Politics | Prösels

Die Konsumenten-Euregio

Prösels ist gerade einmal zwei Wochen her. Träume verpufft. Die Skeptiker haben in der medialen Wahrnehmung die Oberhand behalten. War’s das?

Die drei Landeshauptleute sind euphorisch, Renzi und Faymann haben grünes Licht zugesichert. Und wir? Wir sulzen uns in einer passiven Konsumentenhaltung mit achselzuckenden Erwartungen. Nunmehr ist es öffentlich auch seitens der Jung-Parteiler dokumentiert.

O-Ton: "Man muss konkrete Versprechungen auch in die Tat umsetzten." und "Die Bürger und Bürgerinnen im Allgemeinen und die Jugend im Speziellen, werden hierbei zu wenig integriert und berücksichtigt".

Moment bitte! Ist Euregio das, was die Landesväter oder das, was wir draus machen? Bürgerverantwortung, -initiativen und –partizipation, das sind doch wir.  Ihr habt wie ich die Schnauze voll, von Euregio-Sonntagsreden? Was sollen sie denn sonst tun, die armen Politiker, wenn ihnen die Bürger bei all dem Angebot lethargisch jegliche Gefolgschaft verweigern? Braucht ihr eine persönliche Email, um euch integriert und berücksichtigt zu fühlen? Immerhin, eine Email würde wenigstens unsere Medien umgehen, die sich daran ergötzen, nach dem gesponserten Mittagessen auf Prösels die Sache wieder schlecht zu reden.

Konstruktivität scheint bei uns tatsächlich ein Privileg der repräsentativen Demokratie zu sein. Die andern dürfen darauf herum trampeln. Und wenn dabei trotzdem etwas heraus kommen sollte, bleibt immer noch das Argument: „mit einer von oben installierten Europaregion können wir uns nicht identifizieren.“

The ball is now in our court, folks. Sorry.