Economy | Landwirtschaft
Die wenigsten schreiben schwarze Zahlen
Foto: (c) unibz
Kurz vor Weihnachten hat Matthias Gauly, Professor für Nutztierwissenschaften- und management an der Freien Universität Bozen, auf der Völlaner Bauernversammlung einen Vortrag über betriebliche Vollkostendeckung gehalten. Zum besseren Verständnis verwendete er eine Studie, die am Versuchsstandort Dietenheim „Mair am Hof“ durchgeführt wurde und bei welcher eine Grundfutter basierte Haltungsweise mit einer auf Kraftfuttereinsatz basierten miteinander verglichen wurden. Der Versuch wurde mit 15 Milchkühen durchgeführt. Zu den Fixkosten wurden die Abschreibungen von Gebäuden und Maschinen, Treibstoff, Strom, Versicherungen und Beiträge sowie die Lohnkosten gerechnet.
Salto.bz: Herr Professor Gauly, Sie führen in Dietenheim einen Versuch gemeinsam mit der Laimburg durch, bei welchem die Wirtschaftlichkeit von intensiver und extensiver Milchviehhaltung miteinander verglichen wurden. Von Landesrat Arnold Schuler wird das Ergebnis mit den Worten umschrieben: „Weniger ist mehr“. Ihren Ausführungen auf der Bauernversammlung in Völlan zufolge scheint es eher eine „Weniger ist weniger“ zu sein, denn der Ertrag ist laut Ihrer Studie bei der intensiven Haltung höher.
Matthias Gauly: Ja und Nein. Der Ertrag aus der extensiven Haltung ist im Vergleich zur intensiven geringer, wenn ich die Milch als konventionelle Milch vermarkte. Dieses Ergebnis zeigte sich übrigens auch schon früher bei der Untersuchung von anderen landwirtschaftlichen Betrieben. Der Ertrag ist jedoch bei weitem höher, wenn ich die Vermarktungsschiene über Bio-Heumilch wählen kann. Hier liegt der Auszahlungspreis durchschnittlich um rund 20 Cent pro Liter über den konventionellen Marktpreisen. Das heißt, dass sich das Blatt in dem Moment dreht, wo ich extensiv produziere und die entsprechenden Vermarktungsmöglichkeiten nutzen kann. Dann schlägt in unserem Versuch das extensive gehaltene Grauvieh sogar das intensive Fleckvieh um Längen.
Wir können unsere Milchwirtschaft nicht vollständig auf die extensive Haltungsweise umstellen.
Allerdings gibt es problematische Einschränkungen: Wir können unsere Milchwirtschaft nicht vollständig auf die extensive Haltungsweise umstellen, obwohl dies aufgrund des geringeren GVE-Besatzes ökologische und hinsichtlich der Nachhaltigkeit Vorteile hätte. Das Problem dabei ist, dass nicht jeder Betrieb eine ganzjährige Weidehaltung betreiben kann, zudem wären unsere Genossenschaften zurzeit nicht in der Lage, die gesamte Milch als Bio-Heumilch zu vermarkten bzw. den hohen Auszahlungspreis zu garantieren. Eine Schwierigkeit besteht aber genau darin, dass ein merklicher Unterschied von mindestens zehn Cent im Auszahlungspreis zwischen konventioneller und Bio-Heumilch gegeben sein muss. Nähern sich die Preise für konventionelle und Bio-Heumilch an, so kippt das Ganze wieder. Eine Angleichung der beiden Preissegmente sehen wir beispielsweise momentan in Deutschland. Mit dem Systemvergleich wollen wir zeigen, dass man unter bestimmten Rahmenbedingungen nachhaltig und im Sinne der Biodiversität Milch erzeugen und gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben kann, und zwar dann, wenn die Milch als Bio-Heumilch vermarktet wird. Das kann zumindest ein Weg für einige unserer Betriebe sein.
