Culture | Schlanders

Vorläufig unter Denkmalschutz gestellt

Eine Woche nach dem Abriss von Gebäudeteilen auf dem Militär-Areal in Schlanders wird das gesamte Gelände 180 Tage lang unter vorläufigem Denkmalschutz gestellt.
Kommandogebäude Drususkaserne.jpeg
Foto: Tiberio Sorvillo
Gestern (11. Oktober) hat Landeskonservatorin Karin Dalla Torre ein Verfahren für eine direkte Denkmalschutzbindung der ehemaligen Drususkaserne in Schlanders eröffnet. Die Maßnahme betrifft das gesamte Gelände mit allen Gebäuden und Freiflächen einschließlich der Umfassungsmauer und folgt auf den am Mittwoch vergangener Woche verhängten Baustopp.
 
 
 
Damit stehen sämtliche Bau- und Grundparzellen 180 Tage lang unter vorläufigem Denkmalschutz, bis die Landesregierung innerhalb dieses Termins das Verfahren abschließt. „Das noch weitgehend intakte Kasernenareal der ehemaligen Drusus-Kaserne in Schlanders ist von außerordentlicher kultur- und bauhistorischer Bedeutung und muss daher erhalten werden“, begründet Landeskonservatorin Dalla Torre die Eröffnung des Unterschutzstellungsverfahrens. Das Areal sei ein unverzichtbares Element der zeitgeschichtlichen Erinnerungskultur sowie architekturhistorisch bedeutend und städtebaulich relevant.
 

Bauforschung noch nicht abgeschlossen

 
Um die Elemente der Denkmalschutzwürdigkeit im Detail zu erheben, hatte die Landeskonservatorin am 4. April 2022 ein Team von erfahrenen Bauforscherinnen und Bauforschern mit einer umfassenden Erhebung des gesamten Kasernenareals beauftragt. Die Ergebnisse sollen bis Jahresende in die detaillierte Begründung für die Denkmalschutzbindung einfließen und diese fachwissenschaftlich untermauern.
In der kommenden Woche werden bei einem Lokalaugenschein mit der Gemeinde Schlanders die Sicherungsmaßnahmen festgelegt, die an dem durch die Abbrucharbeiten beschädigten Offiziersgebäude notwendig sind.