Die siebente Puppe
„Worauf ich mich sehr konzentrierte, war die Ausdruckskraft, die von der Freude eines verwöhnten Kindes über das Geschenk in die Verzweiflung über den Verlust des Geschenks und schließlich in die Gelassenheit und Freude über die Geste der Solidarität umschlagen musste“, erinnert sich die Hauptdarstellerin Rosamaria Pavoncelli an den Dreh Mitte/Ende der 1950er Jahre zum Kurzfilm Die siebente Puppe. Regie führten die Meraner Bruno Jori und Karl Schedereit, für die Bildeinstellungen sorgte Freund und Kollege Mario Deghenghi. Die drei haben – auf ihre Wiese und immer wieder gemeinsam – lokale und internationale Kinogeschichte geschrieben. Zahlreiche Dokumentationen und Spielfilme belegen mit welcher Leidenschaft sich das Trio diesem Medium widmete. Ihr Film Die siebente Puppe, erschienen 1958, ist dem Genre Film noir zuzuordnen, kommt (fast) ohne Text und Dialoge aus und folgt musikalisch den Klängen des Komponisten Karl von Feilitzsch.
Die tausenden digitalisierten Filme dokumentieren das Alltagsleben in Tirol und Südtirol vom Beginn der 1930er Jahre bis in die späten 1980er Jahre.
Genau ein halbes Jahrhundert nach Erscheinen des weihnachtlichen Kurzfilmes startete das Amt für Film und Medien in Bozen 2008 (gemeinsam mit dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum und dem Tiroler Bildungsforum) ein grenzüberschreitendes Interreg IV-Projekt. Dabei wurden im Rahmen eines Wettbewerbs unter dem Slogan "bewegtes Leben", zahlreiche Amateurfilmaufnahmen aus den vergangenen Jahrzehnten gesammelt, gesichtet, katalogisiert und digitalisiert. Hinzu kamen auch Bestände professioneller Filmemacher. Die tausenden digitalisierten Filme dokumentieren das Alltagsleben in Tirol und Südtirol vom Beginn der 1930er Jahre bis in die späten 1980er Jahre. Ein Katalog dazu ist im Internet unter www.mediathek.bz.it abrufbar. „Die Praxis zeigt, dass ein Großteil des Filmmaterials bereits akuten Gefährdungen durch den natürlichen Alterungsprozess, inadäquate Lagerbedingungen und oft nicht mehr vorhandene oder funktionstüchtige Abspielgeräten ausgesetzt ist“, erzählt Oscar La Rosa, der im Amt für Film und Medien das Filmarchiv betreut. Er ist für die Sicherung, Digitalisierung, Erschließung, Zugänglichmachung, Vernetzung und Vermittlung der historischen Filmbestände verantwortlich, um „ein nachhaltiges Bewusstseins für den Wert des Kulturgutes Film“ zu schaffen und voranzutreiben.
In Zusammenarbeit mit dem Filmarchiv im Amt für Film und Medien und weiteren filmaffinen Partner*innen der lokalen Filmszene wird Salto in Zukunft immer wieder Film-Perlen und anderen filmischen Kuriositäten – jeweils über den Zeitraum von einer Woche – Sichtbarkeit geben. Den besinnlichen Anfang macht der Weihnachtsfilm Die siebente Puppe, der bis 31. Dezember nachgesehen werden kann.
Film ab!
Bezaubernd.
Bezaubernd.
ein sehr berührender Film,
ein sehr berührender Film, dankeschön !