Sports | SALTO Gespräch

„Mein Leben ist Geschwindigkeit“

Gespräch mit Valentina Petrillo, Italiens erster transgeschlechtlicher Paralympionikin über ihre Teilnahme in Paris, Diversität und die Rechte von Transathletinnen.
Valentina Petrillo
Foto: Marco Mensa
  • Wir haben mit der Sportlerin aus Neapel über ihre Transition und den Weg zu den paralympischen Sommerspielen dieses Jahr in Paris gesprochen, wo sie sich mit ihrer Teilnahme als erste italienische transgender Paralympionikin mit 49 noch einen Lebenstraum erfüllt. Spezialitäten der Läuferin mit Sehbehinderung (Kategorie T13, Petrillo leidet an Morbus Stargardt, einer seltenen angeborenen Erkrankung, die im Jugendalter auftritt und zu einer fortschreitenden Makuladegeneration führt) sind die 60, 200 und 400 Meter. Die 17. Paralympischen Sommerspiele in Paris (28. August bis 8. September) sollen, dank der Beteiligung von gleich vielen Sportlern und Sportlerinnen an den Bewerben und gleichen Preisgeldern einen weiteren Schritt in Richtung Gleichstellung der Geschlechter machen.

     

    SALTO: Frau Petrillo, wie denken Sie über die Chance zu den Sommer-Paralympics in Paris zu fahren und vielleicht zu gewinnen? Rund um Ihre Person gibt es schon jetzt Diskussionen, wer am Frauensport teilnehmen darf. Was glauben Sie, würde passieren, falls Sie gewinnen sollten?

     

    Valentina Petrillo: Ich denke, es ist wichtig, an diesen Punkt zu kommen. Aktuell arbeite ich mit meinem Mental-Coach daran, mich von allem, was mich umgibt zu dissoziieren und mich ausschließlich auf das Sportliche zu konzentrieren. Das ist wichtig. Ich fahre nach Paris, um dort mein Bestes zu geben. Das ist die Gelegenheit, auf die ich ein ganzes Leben gewartet habe und hinter meinem Laufen stehen viele Bedeutungen. Ich hoffe, dass mir ein gutes Ergebnis gelingt, denn je besser es ist, umso mehr haben wir die Möglichkeit über Transgender-Personen und bestimmte Thematiken zu sprechen. Das ist eine große Chance und ich kann es kaum erwarten, auf dieser Piste zu laufen.

     

    „Ein Sport, der Trans- und Intersexpersonen ausschließt, ist für mich kein Sport, der die richtigen Werte transportiert.“

     

    Sport rühmt sich oft damit, für alle da zu sein und Grundwerte der Gesellschaft zu vermitteln. Warum haben wir so große Schwierigkeiten Trans- und Intersexpersonen in den Profisport zu integrieren?

     

    Weil die Welt des Sports zwischen Mann und Frau trennt. Sie ist eine binäre Welt und alles, was in diese Binartität nicht passt, ist nicht vorgesehen. Die Sportwelt ist an ein bestimmtes Modell gebunden und es ist an der Zeit, dass sie sich dazu selbst hinterfragt, wie es auch im paralympischen Bereich passiert ist, wo es viele, verschiedene Kategorien gibt. Von mir aus kann nach anderen Parametern geteilt werden. Jeder Sport - das sagt das Internationale Olympische Komitee in seinen letzten Richtlinien - hat hier seine eigene Charakteristika und muss inklusiv sein, statt auszuschließen. Ein Sport, der Trans- und Intersexpersonen ausschließt, ist für mich kein Sport, der die richtigen Werte transportiert. Sport sollte auch die Gesellschaft widerspiegeln und die Gesellschaft heute sieht diese Binärität beim sozialen Geschlecht nicht mehr. Es existiert vieles außerhalb davon und wir dürfen nicht zulassen, dass das ausgeschlossen wird, weil das für die Gesellschaft wichtig ist.