… über den Genossenschaftsvertrieb. Welche Gewinnmargen dürfte man im Direktvertrieb erwarten? Vorausgesetzt Wissen, Infrastruktur und Fähigkeiten sind vorhanden.
Ehrlicherweise muss man dazu sagen, dass gerade in der Verarbeitung von Kuhmilch Wissen, Betriebsstruktur und Fähigkeit nicht zu unterschätzende Faktoren sind. Mit zehn Kühen können rund 70.000 kg Milch pro Jahr erzeugt werden, was in etwa sieben Tonnen Käse entspricht. Diese Menge im Hochpreissegment zu vermarkten, ist keine Banalität. Für eine erfolgreiche Direktvermarktung muss man nicht nur ein guter Milcherzeuger sein, sondern auch noch zwei weitere entscheidende Fähigkeiten besitzen: nämlich die Weiterverarbeitung der Milch zu Käse oder einem anderen Produkt sowie Verkauf und Marketing.
Für eine erfolgreiche Direktvermarktung muss man nicht nur ein guter Milcherzeuger sein, sondern auch noch zwei weitere entscheidende Fähigkeiten besitzen.
Das ist nicht so einfach, wie sich manche das vielleicht vorstellen mögen. Ohne in irgendeiner Form abwertend zu klingen, würde ich behaupten, dass 90 Prozent der Landwirte nicht die nötigen Voraussetzungen dafür mitbringen, um die Produkte selbst zu vermarkten und das auch gar nicht wollen. Insofern glaube ich, dass das Südtiroler Genossenschaftsmodell im Milchviehbereich bis auf einige wenige Ausnahmen alternativlos ist. Es wäre auch nicht unbedingt nachhaltig, wenn jeder Bauer eine Käserei betreiben würde. Chancen sehe ich hingegen in anderen Bereichen wie der Direktvermarktung von Milcherzeugnissen eher bei Schaf und Ziege. Man sollte jedoch nicht die Investitionen und den Arbeitsaufwand unterschätzen.
Auf der Völlaner Bauernversammlung haben Sie angemerkt, dass die wenigsten Bauern eine Vollkostenrechnung für ihren Betrieb erstellen. Sollten die Landwirte, vor allem vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen bei den Futter- und Düngemittelkosten, sich die Frage stellen: Rechnet sich mein Betrieb?
Grundsätzlich sollte eine betriebswirtschaftlich Kostenrechnung die Basis für jede Entscheidung sein. Mein Ratschlag an die Bauern lautet nicht, aus dem Betrieb auszusteigen, wenn am Hof zum Beispiel nur ein Stundenlohn von 7 Euro erwirtschaftet werden kann. Das wäre für mich nicht die automatische Konsequenz. Sondern ich würde jedem den Verdienst vor Augen führen und dem Betreffenden den Ratschlag geben, sich zu fragen, ob es das Wert ist. Möglicherweise arbeitet er lieber für 10 Euro beim Ski-Lift oder für 12 Euro abends an der Bar.
Ich würde jedem den Verdienst vor Augen führen und dem Betreffenden den Ratschlag geben, sich zu fragen, ob es das Wert ist.
Schlussendlich zählt auch die Freude und Erfüllung am Beruf, weshalb Landwirte auch bewusst die Entscheidung treffen, den elterlichen Hof zu übernehmen im Wissen, dass sie anderswo besser verdienen könnten. Nichtsdestotrotz sollte die Voraussetzung für eine bewusste Entscheidung, das Wissen um Verdienst und Kosten sein. Ich habe mit vielen Betrieben zusammengearbeitet, die mir nicht sagen konnten, wie hoch die Ausgaben anteilsmäßig bei den Futterkosten oder wie hoch die Arbeitskosten waren. Diese Entscheidungskriterien sind jedoch wichtig. Auf der anderen Seite dürfen wir nicht vergessen, dass die Landwirte eine Reihe von Vorteilen gegenüber den Arbeitnehmern besitzen wie beispielsweise das privilegierte Bauen oder Förderungen der Infrastruktur. Das sollte bei der Entscheidung mit bedacht werden. Aber unabhängig davon kämpfen wir für eine vernünftige Entlohnung der Arbeit, und das muss deutlich mehr sein, als was momentan im Schnitt erwirtschaftet werden kann.
