Erleben, um zu verstehen
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Bevor ich losgefahren bin, habe ich viel vom Alpbach Spirit, von spannenden Kamingesprächen und von Begegnungen mit Wissenschaftlerinnen und Politikerinnen aus aller Welt gehört. Fragte ich nach Details, hieß es nur: „Das muss man selbst erleben“. Und genau das habe ich gemacht und kann nun von meiner persönlichen Alpbach-Erfahrung berichten.
Angefangen hat meine Zeit in Alpbach mit dem Einzug in das Haus Barbara, unserem Zuhause und Rückzugsort für die nächsten 14 Tage. Von Porridge und Rühreikochen zum Frühstück bis zur „spaghettata“ und „deep talk“ um drei Uhr morgens: Im Haus Barbara findet man zu jeder Uhrzeit jemanden für ein Gespräch.
Das offizielle Programm begann mit den Euregio-Days. Vom Euregio Aperitivo, dem Landesüblichen Empfang bis hin zu Veranstaltungen zum Thema der Künstlichen Intelligenz: Das Wochenende ist wie im Nu verflogen und wir fühlten uns nach drei Tagen in Alpbach bereits wie zu Hause.
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Gelebte Diskussionskultur
Richtig los ging es dann mit der Seminarwoche. Vormittags besuchte ich das Seminar „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wirtschaftlicher Entwicklung und globaler Ungleichheiten“, bei dem wir unter anderem eine sogenannte „Model United Nation“, sprich eine Simulation einer Verhandlung der Vereinten Nationen, zum Thema „Governance von KI zur Minderung und Anpassung an den Klimawandel“ durchgeführt haben. Nachmittags habe ich am Seminar „Verhandlungsgeschick“ teilgenommen, bei dem wir nicht nur theoretische Informationen erhalten haben, sondern auch Verhandlungsübungen gemacht haben.
Am meisten hat mich während der von mir besuchten Seminare die Diskussionskultur begeistert. Die Teilnehmenden haben nicht nur (konstruktiv) debattiert und diskutiert, sondern haben sich auch gegenseitig ermutigt, ihre Meinungen offen zu teilen und haben ehrliches und positives Feedback gegeben.
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Zwei Wochen Blase
Aber das Europäische Forum Alpbach besteht nicht nur aus Seminaren und Vorträgen. Zu dieser einzigartigen Erfahrung gehörten ebenso eine Wanderung und Abendessen mit dem Club Alpbach Senza Confini zur Zottaalm, gemeinsames Mittagsessen mit unserem Buddy Club aus dem Irak, Knödel-Vorbereitung mit dem Club Alpbach Trentino für den International Bazaar, bei dem Köstlichkeiten aus verschiedensten Ländern dargeboten wurden, informelle Kamingespräche und Wiesenpicknicks mit Politikerinnen sowie Experten und Expertinnen, die Speakers Night, ein 15-Meter langes Buffet mitten im Dorfzentrum von Alpbach und natürlich der abendliche Besuch im Jakober, um den Tag ausklingen zu lassen.
Alpbach ist eine zweiwöchige Blase, gefüllt mit inspirierenden Persönlichkeiten und unvergesslichen Erlebnissen, geprägt von wertvollem Input und der Auseinandersetzung mit spannenden und oft schwierigen Themen. Alpbach inspiriert, motiviert und fordert heraus. Nach mittlerweile zehn Tagen hier sage nun auch ich: Alpbach muss man selbst erleben, um es wirklich zu verstehen.
... aber der mittlerweile…
... aber der mittlerweile allgegenwärtige "Spirit" geht mir schön langsam auf den Geist.