Society | So nicht
Standseilbahn -Fieber in Meran
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
(Stand) Seilbahnfieber in Meran
Eine Seilbahn ist nicht das Allheilmittel gegen Staus und Verkehrschaos, vor allem dann nicht, wenn sie kein Ersatz für Busse oder Autos darstellt. Schauen wir auf dieses nicht unwesentliche Detail beim geplanten Projekt der Standseilbahn Meran/ Schenna, stellen wir fest, dass die bereits bestehenden Busverbindungen vom Bahnhof Meran nach Schenna bleiben. Zusätzliche Busse werden laut Projektplan eingesetzt, um die Verbindung von der geplanten Talstation zum Zug/Busbahnhof zu gewährleisten.
Die Verkehrsverlagerung durch die geplante Infrastruktur betrifft eine bereits verkehrssensible Wohnzone, zwischen Karl Wolfstraße und Bahnhof, mit mehreren Schulen und einem Krankenhaus. Wie werden die Verkehrsszenarien in dieser Zone aussehen, wenn circa 24 "Schnellbusse" pro Stunde eingesetzt werden ? Wo bitte sind die Analysen zur Straßenraumverträglichkeit und dem Verkehrsaufkommen durch 18 Meter lange Schnellbusse?
Wo die Fahrzeit -Analysen, die sich auf die Erreichbarkeit des Krankenhauses Franz Tappeiner beziehen? Für Bürger, Krankentransporte, Notarztwagen, Rettungswagen im Noteinsatz? Werden sie im neuen Verkehr stecken bleiben, wenn die sogenannten "Schnellbusse" nicht "schnell" vorankommen und den Verkehr blockieren?
Der Weg zum Krankenhaus geht uns alle an, er dient der Allgemeinheit . Von Wegen knallharte Interessen der Anrainer gegen das Projekt, knallhart wird es im Notfall, denn jede Minute bis in die Notaufnahme des Krankenhauses zählt.
Und wie sieht es mit der Verkehrssicherheit im Umfeld der Schulen aus? Auch dazu gibt es wahrscheinlich keine Überlegungen oder Risikoanalysen. Vor Jahren wurde ein Tempolimit von 35 km/h eingeführt und nun sollen Schnellbusse in eine Schulzone mit starkem Fuss- und Radverkehrsaufkommen passen?
Sehr geehrte Entscheidungsträger, Politiker und Projektanten, kommt kurz zurück von den Luftsprüngen, zurück auf den Boden der Realität. Schaut euch die Gegebenheiten vor Ort an, zeigt uns Meraner Bürger*innen Verkehrsanalysen und nicht nur schöne Projekt-Zeichnung. Papier ist geduldig, die Meraner Geduld-Bürger*innen nicht mehr lange. Sie haben Großprojekte für weiteren Massentourismus satt und alle leeren Versprechen zur Verkehrsberuhigung. Dazu wurden bereits billigere Lösungen angedacht.
Und mit Verlaub, eine Seilbahn wird als Verkehrsmittel nutzlos, wenn sie, wie in Meran, keine Alternative zum Busverkehr ist. Dies kann bei jeder Recherche in Erfahrung gebracht werden.
Hotelbesitzer in Schenna, Politiker die das Projekt befürworten und die Vielen, die sich ein sattes Zukunftsgeschäft versprechen, scheinen vom Seilbahnfieber infiziert zu sein. Es stellt sich die Frage was wir Meraner Bürger*innen tun können (über 4000 Unterschriften wurden gegen das Projekt gesammelt), damit Entscheidungsträger Argumente die gegen das Projekt sprechen, endlich aufnehmen. Es ist nie zu spät sich Gehör zu verschaffen, vor allem nicht in einem Wahljahr. Inzwischen sollten die "Fiebernden" vielleicht Therapie wechseln.
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Was, wie lässt sich das
Was, wie lässt sich das "Fieber" der Unersättlichen (noch) stoppen? Das ist die Frage. Denn um Vernunft- und Sachargumente im Interesse des Gemeinwohls ging/geht es (letztlich) bei weder bei der Tunnelung der Nord-West-Umfahrung mit Kavernengarage noch bei diesem Projekt. Besonders jetzt, wo die Besitzerfamilie des Carl-Wolf-Parkplatzes ihren Verwaltungsrekurs nach Zugeständnisse der Provinz, u.a. der Möglichkeit eines Tiefgaragenbaus, zurückgezogen hat (vgl. a.: Neue Südtiroler Tageszeitung, 09.05.23)
In reply to Was, wie lässt sich das by △rtim post
Für uns, die Eigentümer und
Für uns, die Eigentümer und Betreiber des Karl Wolf Parkplatzes ist es wichtig klarzustellen, dass die Rücknahme des Rekurses kein Zugeständnis ihrerseits zugunsten einer möglichen Talstation auf dem Karl Wolf Parkplatz ist. Es wurde bis heute keine zustimmende Vereinbarung diesbezüglich mit der Provinz Bozen und der Gemeinde Meran getroffen. Als Grundstückseigentümer sind wir eindeutig dagegen und hoffen auf eine alternative Lösung.
In reply to Für uns, die Eigentümer und by Elisabeth Telfser
Für eine KLIMA-taugliche
Für eine KLIMA-taugliche Zukunft, muss Meran nicht Millionen-Stadt-taugliche (... Menschen-feindliche ...) Untergrund-Verkehrs-Lösungen anstreben.
Der Privat-Verkehr passt mit wenigen Ausnahmen in die Busse, die auch nicht 18 Meter lang sein müssen.
Mit dem gesparten Geld für Verkehrs-UNSINN-lösende-Verrohrungen, könnte man die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, gegen ein symbolisches Entgelt.für mehrere Jahrzehnte anbieten.