Gibt es Zahlen oder Berechnungen darüber, wieviele Betriebe in Südtirol wirtschaftlich sind bzw. die Vollkostendeckung erreichen?
Meines Wissens nach liegen dazu keine Zahlen vor. Bei einem angenommenen Stundenlohn von 13,50 Euro dürften jedoch extrem wenig Betriebe eine Vollkostendeckung erreichen. Es sind vor allem diejenigen, die eigentlich gar nicht in das Bild der Berglandwirtschaft passen, sprich: Es handelt sich dabei um relativ große Betriebe im Pustertal und im Wipptal, die flächenunabhängig Milch produzieren. Die Produktionsweise ist dabei jener in Deutschland und Holland sehr ähnlich. Im Unterschied zu ihren Kollegen im Ausland können sie jedoch bereits seit Jahren ihre Milch zu einem relativ hohen Preis verkaufen. Diese Betriebe dürften schwarze Zahlen schreiben. Leider sind sich nicht alle darüber im Klaren, dass sie vom Image der kleinen Bergbauern profitieren. Der Konsument ist bereit, mehr für ein Produkt vom Berg zu bezahlen. Warum sollte er Milch aus einem Großbetrieb teuer kaufen, die er billiger in Deutschland haben könnte?
Bei einem angenommenen Stundenlohn von 13,50 Euro dürften jedoch extrem wenig Betriebe eine Vollkostendeckung erreichen.
Ebenfalls eine Vollkostendeckung können vor allem jene Betriebe erreichen, die vorsichtig und umsichtig investiert haben, noch mit alten Maschinen arbeiten oder zeitig auf Bio-Milch umgestellt haben, die verschiedenen Förderungen natürlich miteingerechnet. Ohne Förderungen wäre es überhaupt nicht möglich in die Nähe einer Vollkostendeckung zu kommen. Übrigens heisst Vollkostendeckung auch, dass noch kein unternehmerischer Gewinn erzielt wird. In anderen Branchen unmöglich.
Das „Rechnen können“ ist für manche zur Existenzfrage geworden. Es gibt Beispiele, wo Bauern gezwungen waren, einen Unterstützungskredit bei einer Bank zu beantragen, um ihre Rechnungen bezahlen zu können, damit sie bis zur Endabrechnung des Milchgeldes über die Runden kommen. Spätestens hier sollten sich die Betroffenen doch fragen, ob es Sinn macht, für die Banken und Milchhöfe zu arbeiten?
Absolut! Man muss allerdings auch die Frage stellen, ob das Dilemma, in dem sie sich befinden, rein aufgrund der Kostensteigerungen entstanden ist oder nicht schon vorher bestand. Ich bin der Meinung, dass wir uns bereits vorher etwas vorgemacht haben, und zwar mit dem angeblich überproportional guten Milchauszahlungspreisen. In Südtirol ist der Auszahlungspreis zwar höher, aber die Bauern zum Beispiel in Deutschland verdienen im Verhältnis pro Kilo dennoch mehr, weil sie die niedrigeren Kosten haben. Wir haben uns über viele Jahre etwas vorgemacht, wenn es um die Wirtschaftlichkeit ging. Jetzt sind wir allerdings in der Realität angekommen. Erst seit Kurzem wird realisiert, dass der Auszahlungspreis gar nicht so gut ist, weil in Relation gesehen die Kosten eben höher sind.
