Politics | Medien

Philipps Privatsache

Lässt SVP-Obmann Philipp Achammer seine Liebesgeschichte von der Athesia covern? Warum es manchmal so schwierig scheint, Privates tatsächlich privat zu halten.
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Foto: Facebook/Philipp Achammer

Was gibt es Schöneres, als wenn es auch in der Politik ein wenig menschelt? Pius Leitner verdrückt zum Abschied eine Träne, Magdalena Amhof wird Mama und SVP-Obmann Philipp Achammer erlebt vor unser aller Augen eine märchenhafte Liebesgeschichte mit seiner Prinzessin, Ex-Miss Südtirol Nicole Uibo. Vor unseren Augen vor allem deshalb, weil sich der Athesia-Konzern seit der ersten Begegnung der 27-jährigen Mühlbacherin und des 31-jährigen Politikers im Dezember 2015 mächtig ins Zeug legt, um aus Philipp & Nicole ein mediales Traumpaar zu machen. Das nun am 16. September auch noch vor den Altar schreitet, wie am vergangenen Wochenende exklusiv in den Dolomiten und der Sonntagszeit Zett zu lesen war.

Die beiden Blätter aus dem Haus Athesia hatten in der Liebesberichterstattung über die Miss und den SVP-Obmann von Beginn an die Nase vorne. Schließlich ist Nicole Uibo gewissrmaßen ein Produkt des größten Medienkonzerns im Land - und an das Haus, das ihr über die Zett-Miss-Wahl zum Krönchen verhalf, über Verträge gebunden. Dass man Ende 2015 unverhofft auch den SVP-Obmann mit ins Miss-Paket bekam, wird von den Ebner-Brüdern wohl als Jackpot gefeiert worden sein. Und so wurde das neue Traumpaar über die Dolomiten offiziell gemacht. In der Zett erfuhr Südtirol exklusiv von der Verlobung der beiden zu Silvester 2016 und nun – flankiert vom großen Schwesterblatt – von der geplanten Hochzeit. Doch auch das Athesia-Medium Stol hat für Philipp & Nicole immer gerne eine Schlagzeile übrig: „Das unerwartete Gesangs-Duett: die Miss und der Landesrat“, hieß es zum Beispiel im vergangenen Oktober, als die scheidende Miss Südtirol und ihr Prinz beim Finale der „Zett“-Miss-Südtirol-Wahl 2017 gemeinsam das Lied „So soll es bleiben“ zum Besten gaben.

Angesichts der massiven Präsenz des Paares in den Athesia-Blättern wird schon seit längerem über eines der berühmt-berüchtigten bezahlten Medienpakete des Promi-Paares mit dem Haus Athesia getuschelt. Spekulationen, die der SVP-Obmann selbst dezidiert von sich weist. „Mir und auch meiner Freundin wäre es wahnsinnig recht, wenn solche privaten Geschichten überhaupt nicht in die Medien kommen würden“, sagt Philipp Achammer. „Doch bei jedem Schritt, den wir machen, stehen wir in der Zeitung.“ So auch mit dem geplanten Hochzeitstermin, der laut Achammer nur bekannt geworden wäre, weil das Paar an einige Bekannte „Save-the-date“-Karten geschickt habe. „Natürlich hat meine Freundin aufgrund ihrer Miss-Süditrol-Wahl auch einige Freunde im Umkreis der Zett“, räumt Achammer ein. „Doch auch wenn die Leute offenbar glauben, dass wir so glücklich sind, uns in der Zeitung zu sehen, haben wir ehrlich gesagt, jedes Mal davor Sorge. Auf die Aufmerksamkeit würde ich gerne verzichten.“

Um diese Sorgen ein für allemal aus der Welt zu räumen, könnte der SVP-Politiker zum Beispiel darauf verzichten, seine MitarbeiterInnen mit einem professionellen You-Tube-Video vom Marmelade-Einkochen mit Nicole zu beglücken oder auf seiner Facebook-Seite Weihnachtswünsche mit der angehenden „First Lady“ zu verschicken. Denn Medien werden angesichts solch deutlicher Einladungen, wie man sieht, schwach. Vor allem aber macht nicht zuletzt die Facebook-Seite von Nicole Uibo klar, dass die Bande einer Miss Südtirol mit dem Haus Athesia nicht mit ihrer Regentschaft enden. Neben ihrer privaten Seite postet Uibo auch nach der Übergabe ihre Krönchens an Nachfolgerin Bettina Manfra eifrig auf der Facebook-Seite „Nicole Uibo / Zett-Miss Südtirol 2016“ weiter – vom Dankeschön für die Wahl zum „Zett Menschen des Jahres 2016“ über diverse Foto-Shootings und TV-Auftritte bis hin zu den großen Events der auslaufenden Rennskisaison. Auf zahlreichen Fotos mit dabei? Der Privacy liebende Prinz und SVP-Politiker Philipp.

Wird also nicht doch schon am Exklusiv-Vertrag mit der Athesia zur Abdeckung der Traum-Hochzeit im Herbst gefeilt? „Nein, ganz sicher nicht“, beteuert der Landesrat und SVP-Obmann. „Privates ist Privatsache, auch wenn ich weiß, dass es sich leider nicht privat halten lässt – beim besten Willen.“