Environment | Almenerschließung

Antersasc: Landesregierung zieht sich zurück

Dass sich die Landesregierung in Sachen Antersasc-Alm nicht auf einen erneuten Rekurs einlässt, wertet Naturschützer Andreas Riedl als wegweisend für die Partner des Projekts, aber auch für künftige Bauvorhaben auf Südtirols Almen.

Die Antersasc-Alm ist mittlerweile zu einem Symbol geworden. "Ja, zu einem Symbol dafür, wie in unserem Land mit noch unberührten Landschafen umgegangen wird," sagt Andreas Riedl vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz. Dass jetzt die Landesregierung auf den Rekurs verzichtet, mit dem sie den Ausbau des Almweges auf die Antersasc-Alm vorantreiben könnte, freut Riedl: "Das hat für uns eindeutig Symbolcharakter, und nicht nur für uns, die wir bereits den Rekurs gegen den Ausbau angestrengt haben, sondern es ist auch ein Signal an die Partner des Antersasc-Projekts."

Das Projekt schwebt immer noch in der Luft, bzw. ist recht konkret in der Ausstellung einer Baukonzession der Gemeinden Abtei und St. Martin in Thurn verankert. Erst im April dieses Jahres wurde dem Besitzer der Antersasc-Alm Johann Mair erneut eine Baukonzession ausgestellt, von der Gemeinde Abtei am 10.04.2014, einsehbar unter den Konzessionen 04/2014. "Doch auch dagegen haben wir nun Anfang Mai einen erneuten Rekurs beim Bozner Verwaltungsgericht eingereicht", berichtet Riedl. "Unser Rekurs betrifft sämtliche diesbezüglichen Bauvorhaben auf dieser Alm, sei es vonseiten des Landes, als auch von Privat und vom Projektpartner der Forstbehörde in Bruneck." Die Präsidentin des Verwaltungsgerichts, Margit Falk-Ebner hat die Aussetzung der Arbeiten bereits verfügt, bis zum 10. Juni, wo dann das Präsidium, bestehend aus den drei Verwaltungsrichtern, den Beschluss bestätigen, oder kippen wird. "Doch wir sind zuversichtlich," meint der Geschäftsführer des Dachverbands für Natur- und Umweltschutz, "denn dass sich jetzt die Landesregierung zurückgezogen hat, könnte auch die Partner entmutigen, das Projekt weiterzubetreiben."

Zur Zeit gibt es einen ausgebauten Weg auf die Antersasc-Alm, allerdings nur bis zur Waldgrenze. "Das ist bereits im Sommer 2010 passiert, als das ganze Projekt losging und für einige öffentliche Aufregung sorgte," erzählt Andreas Riedl. Bereits damals rekurrierte der Dachverband gegen den weiteren Ausbau und es ergingen einige negative Gutachten vonseiten der Landschaftsschutzkommission." Dass sich die Landesregierung unter Arno Kompatscher nun auf Vorschlag von Landesrat Richard Theiner diesen Gutachten anschließt, lässt Riedl auch für weitere Vorhaben dieser Art hoffen. Noch in seiner letzten Sitzung im Dezember 2013 hat Altlandeshauptmann Durnwalder den Ausbau der Straßen auf die Antersasc-Alm, aber auch auf die Eppacher- und Tristenalm im Ahrntal beschlossen. "Der Beschluss der neuen Landesregierung ist für uns das Zeichen einer neuen Politik und wir warten gespannt auf den 10. Juni und auf das Urteil des Verwaltungsgerichts."