Society | Selbsthilfe

Schicksalsschläge – und wie man damit umgeht

Eben war die Welt noch in Ordnung und plötzlich… Bumm! ist alles anders. Schicksalsschläge ziehen nicht nur den Betroffenen, sondern auch Angehörigen den Boden weg.
Note: This article is a community contribution and does not necessarily reflect the opinion of the salto.bz editorial team.

Eben war deine Welt noch in Ordnung und plötzlich… Bumm! ist alles anders. Schicksalsschläge treffen uns meist völlig unvorbereitet. Und sie ziehen nicht nur den Betroffenen, sondern oft auch den Angehörigen den Boden unter den Füßen weg. Nun wird eine Selbsthilfegruppe für Angehörige gegründet, die mit ihrem Trauma leben, sich aber trotzdem dem Leben nicht verschließen wollen. Die lernen wollen, auf sich selbst zu schauen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Brigitta hat eine bewegte Zeit hinter sich. Vor zwei Jahren ist ihre Tochter verunglückt und dies hat ihr Leben von einem auf den anderen Tag völlig verändert. Sie möchte dieses Leben, so wie es jetzt mit allen Herausforderungen ist, bejahen und Menschen begegnen denen es ebenso geht. Sie möchte Erfahrungen austauschen und in diesen Begegnungen auch die Leichtigkeit des Lebens im Miteinander wieder erleben.

„Ich kann mir vorstellen: Es gibt da einige, denen es ähnlich geht“, erzählt sie und hat dabei Tränen in den Augen.

Krisen, Schicksalsschläge, Probleme sind Teil des Lebens. Das sagt sich leicht, aber damit umzugehen ist für jeden betroffenen Menschen eine Herausforderung. Ein schwerer Unfall mit gravierenden Folgen. Ein nahestehender Mensch stirbt plötzlich oder wird zum Pflegefall. Ein Schlaganfall, die Diagnose einer schweren Krankheit, Wachkoma - solche oder ähnliche Schicksalsschläge treffen uns meist völlig unvorbereitet aus heiterem Himmel.

Mit dem Schicksalsschlag müssen aber nicht nur die Betroffenen selbst zurechtkommen, sondern auch ihre Angehörigen. Für diese ist die Situation oft besonders schwierig. „Als betroffene Mutter möchte ich gemeinsam mit anderen lernen, mit dem Schicksalsschlag zu leben: Ich möchte Kontakte knüpfen mit Menschen, die Ähnliches erfahren haben, um uns neu zu orientieren und um uns Lebensfreude zuzugestehen und zu erlauben“, sagt Brigitta.

Es geht darum, trotz allem auch Freude am Leben zu finden. Um Normalität. Wieder zu lernen, auch auf sich selbst zu schauen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Starten soll die Selbsthilfegruppe für Angehörige, die sich nach einem einschneidenden Schicksalsschlag wieder neu orientieren und sich Lebensfreude zugestehen möchten, im Oktober.

Interessierte können sich schon jetzt melden bei der Dienststelle für Selbsthilfegruppen, Tel. 0471 312424, [email protected]