Plakate sollen auffallen. Das ist eines der Grundprinzipen dieses Mediums.
Es ist auch ein Pfeiler des Geschäftsmodells von Südtirols größtem Werbeflächen-Anbieters „First Avenue“. Seit kurzem hängt an Südtirol Bushaltestellen und öffentlichen Plätzen ein Plakat, das der Suche nach Personal im Tourismus dienen soll, in Wirklichkeit aber ein ordentlicher Ausrutscher ins Swimmingpool des Sexismus ist.
„Belvita Leading Wellnesshotels Südtirol“ ist ein Zusammenschluss von 29 Südtiroler Wellnesshotels, die sich in Sachen Marketing und mehr in der „Belvita Alpenwellness Genossenschaft“ zusammengeschlossen haben. Neben einem Internetportal mit einem Buchungssystem und gemeinsamen Werbeauftritten betreibt Belavita auch eine Jobbörse.
Für diese wirbt man jetzt mit Plakaten, dessen Sujet bewusst auf ganz andere Reize setzt. „Dein Sprung in die Arbeitswelt“ ist eine Stück Sexismus pur.
Groß auf den Plakaten prangt dabei das offizielle Qualitätszeichen Südtirol. Anscheinend gehört auch diese Art von Werbung zur amtlichen Südtiroler Qualität.
Update: Am 16.10.2020 um 15 Uhr hat uns folgende Email der Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit Ulrike Oberhammer erreicht:
Sehr geehrter Herr Franceschini,
bezüglich des von Ihnen veröffentlichten Artikels, erlaube ich mir zu ergänzen, dass der Landesbeirat für Chancengleichheit gestern früh sofort diesbezüglich interveniert ist und an die Verantwortlichen der IDM und an die Geschäftsführung der Belvita Hotels das beiliegende Schreiben gesendet. Sowohl Herr Töchterle von der IDM, als auch Herr Michael Oberhofer, Geschäftsführer der Belvita Hotels haben sich umgehend gemeldet. Die Entfernung der Kampagne wurde gestern mündlich zugesichert und heute noch schriftlich bestätigt.Zudem habe ich mit Herrn Oberhofer ein Folgegespräch und auch eine Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über das Erkennung und die Vermeidung von sexistischer Werbung vereinbart.
Ich ersuche um entsprechende Ergänzung des veröffentlichten Artikels.
Beste Grüße
Ulrike Oberhammer
Die Stellungnahme
Die Antwort
Anstand und der gute
Anstand und der gute Geschmack sind eben nicht Allgemeingut ...
Die Person ist vor dem Sprung
Die Person ist vor dem Sprung in die Arbeitswelt. Mit Dienstkleidung wäre das Bild aber einer bestimmten Arbeit zugeordnet.
Leute hab euch doch ein bisschen lockerer!
Sich entblösende, stillende
Sich entblösende, stillende Mütter muss man ertragen, ein bekleideter Busen, wie im Bild oben geht aber gar nicht. Das verstehe wer will.
Dass die Oberhammer hier auf die Barikaden geht und um sich schlägt wie ein Elefant im Porzellanladen ist auch noch klar. Der Herr Franceschini wittert hier halt etwas wo Frau sich erzürnen darf und der Mop macht halt mit.
Der Skandal ist aber dass die Betriebe ein einfaches Foto nicht verwenden sollen und sich beugen um einen finanziellen Schaden zu verhinden oder zu mildern, nur weil ein paar femministische Wutbürger (nur Frauen), die man belächeln sollte sich angepisst fühlen.
MACHT DIE AUGEN AUF
In reply to Sich entblösende, stillende by Mart Pix
Ich verstehe den Unterschied.
Ich verstehe den Unterschied. Und eigentlich muss ein normal denkender Mensch sich schon dumm stellen, um diesen kleinen, feinen Unterschied nicht verstehen zu wollen.
Und was den Skandal betrifft, wer verbietet den Belvita-Hotels die Verwendung, und wo genau läge der finanzielle Schaden?
In reply to Sich entblösende, stillende by Mart Pix
Es sind immer nur "einfache
Es sind immer nur "einfache Fotos", Herr Mart Pix, um die es geht. Aber wenn eine Person in sexualisierter Funktion als Blickfang dargestellt wird, handelt es sich eben um sexistische Werbung (nachzulesen im Ethikkodex des österreichischen Werberates). Wieso verstehen viele Männer nicht, dass Frauen sich durch bestimmte Darstellungen herabgewürdigt fühlen?
Leider ist fehlende Sensibilität im Jahr 2020 noch immer Mainstream, nicht nur in Bezug auf Bilder, sondern auch in der Sprache, denn von einer geschlechtergerechten Sprache sind wir noch Lichtjahre entfernt.
"Unter Zeitdruck" sei das
"Unter Zeitdruck" sei das geschehen. Dann nehmt euch bitte mehr Zeit. Gibt's nicht einen/eine, der/die vor Veröffentlichung nochmals draufschaut?
In reply to "Unter Zeitdruck" sei das by Stereo Typ
da haben sicher einige
da haben sicher einige draufgeschaut
Gscheider, als hier was
Gscheider, als hier was aufzubauschen, wäre es gewesen, die erbärmliche Figur, die Bischof Muser in Bezug auf die jüngste Caritasgeschichte abgegeben hat, a bissl zu durchleuchten (ich weiß...hat nix mit dieser Geschichte zu, wär aber trotzdem gscheider gwesn).
Vielleicht liegt einfach nur
Vielleicht liegt einfach nur eine Verwechslung vor, Belavita könnte ich mir schon so vorstellen ...
Warum darf man mit einer
Warum darf man mit einer schönen Frau keine Werbung machen? Haben wir keine anderen Sorgen?
Und übrigens, Frau Oberhammer
Und übrigens, Frau Oberhammer, es heißt "hat interveniert" und nicht "ist interveniert".
Über
Über Mechanikerwerkstattniveau scheinen die Werbemaxen der Belavita Hotels und einige meiner hier kommentierenden Konsorten noch nicht hinausgezukommen zu sein.
In reply to Über by Klaus Hartmann
"Mechanikerwerkstattniveau" -
"Mechanikerwerkstattniveau" - Diskriminierung als Antwort auf Sexismus? Viel weiter als die Werbe"maxen" sind Sie wohl auch nicht gekommen.
In reply to "Mechanikerwerkstattniveau" - by Martin Koellen…
Sie haben natürlich recht.
Sie haben natürlich recht. Ich entschuldige mich bei den Mechanikern. Hatte eigentlich die Goodyear und Hilti Betriebskalender gemeint.
"eine Schulung der
"eine Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über das Erkennung und die Vermeidung von sexistischer Werbung vereinbart."
Easy! Ich empfehle euch wärmstens diesen Experten:
https://www.youtube.com/watch?v=3RuUWa80DRQ
Das nägste Mal bitte die Frau
Das nägste Mal bitte die Frau verhüllen mit einem Burkini, oder? Ich gehe auch mit einem Bikini wellnessen und ins Schwimmbad. Ich finde dieses Foto schön und es stört mich nicht dass eine attraktive Frau in Badebekleidung abgebildet ist. Da muss man schon echt Probleme haben wenn man sich an sowas stört.
geglückte Intervention -
geglückte Intervention - funktioniert doch!