Vor einigen Jahren haben sich doch einige über den, ihrer Meinung nach, zu niedrigen Auszahlungspreis beschwert, wurden jedoch mit der Antwort abgefertigt: Dann lasst es doch bleiben. Wir bekommen genügend billige Milch aus dem Ausland.
Derjenige, der diese Aussage getätigt hat, hat offenbar etwas Grundlegendes nicht verstanden, denn er glaubt offensichtlich, dass er mit aus dem Ausland verarbeiteter Milch am Markt bestehen kann. Das ist albern. Er kann nie zu den Preisen verarbeiten wie es die großen Player am Markt können. Das Modell mit der billigen Milch aus dem Ausland geht nur mit der Auslastung der Anlagen auf und solange das Hauptprodukt vor Ort erzeugt wird. Andernfalls wird ihm früher oder später alles um die Ohren fliegen, weil der Konsument keine teuren Produkte aus ausländischer Milch kauft, wenn er sie billiger direkt aus dem Ausland beziehen kann. Diese Botschaft ist allerdings bei den Geschäftsführern schon lange angekommen: Sie sehen nach meiner Einschätzung sehr wohl die Notwendigkeit, die Erzeugung vor Ort am Leben zu erhalten, und fürchten sehr, dass sie verschwinden könnte. Es scheint allerdings auch sehr schwierig, offen Probleme anzusprechen und diese den Landwirten zu kommunizieren. Wie sollen sie den Bauern erklären, dass die Bauern 20 Cent unter den Vollkosten produzieren? Ob wir dabei die richtige Kommunikationsstrategie gefunden haben, bezweifle ich. Ich denke, dass wir offen und ehrlich über Vollkosten sprechen müssen. Das ist die Voraussetzung für Verbesserungen, die ja teilweise auch auf dem Hof zu finden sind. Wir wollen ja noch weitere Generationen in der Berglandwirtschaft sehen.
Wie sollen sie den Bauern erklären, dass die Bauern 20 Cent unter den Vollkosten produzieren?
Jene Betriebe, die jetzt rote Zahlen schreiben, müssen sich also auch die Frage stellen, ob die Ursache nur in den gestiegenen Kosten liegt oder ob bereits in der Vergangenheit einiges schief gelaufen ist, wie beispielsweise im Bereich Investitionen. Es wird in Maschinen und Ställe investiert, wo jeder vernünftige Mensch nachrechnen müsste, was das vom Milchpreis wegnimmt. Oft bleibt nichts mehr übrig. Möglicherweise trägt auch die Beratung in der Vergangenheit daran eine Mitschuld. Meiner Ansicht nach, geht auch die Förderpolitik, getragen von EU-Vorgaben, teilweise in eine falsche Richtung, weil ausschließlich Neuanschaffungen gefördert werden. Die Frage beim Ankauf von Maschinen wird zu oft danach ausgerichtet, welchen Förderbeitrag man erhält und nicht wieviel man aus der eigenen Tasche bezahlen muss oder ob man sich das überhaupt leisten kann. Was ich damit sagen will, ist: Die Bauern sollten sich nur Maschinen anschaffen, die sie tatsächlich bezahlen können. Momentan werden sie häufig über den Vollerwerb außerhalb der Landwirtschaft finanziert. Das soll nicht sein. Die Einnahmen über das Produkt müssten das tragen.
Wie kann es den Südtiroler Milchhöfen nun gelingen, höhere Preise für die Milch zu erzielen?