  • 17. Mai

    Valentina Petrillo hat Bozen anlässlich des 17. Mai, dem internationalen Tag gegen Homo-, Bi- und Transphobie besucht. Am Nachmittag wohnte sie einer Ausstellungseröffnung im Bozner Lido bei, am Abend beantwortete die Paralympionikin, nach der Vorführung des Dokumentarfilms „5 nanomoli - Il sogno olimpico di una donna trans“ im Teatro Cristallo, Fragen aus dem Publikum. Der Film dokumentiert die Widrigkeiten und Gegenstimmen, welche die biologisch männlich geborenen Sportlerin bei ihrem Versuch, sich für die Olympischen Spiele in Tokyo 2021 zu qualifizieren, aushalten musste. Mit 45 entschied sich Petrillo eine Hormonersatztherapie zu starten und als Frau zu leben.

  • Auch innerhalb der LGBTQIA+ Community wird getrennt. Es gibt Personen, die sich selbst als „Terf“ definieren oder definiert werden, also als „trans exclusionary radikal feminist“, und es gibt etwa die Britische „LGB Alliance“. 2019 wurde sie in Opposition zu „Stonewall“, der größten europäischen Organisation für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und auch Transpersonen gegründet, um ein „normaleres“ Bild von queeren Menschen zu vermitteln. Warum ist das der falsche Weg zu mehr Akzeptanz?

     

    Ich kann da in erster Linie davon sprechen, was meine Situation anbelangt. Meine Identität ist eine des sozialen Geschlechts, in der LGBT-Welt wird mehr über sexuelle Orientierungen gesprochen, da tut sich eine Welt für sich auf. Abgesehen davon glaube ich, dass es wichtig ist, darauf aufmerksam zu machen, dass wir kein soziales oder biologisches Geschlecht sind, wir sind Personen. Das Problem liegt an der Quelle: Mit dem Moment unserer Geburt wird unser Geschlecht bestimmt und wenn ich in meinen Ausweis blicke, steht da mein „Geschlecht“. Das schafft für viele Menschen Probleme. Sie werden feststellen, dass in der Welt bei allem getrennt wird, vom Sport bis zu den Toiletten. Wir brauchen kein Dokument, das uns sagt, welchem Geschlecht wir angehören oder mit welchem biologischen Geschlecht wir geboren wurden. Das könnte für mich auch abgeschafft werden. Bevor ich die Angleichung auf dem Standesamt vorgenommen habe, war auch ich mit großen Widersprüchlichkeiten konfrontiert. Ich bin auch nicht mehr zur Wahl gegangen, weil es auch da die Trennung nach Mann und Frau gibt. Ich denke, dass einige der Trennungen innerhalb der Welt der LGBT+ Personen in die entgegengesetzte Richtung von Integration führen. Manchmal sind wir es selbst, die uns ausgrenzen und abgrenzen. Da ist eine unterbewusste Angst, weil sich die Welt uns gegenüber leider oft feindlich zeigt. Wir suchen nach unserer eigenen Nische, statt nach Überschneidungen bei unseren Absichten und Zielen zu suchen. Für mich gilt es also einerseits, Menschen aus der Community Sichtbarkeit zu verschaffen, weil sie am Ende Menschen sind und ihr Geschlecht da nicht wichtig ist. Andererseits muss auch die LGBT+ Community an sich arbeiten, weil es wichtig ist, dass sie sich nicht nach außen hin verschließt, oder in ihrem Inneren aufspaltet. Ich denke, wir stehen hier vor einem wichtigen Moment in der Geschichte.

     

    „Abgesehen davon glaube ich, dass es wichtig ist, darauf aufmerksam zu machen, dass wir kein soziales oder biologisches Geschlecht sind, wir sind Personen.“

  • Besuch im Lido: Valentina Petrillo (2. von rechts) konnte in Bozen auch mit einem sympathischen neapolitanischen Akzent punkten. Foto: Privat

    Hat sich, wenn wir die Gesellschaft und den Wettkampf ausklammern, etwas an Ihrem Verhältnis zum Sport geändert, oder sind die Gefühle und die Anstrengungen noch die selben?

