Politics | Landtag

Habemus Landeshauptmann

Mit 19 Ja und 16 Gegenstimmen wird Arno Kompatscher als Landeshauptmann wiedergewählt. Nach eine kollektiven Kopfwäsche durch die Opposition gibt es Blumen der Mehrheit.
LH Wahl
Foto: Seehauserfoto
  • Den Feuerwehralarm muss man proben. 
    So war es gestern auch im Südtiroler Landtag. Gegen 15.20 Uhr lädt Landtagspräsident Sepp Noggler die Abgeordneten zu einer Probeabstimmung ein. Als diese gelingt schreitet man zur Wahl des neuen Landeshauptmannes. Zwei Minuten später ist schon alles wieder vorbei.
    19 Abgeordnete stimmen für Arno Kompatscher, 16 dagegen. Damit ist der alte Landeshauptmann Arno Kompatscher auch wieder der neue Südtiroler Landeshauptmann. Unmittelbar danach nimmt Kompatscher mit einem Blumenstrauß auf der Regierungsbank Platz. 

  • Kompatscher mit Ehefau Nadja: Dank an die Familie Foto: Seehauserfoto

    Jetzt wird der Landeshauptmann persönlich. „Ich darf meiner Frau und meiner Familie danken“, sagt Arno Kompatscher mit Blick auf die Zuschauertribüne im Landtag, wo seine Frau Nadja und einige seiner Kinder sitzen. „Sie mussten in den vergangenen Jahren einiges durchmachen“.
    Gut dreieinhalb Stunden lang hat sich Arno Kompatscher vorher eine Kopfwäsche vonseiten der Opposition gefallen lassen müssen. Es gab zwar auch einige SVP-Mandatare, sowie Abgeordnete der Koalitionspartner, die zur Verteidigung des designierten Landeshauptmannes und der Linie der Regierungsparteien gesprochen haben, doch der Ton liegt an diesem Tag nicht im Wir-Haben-uns-Lieb-Bereich.
    Die Diskussion heute war ein Beleg dafür, wie stark die Meinung hier im Landtag inzwischen auseinandergehen“, erklärt der Landeshauptmann in seiner Replik. In seiner Rede am frühen Morgen ist Arno Kompatscher kühl, konzentriert und kurz. Jetzt fast 5 Stunden später merkt man dem designierten Landeshauptmann die Emotionen schon deutlich mehr an. Kompatscher beginnt auf einzelne inhaltliche Vorwürfe, die vonseiten der Opposition einzugehen. Dabei wird er auch selbstkritisch. „Es ist nicht in den letzten zehn Jahren als so gelaufen, wie wir es uns gewünscht haben, es wurden auch Fehler gemacht“, sagt Kompatscher. Man solle sich aber in den Nachbarregionen einmal umschauen, ob es dort besser ausschaue.
    Jetzt nach der Kür, beginnt die Pflicht. Nicht nur für Kompatscher.