Culture | Projekte

Zweimal Liebe

Zwei Kulturprojekte mit Sinn für Romantik stehen an: Das Museion sucht Liebesbotschaften für die Fassade und zum Valentinstag gibt es virtuelle Liebespost aus dem Museum.

"Mut for Love" und "Liebesbotschaften gesucht" lautet die neue Botschaft aus dem Museion: Die beiden Designer Thomas Kronbichler und Martin Kerschbaumer von Studio Mut sammeln für das Museion Liebesbotschaften, Haikus, Gedichte und andere Zeilen in Sachen Liebe, um eine Auswahl davon auf die Medienfassade zu projizieren. „Ein Bekannter war über beide Ohren in eine Frau verliebt, die auf der gegenüberliegenden Seite der Talfer mit Blick auf die Medienfassade des Museions wohnte. Um die Frau seiner Träume zu beeindrucken, wollte er in einer Sommernacht seine Liebeserklärung auf die Glasscheiben projizieren. Leider hat das dann nicht geklappt“, erläutert Thomas Kronbichler die Grundidee, die hinter dem Projekt steht. „Anfänglich wollten wir nur die auf die Mauern der Stadt gesprühten oder gekritzelten Liebes-Graffiti aufbereiten und auf die größte Leinwand des Landes projizieren – auf die Medienfassade des Museion. Dann haben wir das Projekt erweitert und eine Website eingerichtet, auf der jeder seine Liebesbotschaften abschicken kann. Die Aktion ist unser Liebesbeweis an die Stadt Bozen!“, so Martin Kerschbaumer.

Bis Ende Mai werden dort Liebesbotschaften gesammelt, ohne Angabe von Namen oder E-Mailadressen, vollkommen Anonymität ist zugesichert. Unter den Einsendungen wählen Kronbichler und Kerschbaumer sieben Texte aus. Als Animationen und Kurzfilme werden diese Liebeserklärungen dann im August auf die Medienfassade projiziert. Darüber hinaus werden die Liebesbriefe auch als Plakate in limitierter Auflage gedruckt. 

Liebesgrüße unter der Briefmarke

Eine weitere Aktion hat ebenso Liebesgrüße zum Inhalt. Die Landesabteilung Museen hält im Katalog der Kulturgüter in Südtirol eine virtuelle Ausstellung bereit: 20 Liebespostkarten aus der Sammlung des Schreibmaschinenmuseums Partschins aus der Zeit zwischen 1900 und 1940 sind zu sehen. Die historischen Postkarten sind in deutscher, englischer oder französischer Sprache verfasst und mit so manchen Kuriositäten versehen: Wollte man beispielsweise die Liebesbotschaft geheim übermitteln, begnügte man sich mit einem unauffälligen, knappen und höflichen Text, während die eigentliche Information in der besonderen Stellung und Position der Briefmarke lag. Angaben zu einem geheimen Treffen oder ein persönlicher, mitunter anzüglicher Liebesgruß hingegen wurden vielfach unter der nur leicht angeklebten Briefmarke versteckt. Spezielle Anleitungen boten eine reiche Auswahl an Gedichten und Kurztexten, die auf diese Weise versandt werden konnten.

Zugänglich ist die Ausstellung über das Museumsportal www.museen-suedtirol.it