     

    An meiner sportlichen Aktivität hat sich auf einer persönlichen Ebene nichts geändert. Ich liebe es zu laufen und schnell zu laufen ist das, was ich von klein auf getan habe: Ich bin allem nachgerannt, meinem Bruder auf dem Fahrrad, einem Auto, einem Freund, einem Ball. Mein Leben ist Geschwindigkeit und ich war schon in meinem Viertel in Neapel bekannt dafür, schnell zu sein. Meine Beziehung zum Sport kann mir niemand nehmen, auch wenn klar ist, dass ich enttäuscht bin. Ich wurde aus der Welt des Profisports ohne Beeinträchtigung ausgeschlossen und bin die einzige in Italien, die nicht an Wettkämpfen teilnehmen kann, weil ich eine Transfrau bin. Das dürfen wir nicht zulassen. Ich kann nicht mehr mit dem Vater eines 16-jährigen Transmädchens sprechen, das mit der Geschlechtsumwandlung beginnt und ihm sagen: „Es tut mir leid, aber deine Tochter wird in ihrem Leben keinen Profisport nachgehen können.“ Das ist wirklich, wirklich traurig und das können wir uns nicht erlauben. Für mich muss Sport inklusiv, nicht exklusiv sein und das, es schmerzt mich es zu sagen, das ist keine Inklusion.

     

    Ihre Transition haben Sie 2019 recht spät, mit Mitte 40, begonnen. Welche Schwierigkeiten kommen zum Prozess dazu, wenn man ihn mit einer Transition im jüngerem Alter vergleicht?

     

    Ich habe meine Geschichte und jeder hat seine Zeiten, aber ich bin mir dessen bewusst, seit ich fünf, sechs Jahre alt bin. Ich musste kämpfen, weil ich in einen gewissen familiären Kontext geboren wurde und auch das Pech hatte, eine Cousine zu haben, die ebenfalls trans ist und auf der Straße gelandet ist. Ich wollte nicht das selbe Ende nehmen wie meine Cousine Erica, was mich sehr eingeschränkt hat. Sie ist ein gutes Stück älter als ich, so dass ich meinen Eltern nicht die selben Probleme bescheren wollte, die mein Onkel durchlebt hat. Eine Transperson in der Familie zu haben, hieß in vielen Fällen im Neapel der 80er Jahre etwas sehr Negatives, das auch die Familie schwer belastet. Ich habe das also für mich behalten. Als Transfrau bin ich außerdem recht unkonform mit der klassischen Vorstellung einer Transfrau, weil ich mich von Frauen und nicht von Männern angezogen fühle. Da ist ein weiterer Bruch: Alle gehen davon aus, dass mir Männer gefallen, doch in   Wahrheit sind es Frauen.

     

    „Ich bin meinen Weg gegangen und für uns alle gibt es irgendwann einen Moment, wo es „Klick“ macht, was bei mir mit 44 der Fall war.“

     

    Die Sexualität der Mehrheit der Transpersonen wird nach der Transition als etwas anderes als heterosexuell eingestuft…

     

    Ja, genau. Sagen wir, ich habe mir mein Leben etwas verkompliziert, aber dafür bin ich ich selbst. In mir vereine ich viele Diversitäten, nicht nur meine Sehbehinderung, die mich zur Paralympischen Athletin macht, sondern auch meine Transgeschlechtlichkeit, die mich zusammen zu einer fast einzigartigen Person machen. Um zu Ihrer Frage zurückzukehren: Auch innerhalb der LGBT+ Gemeinschaft wird eine Transition nach 30 ein wenig als Transition der „Serie B“ gesehen und auch dort heißt es oft, dass man diese Sache machen sollte - wenn man sie machen muss - solange man jung ist. Ich bin meinen Weg gegangen und für uns alle gibt es irgendwann einen Moment, wo es „Klick“ macht, was bei mir mit 44 der Fall war. Am Ende bin ich froh und auch das unterscheidet mich von vielen anderen Trans-Personen: Ich habe kein Problem damit meinen alten Namen, Fabrizio, den sogenannten „Dead Name“, auszusprechen auch weil er mir das schönste in meinem Leben geschenkt hat: meinen Sohn. Was Valentina heute ist, schuldet sie Fabrizio. Ich habe sicher einige männliche Privilegien genießen können und wenn ich meine Transition bereits im zarten Alter von, sagen wir mal 20 gemacht hätte, dann hätte ich sicher mehr Hindernisse vorgefunden. Die Situation heute unterscheidet sich aber auch sehr von der, als ich 20 war.

