Volksabstimmung wird stattfinden – Mals pestizidefrei?
Das oberste Ziel ist die Bioregion Oberes Vinschgau. Jetzt ist ein Etappenziel erreicht. Das Referendum auf Gemeindeebene wird durchgeführt, eine Volksabstimmung zur Frage, ob die Malser Bevölkerung die chemisch-synthetischen Spritzmittel verbieten will, kann nun stattfinden. „Der obere Vinschgau ist eine besondere Gegend,“ sagte Johannes Fragner-Unterpertinger vom Promotorenkomittee der Volksabstimmng im Mittagsmagazin des RAI Senders Bozen. „Wir haben viel Wind und somit eine besonders starke Abdrift, die chemischen Spritzmittel verträgt es rasch überallhin. Deswegen wollen wir eine Bioregion Obervinschgau.“
Nachdem ein erster Antrag zur Abhaltung der Pestizide-Volksabstimmung im Frühjahr gescheitert war, wegen mangelnder Begründung sowie einer angeblichen Unvereinbarkeit mit Landesrichtlinien, wurde nun der überarbeitete Entwurf von der zuständigen Malser Kommission angenommen.
Das Dorfreferendum wird wohl nicht vor Mai stattfinden, meint Johannes Fragner-Unterpertinger. „Denn am 9. Februar findet das landesweite Referendum zur Bürgerbeteiligung statt, und vorher und nachher muss eine Sperrfrist eingehalten werden. Sollten nicht noch Wahlen dazwischen kommen, so kann es wohl Mai 2014 werden.“
Dass dieser Volksentscheid das Obervinschger Dorf zur pestizidefreien Gemeinde erklären könnte, ist durchaus im Bereich des Möglichen, denn in einer Studie, die Anfang des Jahres durchgeführt wurde, beurteilten 84 Prozent der Malser die Zunahme des intensiven Obstbaus als nachteilig; 37 Prozent befanden den Einsatz von Petiziden dabei als größten Nachteil und 70 Prozent der Befragen befürworteten die ausschließliche Verwendung von biologischen Mitteln in der Landwirtschaft.