Society | Nachhaltigkeitstage

Immer nur das Schlechte

Die Kritik an den Nachhaltigkeitstagen ist noch nicht verhallt, da tauchen bereits die ersten Fragen über Budget und Nutzen für die nächste Ausgabe auf.
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Foto: LPA/Tiberio Sorvillo
Die ersten Südtiroler Nachhaltigkeitstage, die vom 6. bis zum 9. September abgehalten wurden, haben insbesondere bei den Oppositionsparteien, allen voran beim Team K, für erhebliche Kritik gesorgt. Im Fokus standen dabei in erster Linie die Kosten in Höhe von rund 2,35 Millionen Euro und die Frage, welchen direkten Nutzen die Südtiroler Gesellschaft von dieser Veranstaltung hat. Die Nachhaltigkeitstage, kurz NHT, waren dabei nicht als einmalige Aktion geplant, sondern sollten jährlich mit wechselnder Ausrichtung und Zielsetzung abgehalten werden.
 
 
Es gibt erste Rückmeldungen, dass diese kostenlose Werbung für beteiligte Akteure bereits bei Aufträgen für nachhaltige Produkte Früchte getragen hat.
 
 
Mit einer Landtagsanfrage wollte der Freiheitliche Abgeordnete Andreas Leiter Reber nicht nur in Erfahrung bringen, ob bereits Pläne für die nächste Ausgabe vorliegen, sondern auch wie sich die Steuerungsgruppe der NHT zusammensetzt. In seinem Antwortschreiben erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher, dass neben seiner Person IDM-Direktor Erwin Hinteregger, Ulrike Tappeiner, Präsidentin der Uni Bozen, und EURAC-Präsident Roland Psenner in dieser Steuerungsgruppe vertreten sind. Die operative Tätigkeit ist aufgeteilt auf IDM und Landesverwaltung. „Die Arbeitsgruppe besteht seit der Planung der ersten Ausgabe der Nachhaltigkeitstage und wurde von der Landesregierung eingesetzt“, so Landeshauptmann Kompatscher. Was das Budget für die nächsten Nachhaltigkeitstage betrifft, so stehe dieses noch nicht fest. Zur gegebenen Zeit wird es von der Landesregierung festgelegt, im Landeshaushalt 2023 wurden dafür aber noch keine Finanzmittel reserviert, auch ein definitiver Termin oder die Ausrichtung zukünftiger Nachhaltigkeitstage stehen derzeit noch nicht fest.
 
 
 
 
Auf die Frage Leiter Rebers, welche konkreten Ergebnisse und messbaren Resultate von den NHT 2022 geblieben sind, erklärt der Landeshauptman, dass die Nachhaltigkeitstage als Vernetzungs-, Sensibilisierungs-, Sichtbarkeits- und Kommunikations-Event zu verstehen seien. „Konkret wurden 2022 insgesamt 14 Südtiroler Initiativen, Unternehmen und Projekten als sogenannte „Contributors“ bzw. „Beitragende“ diese lokale, nationale und internationale Bühne geboten. Es gibt auch bereits erste Rückmeldungen, dass diese kostenlose Werbung für beteiligte Akteure bei Aufträgen für nachhaltige Produkte Früchte getragen hat“, ist im Antwortschreiben zu lesen. Zudem würden sich viele konkrete Ergebnisse von solchen Veranstaltungen in den folgenden indirekten Veränderungen zeigen. Das von Wissenschaftlern und den Teilnehmern vor Ort entworfene Empfehlungspapier konnte in Brüssel, in Rom und in der Regionenkonferenz vorgestellt und debattiert werden. „Es sind dies Bemühungen auf politischer und gesellschaftlicher Ebene die schwierigen Notwendigkeiten, die auf alle zukommen, mit zu unterstützen. Es macht einen Unterschied, ob man dem positiv gegenübertritt und gemeinsam versucht, Dinge Stück für Stück zum Besseren zu verändern, oder ob bei jeder Aktion das Schlechte vermutet wird“, so Landeshauptmann Kompatscher, der auf konkrete messbare Resultate verweist. So haben haben die teilnehmenden Personen die Veranstaltung von 5 möglichen Punkten mit durchschnittlich 4,5 Punkten bewertet. Auf die Frage „Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie 2023 wieder an den Sustainability Days teilnehmen?“ haben 66,8 Prozent der Teilnehmenden mit 5 von 5 Punkten gestimmt und weitere 23 Prozent mit 4 von 5 Punkten. Zudem haben direkt vor Ort oder per Online-Übertragung über 11.000 Personen die diversen Formate genutzt, über 90 Akteure aus Südtirol, Italien und dem Ausland waren eingebunden und 170 einzelne Veranstaltungsformate hat es in der Messe und im ganzen Land gegeben.
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Dietmar Nußbaumer Sat, 04/29/2023 - 20:18

Das Thema müsste wohl sein, wie Europa in puncto Nachhaltigkeit vorankommt, ohne wirtschaftlich abgehängt zu werden, z.B. von China und dabei die Bevölkerung mitnimmt, sozusagen die Quadratur des Kreises. Das letzte teure Geschwätz hat nicht wirklich viel bewirkt.

Sat, 04/29/2023 - 20:18 Permalink