Die Frage lautet, ob es uns gelingt, Milch und Milchprodukte am Markt als besonderes Produkt zu platzieren. Bereits im Studium bin ich mit Aussagen konfrontiert worden, die das nicht für möglich hielten. Bereits heute sieht man jedoch in den Supermarktregalen eine starke Diversifizierung der Milch, von der Bio-Heumilch bis hin zur Milch von verschiedensten Rassen. Es kann also gelingen, Milch und die Produkte daraus am Markt differenziert zu präsentieren. Aus meiner Sicht ist es vor allem eine Frage der Innovation, der Kommunikation und der Vermarktung, um ein Produkt hochpreisig von anderen abgehoben als Qualitätsprodukt zu platzieren. Ich bin überzeugt, dass das ähnlich wie beim Wein funktionieren kann – dafür braucht es allerdings gute Ideen und Innovationsfähigkeit – und eine bestimmte Knappheit des Produktes, sprich es darf kein Massenprodukt sein. Langfristig kann es deshalb durchaus das Ziel sein, nicht 400 Millionen kg Milch pro Jahr zu verarbeiten, sondern vielleicht nur noch 320 Millionen. Das setzt natürlich eine mittel- und langfristige Anpassung unserer Verarbeitungsstrukturen voraus.
Es gibt bereits Berechnungen dazu?
Das auszurechnen ist relativ einfach. Der Weg dahin ist schwerer.
Eine Krise ist immer der richtige Zeitpunkt, um etwas weiterzubringen.
Und was machen wir dann mit den großen Milchhöfen?
Eine Krise ist immer der richtige Zeitpunkt, um etwas weiterzubringen. Die Geschäftsführer der Milchhöfe befinden sich gerade in einer Diskussionsphase. Wichtig ist, dass da am Ende eine klare Vision steht, die das langfristige Produktionsziel definiert. Zum Beispiel wieviel Milch wird in welcher Form künftig in Südtirol erzeugt und an wieviel Milchhöfen wird sie wozu verarbeitet? Wird brauchen dazu einen klaren Zeitplan, um zum Beispiel die benötigten Kapazität anpassen zu können und Investitionen richtig zu planen. Dafür müssen sich die Geschäftsführer der Milchhöfe zusammensetzen, vor allem die der vier großen Genossenschaften, Mila, Sterzing, Meran und Brimi, womit wir 90 Prozent der Milcherzeugung abgedeckt hätten. Die Kleinen dürfen und können in ihrer Form gerne weiterbestehen und arbeiten. Sie scheinen ja in dieser Form erfolgreich zu sein.
Sie sprechen sich klar für eine Fusion der großen Südtiroler Milchhöfe aus. Nach Außen besteht der Eindruck, dass sich die Geschäftsführer mit Händen und Füßen dagegen wehren. Was wären aber die Vorteile?
Ich bin nicht sicher, ob sie sich tatsächlich mit Händen und Füßen dagegen wehren, denn der Wille dazu hängt in erster Linie von den Vorteilen ab, die gesehen werden. Ich habe das Gefühl, dass zumindest die Mehrheit der Geschäftsführer momentan bereit ist, in jede Richtung zu denken. Ich habe hier auch ein großes Vertrauen in ihre Fähigkeiten und setze auf ihren Mut zur Innovation. Die Vorteile liegen aus meiner Sicht eigentlich auf der Hand: Sie können zum Beispiel die Entwicklung der Südtiroler Milchwirtschaft gemeinschaftlich planen, das betrifft beispielsweise auch die Investition in bestimmte Maschinen. Im Moment sind es Konkurrenten am Markt, was bedeutet, dass der eine Geschäftsführer dem anderen mit Sicherheit nicht so einfach seine Strategien zur Produktentwicklung offenlegen wird. Nehmen wir das Beispiel Innovation, wo man sich zum Beispiel Gedanken über alternative Verpackungsmöglichkeiten machen könnte.
Fusionen wären auch dahingehend sinnvoll, dass die Talente und Stärken der verantwortlichen Personen gemeinschaftlich genutzt werden können.
