen gänzlich unbekannt sind: Da wird mit den Grobgenogelten verhandelt - wenn überhaupt. Viel besser ist es erst einmal Tatsachen zu schaffen: Am Pfingstmontag im Spitalsgarten Bäume fällen oder jene für einen Parkplatz am Touristen-Hotspot; alte Gerichtsgebäude im Morgengrauen niederbaggern oder Kasernen. Vor allem letzteres stößt mir sauer auf. Wie kurzsichtig muss man sein, kurz vor der Unabhängigkeitserklärung unserer Speckrepublik seine Kasernenareale dem Erdboden gleich zu machen? Wir haben eh schon genug zu tun: Den Herzlbunker in Psaier oder das Bunkermuseum am Gampenpass aufhübschen; den Betonklotz ausgraben, der in Bozen Süd zwischen Autobahn, Einsteinstraße, Tankstelle und Montagehalle vor sich hinschlummert. Sie wissen schon, der Haufen, der im Sommer von spinnerten Künstler mit Mustern behäht wird. Wird die Fratelli di Predappio besonders ärgern, dass wir den Vallo Alpino - von ihrem Benito für teuer Lire gebaut - qualitativ und quantitativ erweitern, um ihn als Bollwerk gegen ihre Invasion einzusetzen.
Zepter
Heute bin ich besonders grob, meinen Sie? Bei diktatorischen Regimen und braunem Gesocks kenne ich kein Pardon. Und ich bin noch milde. Meine Freunde von der Antifa würden sie am liebsten sofort totschlagen.
Bin so froh, dass ich in einem Land mit strikter Gewaltenteilung leben werde. Mit seiner kategorischen Trennung zwischen Kirche und Staat: Die Pfaffen machen die Gesetzte (a là Scharia) und die Landesregierung exekutiert - mit der Vierten Gewalt (deren Juniorpartner der Herr Bischof und seine Schergen ist), die über ihr Werbemonopol wacht. Hmmm… Vielleicht sollten wir doch einen Seitenblick auf die Kleptokratie werfen? Monarchie, wollte ich schreiben: Monarchie! Hat ein Vierteljahrhundert unter Ihrer Königlichen Hoheit Luis I. prima funktioniert. Hätte der überhaupt wieder Zeit? Ist ja mit Sozialstunden und Bürgerkunde und so beschäftigt. Obwohl, unser absolutistischer Monarch hat ja von fünf bis sieben Uhr morgens regiert - danach hätte er Zeit für andere Verpflichtungen, wie Toilettenhäuschen einweihen, Bus-Konzessionen ausstellen … oder eben Bürgerkunde. Am Tag der Volljährigkeit der Kronprinzessin Greta übergibt er dann in der Tradition der Erbhöfe am Regierungssitz Schloss Tirol Krone und Zepter. Dann stünden an der Spitze der Nachbarstaaten nicht der starke Mann, sondern zwei starken Frauen. Und wenn die starke Frau aus dem Süden zu Besuch kommt, spielt die Musi beim landesüblichen Empfang zwei mal „Neo“. Die Neo-Hymne des Königreich Südtirol und „Faccetta Nera“, die Hymne der Neo-Faschisten. Stimmen Sie mit ein!
Solches Framing sagt
Solches Framing sagt jedenfalls etwas über den, der meint, unbedingt solche Zerrbilder zu zeichnen.
Das vom Königreich Italien annektierte Tirol am 10.10.1920 war wenn schon die am 16.11.1918 verkündete unteilbare Republik Südtirol. Also kein Königreich.
Auch Grauen und "Monster" der Geschichte — in Anlehnung an Melonis Aussage "non siamo mostri" — gilt es zumindest zu kontextualisieren, z.B.: https://www.nzz.ch/feuilleton/35-jahre-nach-der-kritik-der-zynischen-ve…
und zu reflektieren, z.B: https://digilander.libero.it/education/dati_box/STO_3/fascismo_eco2.pdf
es oanzige wos sie ins
es oanzige wos sie ins dolossen miasen, isch die IVECO. Wail fa de homer viel mehr exportiert als fa die Haflinger (domols die Puch).
Die gehörige Portion
Die gehörige Portion Sarkasmus sollte von den Pseudo-Liberalen dieses unsäglichen Blogs BBD gelesen und kommentiert werden. Besser noch, in ihr sogenanntes Manifest aufgenommen werden.
In reply to Die gehörige Portion by Am Pere
dafür bräuchte es Humor.
dafür bräuchte es Humor.