  • Gegen die Regeln: Valentina Petrillo berichtete im Bozner Lido auch von ihren eigenen und allgemeinen Herausforderungen für Transsportlerinnen. Foto: SALTO
  • Gegen die Regeln. Homosexualität im Sport

    Bei der Ausstellung, die noch bis zum 4. Juni während der Öffnungszeiten des Bozner Lidos besucht werden kann, handelt es sich um eine Reihe von Textbannern, die gegenüber der Umkleidekabinen über die Karrieren von homo- oder bisexuellen, wie auch (im Titel ausgespart) transgender Athlet:innen aufklärt. Die Ausstellung wurde von der nationalen Uisp aus dem Deutschen übersetzt (Original: 2009) und bringt daher auch einen kleinen Schwerpunkt zum Thema deutscher Vereinsfußball und Homosexualität mit. Da die Ausstellung bereits älteren Datums ist, weisen die Veranstalter bei der Eröffnung darauf hin, dass heute das Adjektiv „transgender“ gegenüber dem in der Ausstellung verwendeten „transsessuale“ zu bevorzugen sei. Außerdem fehlt es an Beispielen aus einem nationalen, oder mediterranen Kontext, die in Bozen besonders interessiert hätten.

    Von jungen Trans-Athletinnen wird in Italien gefordert, dass sie spätestens mit 12 Jahren beginnen, Pubertätsblocker einzunehmen, wenn sie nicht vom Profisport ausgeschlossen sein wollen. Es ist allerdings sehr schwierig an diese Medikamente zu kommen. Was wäre für Sie eine gerechtere Handhabung?

     

    Für mich ist das eine weitere Verfehlung die man sich gegenüber Transpersonen leistet. Ich habe einen Sohn, der neun Jahr alt ist. Wie könnte ich zu ihm sagen: „Wenn du dich trans fühlst, dann musst du damit jetzt anfangen.“ Es braucht auch den Segen der Eltern und mehrerer Psychologen. Niemand kann einer anderen Person so etwas vorschreiben, das ist für mich auch eine Anstiftung zu selbstverletzendem Verhalten. Man kann doch nicht zu niemandem sagen: „Entweder du machst das jetzt, oder du kannst nicht Sportlerin werden.“ Ich befasse mich mit diesen Themen und spreche oft mit den Eltern von 15, 16-jährigen Transmädchen, denen ich das erklären muss. Aus meiner Sicht ist die Sache einfach, es darf in keinem Alter eine Hormonersatztherapie vorgeschrieben werden. Hormonersatztherapie ist etwas, das den Körper zerstört. Wenn ich das mache, dann deshalb, weil ich mich dafür entschieden habe und nicht um Sport machen zu dürfen. Ich wollte also eine Transition machen und war als Profisportler allein damit und wusste nicht einmal, wen ich fragen hätte können. Wenn es um Hormonersatztherapie geht sind wir offen und ehrlich: Die Medizin die wir (Transfrauen, Anm. d. Red.) einnehmen um den Effekt von Testosteron zu blockieren ist Cyproteronacetat. Dieses kommt bei der Behandlung von Prostatakrebs zum Einsatz oder auch bei der Kastration von sexuell als „deviant“ eingestuften Männern. Es gibt Studien, die bei Langzeiteinnahme das Medikament mit Meningeomen in Verbindung bringen und damit ist es ein Medikament, das für die Gesundheit gefährlich, beziehungsweise schädlich ist. 

  • Ich halte mich an das, was das Internationale Olympische Komitee 2022 in seinen letzten Richtlinien schreibt, dass man nicht davon ausgehen darf, dass eine männlich geborene Person körperlich fitter ist als eine Frau. Wenn wir das annehmen, dann muss niemand kontrolliert werden und wenn jemand Hormone einnehmen will, dann ist das eine persönliche Entscheidung. Es muss nur dort kontrolliert werden, wo ein ex-männlicher Sportler gegenüber einer Frau dominiert. Ich will auch unterstreichen, dass zwischen 2015 und 2023, also seit es die Möglichkeit für Transfrauen gibt, im weiblichen Bewerb anzutreten, keine von ihnen gewonnen hat. Das muss uns zum Nachdenken bringen, über viele Vorurteile und Diskriminierungen. Es gibt auch eine neue Studie, die vom Internationalen Olympischen Komitee in Auftrag gegeben wurde und Transfrauen möglicherweise gegenüber Frauen benachteiligt sieht.

