„Wir werden jetzt alles überprüfen“: Das ist die häufigste Antwort, die der Bozner Signa-Vertreter Heinz Peter Hager am Tag nach der Niederlage im Bozner Gemeinderat von sich gibt. Vom Variantenprojekt über Schadenersatzforderungen bis hin zu Kellerei Gries: Wie es nun konkret weitergeht, war bei der kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in den Showrooms der Mustergasse nicht zu erfahren. Sicher wurde dort aber dennoch: Benko wird Bozen nicht so schnell loslassen. „Wir schlagen keine Türen zu“, stellte Hager klar. Die Signa sei Eigentümerin von Liegenschaften in der Südtirolerstraße – „und die kann man nicht einfach wegtun.“ Ja, der Bozner Wirtschaftsberater und Benko-Mann wurde noch deutlicher: „Eine Aufwertung des Viertels kann nur durch oder mit Signa gemacht werden“, gab er sich selbstbewusst. Rosen auch für die „professionellen Mitarbeiter der Gemeinde und des Landes“, die am Projekt gearbeitet haben. „Da sieht man, welches Potential in der Verwaltung steckt“, sagte der KHB-Vorstand. „Es ist nur schade, dass die Verwaltung besser ist als viele Leute in der Politik.“

Schade findet der Wirtschaftsprüfer auch, dass ein Reglement die Stimmen von „Gemeinderäten ohne eigene Meinung“ als negativ wertet. 19 Nein-Stimmen und 22 Ja-Stimmen würden einer klaren politischen Mehrheit entsprechen. Es sei absolut undemokratisch, wenn ein Reglement drei Enthaltungen den negativen Stimmen zurechne, so Hager. Selbst in Sachen Schadenersatzforderungen gab sich der Bozner Benko-Mann am Tag nach der Abstimmung weit gemäßigter als davor: „Das ist nicht der Weg, den wir anstreben“, meint er. So sehr sich so mancher eine Pause vom Thema Benko gewünscht haben mag: Klar ist, dass es noch lange nicht vom Tisch ist.