Theatermachen in Zeiten des Sparens

Im Mittelpunkt der Generalversammlung des Theaterverbandes standen die knapper werdenden Mittel. Das Motto lautete folgerichtig: Spending review.

Einen Kulturring schlug der Präsident des Südtiroler Theaterverbandes, Klaus Runer, auf der Jahresversammlung im Bozner Waltherhaus vor. Ein Kulturring, ähnlich jenem des Wirtschaftsrings, in dem alle Kulturveranstalter Südtirols zusammengefasst sind, könnte in Zeiten der Sparzwänge für alle von  Vorteil sein. So käme man den von oben verordneten Budgetkürzungen zuvor, und könne im Verbund Synergien schaffen: im Theaterbereich etwa in der gemeinsamen Nutzung von Theatereinrichtungen, Beleuchtungsanlagen oder Serviceeinrichtungen.

Kommödien und Senioren vorn
Denn nach wie vor ist das Darstellende Spiel eine sehr lebendige Kultursparte; allein im letzten Jahr gab es 1.282 Aufführungen von den 221 Mitgliedsbühnen, die im Theaterverband zusammengeschlossen sind. Auch die Zuschauerzahlen können sich sehen lassen: 230.000 Theaterbegeisterte lockten die Vorstellungen landesweit an.
Es sind vor allem Komödien und Lustspiele, für die sich das Südtiroler Theaterpublikum am liebsten außer Haus begibt – nur 42 von 211 Stücken hatten einen ernsten bzw. dramatischen Hintergrund. Bei den verschiedenen Theatersparten ist das Seniorentheater unangefochten die Nummer eins: unter der Theaterpädagogin Maria Thaler Neuwirth ist das Theater mit alten Menschen, das sogenannte Erinnerungstheater, zu einem der erfolgreichsten Bereiche geworden.