     

    „Lieber eine langsamere, glückliche Frau sein, als ein schnellerer, aber unglücklicher Mann.“

     

    Sie haben recht offen zu negativen Aspekten von Hormonblockern und Hormon-Ersatztherapien gesprochen. Von Profisportler:innen haben viele das Bild, dass sie die Sorge um ihren Körper über alles andere stellen. Wie schwierig war die Entscheidung, wieviel wussten Sie zuvor und was war für Sie überraschend?

     

    Ich wurde vorab über die Effekte einer Hormonersatztherapie informiert, was es aber heißt diese Therapie bei einem Leistungssportler wie ich es war anzuwenden, wusste niemand. Für mich war es eine Überraschung, wie sehr mich die Therapie geschwächt hat. Das lässt sich aber nicht nur auf das Testosteron zurückführen, ansonsten wären alle Männer sportlich leistungsfähiger als alle Frauen, das ist aber nicht so. Wenn etwa viele biologische Frauen schneller sind als ich, dann schaffen sie das mit einem weiblichen Level an Testosteron. Testosteron ist nicht alles und wir dürfen uns nicht darauf versteifen. Es sind auch unsere körperlichen Voraussetzungen, die bei jedem und jeder anders sind, das Training und die Chance, die man bekommt, die einen Sieger oder eine Siegerin ausmachen. Das außen vor lassend, habe ich den Selbstversuch an mir machen müssen und gemerkt, dass ich nach einem Monat Hormonersatztherapie 10 Kilogramm zugenommen hatte, ohne etwas an meinem Training oder meinem Lebenswandel zu ändern. Abgesehen vom Testosteron hat sich also auch mein Metabolismus verändert und auch meine Regenerationsfähigkeit. Ich wurde auch anämisch, meine roten Blutkörperchen haben kontinuierlich abgenommen. Sechs Monate nach der Transition war der Leistungseinbruch evident und ich habe gut zwölf Sekunden auf 400 Metern verloren, was auf dieser Strecke eine halbe Ewigkeit ist. Dann gab es natürlich auch die eigene psychische Verfassung und den Stress, der in vielen Dingen ein Faktor ist. Nach sechs Monaten fing ich aber auch an, die körperlichen Veränderungen an mir zu bemerken, durch die man die Transition akzeptieren kann. Ich habe mich in dieser Zeit selbst hinterfragt und bin zu meinem persönlichen Kompromiss gekommen. Halten wir uns vor Augen, dass das Leben einer Transperson ab der Geburt ein Kompromiss sein muss, weil man das, was man gerne wäre nie sein wird. So bin ich zu meinem Motto gekommen: „Lieber eine langsamere, glückliche Frau sein, als ein schnellerer, aber unglücklicher Mann.“

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gorgias Sun, 05/26/2024 - 22:08

Frau Petrillo ist jetzt zwar juridisch eine Frau, biologisch bleibt sie, trotz der Geschlechtsangleichung ein Mann. Wenn ein Körper in der Pubertät und über mehrere Jahrzehnte durch männliche Hormone in den entsprechenden Dosen geprägt wird, die dieser selbst durch seine genetische männliche Disposition erzeugt, wird durch die Transitionsbehandlung zu Geschlechtsangleichung zum weiblichen Geschlecht diese Prägung nicht nivellieren.
Das wäre so, als ob eine Frau von der Pubertät an männliche Hormone erhält und dann ein zwei Jahre vor den Wettkämpfen diese absetzt. Obwohl es zu einem Leistungsabfall kommen wird, wird diese Frau immer noch ein Leistungsniveau erreicht haben, das sie ohne Hormonbehandlungen nicht erreichen könnte.

Man kann zwar rechtliche und gesellschaftliche Normen ändern, doch der Glaube die Naturgesetze ignorieren oder ändern zu können, grenzt schon an Wahnsinn.

Sun, 05/26/2024 - 22:08 Permalink