Happy End für Bozner Aufschnaiter-Schule?
Bewahrt der Franziskanerorden LehrerInnen und SchülerInnen der Bozner Aufschnaiter-Schule vor der umstrittenen Umsiedlung in einen neuen Schulkomplex in der Vinterlerstraße? Sofern sich Bozens-Vizebürgermeister Klaus Ladinser durchsetzt, stehen die Chancen gut. „Wenn wir das Grundstück nicht bekommen, wird eine Übersiedelung unwahrscheinlich“, sagt der unter Bezugnahme auf das Grundstück der Franziskaner neben dem Antonianum, für dessen Ablöse man auch nach jahrelangen Verhandlungen auf keinen grünen Zweig kommt. Die Option Enteignung, die Bürgermeister Luigi Spagnolli erst vor kurzem erneut als Lösung des Problems aufs Tapet gebracht hat, ist dagegen für Ladinser kein Ausweg. „Das ist nicht das richtige Mittel, um mit der Gesellschaft in Bozen umzugehen“, meint er. Derselben Meinung sind seine Bozner ParteikollegInnen: Bei einer Sitzung des SVP-Koordinierungsausschusses am Montag Abend scheint man sich nun definitiv auf die Position geeinigt zu haben, geschlossen für den Erhalt des bisherigen Standortes einzutreten.
Damit wackelt nach dem Bibliothekszentrum das zweite große Bauvorhaben in der Landeshauptstadt, das noch unter Landeshauptmann Luis Durnwalder konzipiert wurde. Rückendeckung für ihre Position dürfte die Bozner SVP von Landeshauptmann Arno Kompatscher und Schullandesrat Philipp Achammer bekommen. Beide hatten in den vergangenen Wochen die Aufschnaiter-Schule besucht; der Landeshauptmann soll die geplante Übersiedelung vor allem angesichts der 13 Millionen Euro kritisch sehen, die laut den Projektgegnern bei einer Modernisierung der Schule an ihrem heutigen Standort gespart werden könnten.
Nichtsdestotrotz stehen einem endgültigen Kurswechsel noch einige Hürden im Weg. Eine davon: Das Schulgebäude ist längst an das Land verkauft worden. Und: Laut Bürgermeister Spagnolli wäre die Stadt finanziell nicht in der Lage, es wieder zurückzukaufen. Klaus Ladinser lässt sich davon nicht beirren. Ohne das Grundstück der Franziskaner sei die Vintlerstraße als Standort für die Aufschnaiter nicht mehr vertretbar, sagt er. „Vor allem, nachdem der Wille der Bürger, SchülerInnen und Schulvertretungen ganz klar in Richtung eines Verbleibs der Schule am derzeitigen Standorts geht.“ Umso wichtiger ist es laut dem Vize-Bürgermeister, dass auf Ebene der Verwaltung nun so schnell wie möglich Klarheit geschaffen wird – um dann „baldmöglichst eine Renovierung der Aufschnaiter in die Wege leiten zu können“. Welche Rolle Stadt und Land dabei einnehmen sollten, wird nun zu verhandeln sein, meint Ladinser. „Primär geht es aber darum, dass man die Verantwortung gegenüber der Schule wahrnimmt.“