Politics | Toponomastik

Toponomastik: Offener Brief an Minister Delrio

Die Toponomastik lässt die Wogen weiterhin hochgehen. Nachdem eine erste Einigung mit Rom die Einsprachigkeit von 135 Flurnamen vorsieht, reagieren Politiker von rechts und links entrüstet.
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Foto: Initiativkomitee

Der Grüne Landtagsabgeordenete Riccardo Dello Sbarba ist wütend: Aus der Zeitung habe er von den neuen Entwicklungen in Sachen Orts- und Wegebeschilderung erfahren, besonders von der jüngsten Entscheidung, 135 Wegschilder einsprachig zu belassen und nicht zu übersetzen.

Dello Sbarba wendet sich an den Minister mit den Worten: „Tuttavia Le posso assicurare che non fa una bella impressione prima sentirsi dire che l'intesa di luglio sul punto toponomastica è "coperta da segreto" e poi dopo un mese dover leggere sui giornali l'elenco di nomi italiani che dovranno essere cancellati.“

Rom verzichtet darauf, dass Almen oder Bergspitzen, die einen Gemeinde- oder einen Ortsnamen in sich tragen, ins Italienische übersetzt werden müssen. Riccardo Dello Sbarba weist in seinem Schreiben darauf hin, dass er einer Interethnischen Liste angehört, dass er – im Gegensatz zu anderen – sehr wohl die andere Sprachgruppe im Blick habe und von dieser Warte aus argumentiert, wenn er vom Frust und dem Ärger spricht, der sich unter den italienischen Südtirolern breitmacht sowie vom Überdruss insgesamt angesichts der nicht enden wollenden Toponomastik-Geschichte.

Nicht nur die lokale Presse, sondern auch die nationale schreibt darüber, wie zum Beispiel die Repubblica.

Die Entscheidung, jetzt bloß einige wenige der Wegbezeichnungen in einer Sprache zu belassen, falle wie vom Himmel, ohne Kriterien und ohne guten Grund. Warum sollte das obengenannte Kriterium das sich auf den Gemeindenamen bezieht, nur für Wegeschilder und nicht für Ortsschilder gelten?

Riccardo Dello Sbarba schreibt: „Dov'è la contraddizione? Le spiego con un esempio. Uno dei comuni dell'alta Val Venosta si chiama Graun, in italiano Curon. (…) Ora, sopra Curon-Graun c'è la "Malga di Curon" che in tedesco si dice "Grauner-Alm", dove Alm vuol dire malga e quel "er" aggiunto a Graun è il genitivo. "Malga di Curon", appunto. Stessa cosa per il "Monte di Curon", più sopra, che in tedesco si chiama "Grauner Berg". Ora, secondo l'intesa i toponimi "Malga di Curon" e "Monte di Curon" dovrebbero essere cancellati, restando solo il termine tedesco. Il primo problema è come la mettiamo col genitivo: si dirà "Monte Grauner" o "Monte Graun"? Ma questa è materia per i grammatici."

Das zweite Problem betrifft laut Dello Sbarba die sprachliche Logik. Wenn Graun „Curon“ heißt, warum sollte man dieses Curon nicht auch zur Alm sagen dürfen. Oder die „Alpe di Siusi“, wird diese in Zukunft „Alpe di Seis“ heißen, fragt der Grüne zu Recht.

Und noch etwas führt der Landtagsabgeordnete ins Feld, das das ganze hochkomplexe Ausmaß der Debatte zeigt und den jetzt erfolgten Beschluss um die 135 Wegschilder umso lächerlicher erscheinen lässt: Insgesamt sind 400.000 Namen toponomastisch zu bestimmen, die 1.526 Bezeichnungen, die die Carabinieri im Lauf des Wegschilderstreits erhoben haben, könnten nicht Basis für alle weiteren Definitionen sein.

Den ganzen Brief von Riccardo Dello Sbarba an den Regionenminister Graziano Delrio lesen Sie hier.

 

 

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Riccardo Dello… Sun, 09/01/2013 - 07:21

Sì, lo so, "Grauner" non è un genitivo, ma un aggettivo. Come Bozner Boden, o Südtiroler Strasse. Però mi riusciva difficile spiegare a chi non conosce la lingua come in tedesco i nomi di luogo diventino aggettivi, tipo "Piani bolzanini" (malga curonese?) invece che "Piani di Bolzano", come si dice. A essere precisi, "Grauner" è un aggettivo in tedesco che in italiano diventa un genitivo, cioè un complemento di specificazione. Quindi ho tagliato corto e, parlando con italiani, l'ho battezzato genitivo. Contando sui ricordi di latino del liceo, che un ministro e i suoi funzionari hanno certamente.

Sun, 09/01/2013 - 07:21 Permalink