Er-hilft-ja-eh-brav-mit
50/50 stand auf dem Button, den der Cowboy John C. Reilly bei der Präsentation von „The Sisters Brothers“ am Revers trug. Gemeint sind damit gleiche Rechte für Frau und Mann. Anlass war, dass von 21 Wettbewerbsfilmen 20 von Regisseuren kommen.
Weil die besser waren, sagt die Festivalleitung. Das ist komplizierter, sagt der Cowboy. Sein Regisseur Jacques Audiard stimmt zu und erklärt - We do not applaud, we act. Und schon sind wir mitten im Südtiroler Wahlkampf.
In den mühsamen Wochen, die uns bevorstehen, wird wieder vollmundig von der hoch gelobten Vereinbarkeit von Familie und Beruf die Rede sein. Ohne mit der Wimper zu zucken wird beteuert werden, dass man sich dafür einsetzt, dass Mütter die Möglichkeit bekommen, arbeiten zu gehen. Mütter. Väter arbeiten eh. Außerdem sind Männer sind für die Kompetenzbereiche Einkaufen, Putzen, Bügeln und Kinderaufzucht nicht zuständig. Die Braven unter ihnen helfen aber mit.
Familie ist ein Gemeinschaftsprojekt, das gemeinsam entsteht und gemeinsam implementiert werden muss. Mithelfen ist nicht genug. Ich wünsche mir mutige KandidatInnen, die das klar sagen.
Ja Herrgottsakkra, wo leben wir denn? Familie ist ein Gemeinschaftsprojekt, das gemeinsam entsteht und gemeinsam implementiert werden muss. Mithelfen ist nicht genug. Ich wünsche mir mutige KandidatInnen, die das klar sagen. Denn sonst bleiben Frauen dort, wo sie sind, mit Renten, die das Alter nicht erstrebenswert machen.
Gäbe es jene echten 50/50 mit gleichen Rechten und Pflichten, dann hätten auch Männer ein Vereinbarkeitsproblem und flugs würde sich vieles ändern. Auch für die wenigen Väter, die jetzt schon anders drauf sind.