Die einzelnen Milchhöfe können Maßnahmen dieser Größenordnung nicht einzeln umsetzen, denn dazu sind sie zu klein. Wenn sie jedoch ihre Kräfte bündeln und gemeinsam innovative Lösungen ausarbeiten, dann können natürlich auch umfangreichere Schritte umgesetzt werden. Fusionen wären auch dahingehend sinnvoll, dass die Talente und Stärken der verantwortlichen Personen gemeinschaftlich genutzt werden können. Derzeit macht jeder Milchhof und Geschäftsführer alles: von der Produktion über Innovation bis hin zur Personalführung, dem Marketing und Verkauf. Das führt beispielsweise dazu, dass bei der derzeitigen Personalknappheit nicht die Möglichkeiten gegeben sind, sich gegenseitig auszuhelfen. Es gibt sehr viele Punkte, die für eine Fusion sprechen würden und ich bin davon überzeugt, dass einige Geschäftsführer dieser Maßnahme positiv gegenüber stehen würden. Ich denke, dass der Denkprozess in diese Richtung bereits eingesetzt hat und bin optimistisch, dass es zu einem positiven Ergebnis kommt. Der Druck auf der Seite der Bauern ist so hoch wie nie. Wir dürfen die Berglandwirtschaft nicht verlieren.
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Nebst der Heumilch-Produktion
Nebst der Heumilch-Produktion leisten unsere Bergbauern Großartiges zur Landschaftspflege und den Erhalt der Biodiversität. Dies angemessen zu entgelten ist Aufgabe unserer Gemeinschaft , und damit der Landespolitik !
Hinsichtlich der Investitionsförderung für Maschinen sollte auch der Erwerb von funktionstüchtigen Gebrauchtmaschinen, wie jener für Neueinkäufe, gefördert werden.
Mit diesen zwei Maßnahmen könnte m.E. das gute Überleben unserer Berglandwirtschaft gesichert werden.
In reply to Nebst der Heumilch-Produktion by Karl Trojer
Hinsichtlich der
Hinsichtlich der Investitionsförderung.... oder nennen wir es Förderung und Steuerung der Bürokratie und Politik.... kommen von dem dafür vorgesehenem Gesamt Betrag nur ca 25% beim Bergbauern an.
Gutachten, Gesuch, Kontrollen ja es gibt sogar Zugangslotterien mit eigenen "Agenturen" zu den Beiträgen und jeder will einen Teil vom Ganzen für sich beanspruchen.
Politik redet aber immer nur von Beiträgen für die Berg Bauern. Es sind die Freunde der Freunde die wirklich daran "verdienen".
In reply to Nebst der Heumilch-Produktion by Karl Trojer
Stimme vollkommen zu, Karl.
Stimme vollkommen zu, Karl. Nur wer definiert den Begriff "Bergbauern" genau? Ich kann mich einfach nicht damit anfreunden, einen Pusterer Grossbauern mit 100 St. Vieh "Bergbauer" zu nennen. Da muss sich der Bergbauer im Schnalstal auf 1500 m mit seinen 10 St. Vieh doch verarscht vorkommen.
Endlich einmal ein richtig
Endlich einmal ein richtig guter Artikel über die Milchwirtschaft in Südtirol. Respekt!
Ein großes Lob an Prof. Gauly
Ein großes Lob an Prof. Gauly. Er unternimmt es seit längerer Zeit mit offensichtlich profunder Sachkenntnis und mit Empathie, die Perobleme unserer Berglandwirtschaft zu durchleuchten, und jedenfalls versteht er es vortrefflich, die Ergebnisse seiner Studien mit klaren Worten und ohne überflüssiges Gefasel publikzumachen.
Es ist sehr beruhigend, an unserer Universität Könner von solchem Format im Einsatz zu wissen.
In reply to Ein großes Lob an Prof. Gauly by Heinrich Zanon
Bei einem Zusammenschlus von
Bei einem Zusammenschlus von BERGMLCH (... neuerdings anscheinend wieder MILA), BRIMI, MILCHHOF STERZING und MILCHHOF MERAN besteht die Gefahr, dass alle "auf die elenden Milchauszahlungspreise der BERGMILCH mit ihren Kosten-fessenden Töchtern herab gezogen werden."